Mittwoch, 2. Januar 2019

Über die richtige Haltung von Pferden

Ein weiterer Blog-Beitrag von Andrea Kutsch

Es geht bei dem Link, der wie immer weiter unten dann dran kommt und auf den ich mich zwischendurch erstmal beziehe, dieses Mal darum, ob sich denn Pferde nun in Gruppenhaltung oder Einzelhaltung wohler fühlen. Auch wieder streng wissenschaftlich erforscht.

Alle diese Pferde waren über Sommer auf der Weide gewesen, also nicht ganz alleine.
Nebenbei zeige ich Euch wieder Fotos von verschiedenen Haltungsformen, wie ich sie unseren Pferden habe je nach Wohnort und Stall ermöglichen können und wie ich das subjektiv bei unseren Pferden empfunden habe in Bezug auf wohlfühlen oder nicht.

Die ersten Bilder sind von unserem sehr großen Offenstall beziehungsweise einer Offenstallanlage mit genug trockenen Auslaufflächen .. also regelrechten Winterweiden dabei. Die Pferde konnten dort wie sie wollten drinnen und draußen sein .. haben sich nach meiner Erfahrung viel draußen aufgehalten, auch im Regen oder Schnee .. aber auch drinnen geschlafen oder vor der Sonne Schutz gesucht.

Ich hatte dort auch die Möglichkeit, ein krankes Pferd zu separieren, was aber nie nötig war. Die Pferde waren in Depenau nie so krank. Ich halte eine Krankenbox aber für wichtig, weil Gruppenhaltung für ein Pferd, das sich nicht bewegen und ausweichen kann, nämlich falsch sein kann, auch nach meiner Erfahrung.
...
Nun dazu, was Andra Kutsch dazu meint.

Alle Pferde haben in den Einzelboxen mehr Stresshormone ausgeschüttet.

Aber es war zu bemerken, dass sich Pferde mit der Zeit auch daran gewöhnen, eine eigene Box zu haben und die anderen Pferde sind nur in den Boxen gegenüber oder daneben. Die Angst, alleine zu sein, nimmt dadurch auch ab, weil sie auch lernen, es passiert ihnen ja nichts und die anderen sind ja noch da.

Andrea Kutsch hält das unter anderem auch deshalb für wichtig, dass Pferde auch sowas lernen, falls man sie wegen Krankheit mal in eine Box alleine stellen muss.

Da gebe ich ihr also recht. Das schult für solche Notfälle.
...

In unserer Depenau-Zeit standen unsere Pferde kurz ein paar Wochen im Winter auch mal in Boxen.

Das passierte, als wir Reno als jungen Hengst dazu gekauft haben und er zuerst mit den beiden Wallachen oben auf dem Foto, Varino und Diamond, zusammen war, die urplötzlich damals den Stall verließen, wo er war, er alleine blieb und wir zu Hause erstmal haben schnell unseren Offenstall erweitern müssen und Reno natürlich auch sofort legen lassen, weil wir ja nur zwei Stuten zu Hause hatten.

Hier die drei da in diesen nur vorübergehenden Boxen.

Danach ging es dann in den erweiterten Offenstall nach Depenau mit allen drei zurück, wo sie auch weiterhin jahrelang in meinen Augen mit Abstand am besten untergebracht waren .. nämlich unmittelbar in diesem Offenstall an unserem Wohnhaus gelegen.

So gut haben wir es später, als wir Depenau aufgeben mussten, nie wieder für die Tiere einrichten können.
....


Ab rechts etwas, das als Offenstall zwar sehr schön wäre .. aber in diesem Stall befand sich hinter diesem schönen großen Innenraum ein minikleiner Auslauf, in den die Pferde nicht reingingen, weil sie dort binnen Sekunden knietief in lehmigem Schlamm versanken oder bei Frost Gefahr liefen, sich in so einem Boden die Beine zu brechen. Es gab keinen Reitplatz, keinen Longierzirkel, nichts .. nur diese große sozusagen Gemeinschaftsbox. Die Pferde haben sich dort alles, aber nicht wohl gefühlt, denn unsere drei waren da ja nichtmal alleine drin .. wir sind deshalb in diesem Stall trotz der tollen Offenstallkonstruktion mangels dazu gehörendem Auslauf binnen 4 Wochen panisch geflüchtet.

Wieder zum Text von Andrea Kutsch:
...
Zitat:
...
Getestet wurden Pferde in vier Haltungssituationen:
  • Individuelle Boxenhaltung ohne physischen Kontakt zueinander;
  • Individuelle Boxenhaltung, mit limitiertem physischen Kontakt zueinander;
  • Gruppenhaltung mit zwei Pferden zusammen;
  • Gruppenhaltung mit mehreren Pferden.


Es wird jetzt da leider nur gezielt auf die erste und letzte Haltungsform eingegangen.

Am meisten Stress hatten bei dem Versuch die Pferde in Einzelboxen, auch dann, wenn sie sich über die Boxentüren sehen und hören konnten.

Am wenigsten Stress hatten die Pferde in Gruppenhaltung.
...
Wie gesagt .. nach unserer Erfahrung darf Gruppenhaltung aber nicht in nur einer großen Gemeinschaftsbox ohne die Möglichkeit, nach draußen zu gehen, stattfinden. Das ist nach meiner Erfahrung nämlich noch stressiger.

Nach diesen ersten Pensionsstall-Versuch gingen wir zum Nachbarn .. es war dort besser, obwohl die Pferde in Boxen untergebracht waren.

Tagsüber gab es Auslauf für die Tiere und ein Reitplatz war auch da, um sie sich extra noch austoben zu lassen.

Das waren die ersten Boxen, die Nixe, Reno und Chiwa dann wirklich länger kennenlernten nach der Kurz-Erfahrung, die ich ganz oben aus unserer Depenau-Zeit beschrieben haben.

Hier seht Ihr unsere drei in diesen Boxen. Es gab auch dort noch ein paar mehr Pferde.

Danach haben wir Gruppenhaltung mit Offenställen erlebt, die ich leider nicht fotografiert habe, die aber von der Bauart her auch Nachteile hatten, und zwar für alle rangniederen Pferde.

Ihr seht hier Fotos von den Riesenwinter- und Sommerweiden, gegen die nichts einzuwenden war.

Aber im Winter blockierten die ranghohen Pferde die schlauchartigen Offenstallgebilde ohne Fluchtweg nach draußen und die rangniederen gingen dort deshalb erstens nie in den Stall und hatten zusätzlich Mühe, überhaupt genug Heu fressen zu können.

Wir wohnten um die Ecke und durften die Tiere dort zwar draußen zufüttern .. so ging das mit dem Heu.

Aber auch so sollte Offenstallhaltung eben nicht aussehen.

Offenställe müssen so angelegt sein, dass alle Pferde rein können .. alle drinnen schlafen können ... alle ohne Angst drinnen fressen können, falls das Futter drinnen gegeben wird und rangniedere Pferde keine Nachteile gegenüber den ranghohen haben.

Unser Weg führte uns von dort wieder in einen Boxenstall mit eigenem Auslauf und später Sommerweide für unsere drei Pferde.

Im Vergleich im Prinzip also, wenn dort nicht andere Dinge so gravierend schlecht gewesen wären, dass wir auch nicht geblieben sind, hätte es dort bei einem Bauern mit einem anderen Charakter ganz gut laufen können .. tat es wie gesagt nicht, weil dieser Bauer ein cholerisches Ekelpaket war, einfach boshaft bis auf die Knochen. Trotz Boxen im Winter.

Oben die Pferde dort in ihrem Winterauslauf. Rechts in ihren Boxen. Auch dort gab es noch mehr Pferde als unsere, nur am Anfang nicht, später ja.

Oben ein Foto von einer Sommerweide ohne Stall, auf der Chiwa im Herbst wegen Bewuchs mit Sumpfschachtelhalm zum ersten Mal Hufrehe bekommen hat und ich begann, mich mit dieser Krankheit näher zu beschäftigen.
...
Links dann wieder ein Offenstall .. zu Anfang super .. denn als wir kamen, waren nur 6 Pferde da, die sich diesen Offenstall mit der wie man sicher sieht großen Weide dahinter teilen konnten.

Später unmöglich, weil der Bauer im Laufe des Winters dort dann 20 Pferde stehen hatte, viel zu viele also.

In den Text von Andrea Kutsch geht es damit weiter, wenn man denn nichts anderes als Boxenhaltung praktizieren kann, was nunmal nicht überall geht .. es wäre wichtig, dass die Pferde in den Boxen zumindest die Möglichkeit haben, Körperkontakt zu den Nachbarpferden aufzunehmen .. also knabbern, schmusen über die Boxenwände und so .. das ist dann schon viel besser als Gitterstäbe bis an die Decke.

In dem Stall hatte Chiwa einen fast tödlichen Unfall. Damals habe ich ihr eine Box gemietet, bis es ihr wieder besser ging .. das musste sein .. und auch erfahren, wie wichtig Krankenboxen eben sein können.

Und auf sowas geht Andrea Kutsch eben auch in ihrem Text ein.

Sie nennt das Shaping, wenn Pferde lernen, nicht gleich durchzudrehen, wenn sie mal in eine Box gestellt werden. Sie können also lernen, das ist ja gar nicht so schlimm .. und ganz wichtig eben für solche Dinge wie Krankheiten, wo das sein muss.

Wenn die Pferde die Box dann kennen und wegen Krankheit mal eine Weile da drin sein müssen, ist das mit dem Stress nicht ganz so schlimm, eben weil sie gelernt haben, es passiert ihnen ja nichts in der Box.

Andrea Kutsch hält es auch für wichtig sowas zu lernen, damit ein krankes Pferd im ganz schlimmen Ernstfall einmal alleine im Hänger in eine Tierklinik gefahren werden kann. Auch das geht besser, wenn Pferde es kennen, auch mal in einer Box alleine zu stehen.
...
So .. nun weiter wieder zu unseren eigenen Erfahrungen.



Der Offenstall in Kiel-Wellsee war zwar vom Bau her echtes Flickwerk .. aber super angelegt. Die Tiere hatten dort viel Freiheit, weil große Dauerweiden .. und der Offenstall war auch dort groß genug.

Was eben nicht mehr so optimal war wie in Depenau war ... wir wohnten recht weit weg und  mussten eben viel mit dem Auto hin- und herfahren .. war Haltung in Eigenregie. Es gab auch keinen Strom dort.

Platz auch für große Heurollen war aber da.



Wir blieben nicht in Wellsee, weil meine Tochter damals mit Nixe nach Klausdorf ging und mich mit Chiwa und Reno dort alleine ließ (hatte sich verliebt und einen Mann mit Oma mit Bauernhof kennengelernt, wo sie auch heute nach der Trennung von diesem Mann mit ihrem noch verbliebenen Pferd wohnt).

Ich fand von Wellsee aus dann Pachtland in der Nähe unserer Wohnung in Nettelsee und ging mit Chiwa und Reno dann dorthin.

Das sind die ersten Fotos noch von Chiwa und Reno in Nettelsee.

Es gab dort auch einen Unterstand, den mein Ex uns aufgestellt hatten, aber auch einen Wald, der sehr geschützt hinter einem Hügel lag.

Weder Chiwa und Reno noch später Chiwa, Prima und Reno zu dritt und später, als Reno zu meiner Tochter nach Klausdorf umgezogen war, um in ihrer Reitschule genutzt zu werden, auch Prima und Chiwa haben jemals viel den Unterstand genutzt.

Die suchten Schutz in diesem Wald, auch im Winter, wenn der gar kein Laub hatte. Das gefiel ihnen von Natur aus besser. Es hat sie keiner gezwungen, im Wald zu schlafen. Sie taten das freiwillig.



Da waren sie dann zu dritt, weil Prima dazugekommen war.



Das ist der Wald auf diesem Gelände, wo Chiwa da rumläuft. Es kommen gleich noch ein paar mehr Fotos von diesem Wald.

Da seht Ihr den Wald auch.

Das oben sind Prima und Chiwa im Unterstand .. Reno war da schon in Klausdorf.

Ich hatte sie da gezielt im Unterstand gefüttert .. ich glaube, es war wohl ein sehr ungemütlicher Tag.

Wenn ich das tat bei Prasselregen oder so, sind sie nur zum Fressen da rein .. denkt nicht, sie hätten auch dort geschlafen, auch nicht bei Schnee .. man sieht sowas ja an den Fußspuren.

Das ist das einzige Foto, dass ich von Prima mal im Sommer in diesem Unterstand gemacht habe .. sicher Zufall.

Sie haben sich dort eigentlich nicht aufgehalten.

Ich glaube, da war mein Ex dabei, ihn zu reparieren, weil ein Orkan was zerlegt hatte vorher .. sieht so aus .. vielleicht war sie neugierig, was er da machte.

Oben nun zum Vergleich die Offenstallanlage in Klausdorf bei meiner Tochter.

Ich würde die als relativ optimal bezeichnen.

Es gibt auf einer Extra-Weide diesen Unterstand, den man oben im Hintergrund sieht.

Und dann diesen superschönen großen Offenstall, der mit viel Überlegung angelegt worden ist.

Oben sieht man, dass die Pferde da auch genug Auslauf haben.

Links dass auch mal ein krankes Pferd abgetrennt werden und sich dennoch in der Nähe der anderen erholen kann.



Trotzdem wechseln dort nach meiner Beobachtung ab und zu die Einsteller.

Ich glaube, oft hat das den Grund, dass Offenstallhaltung und Gemeinschaftsversorgung einer Gruppe der Pferde dort vielen Leuten einfach zu viel Arbeit ist.

Das Pferd im Pensionsstall in der Box mit am besten sofort Zugang zur daneben liegenden Reithalle ist ja so bequem.

Für die Pferde ist es aber definitiv nicht besser.

Wer an sein Pferd denkt, sollte sich überlegen, was vorgeht, die eigene Bequemlichkeit oder das Wohlbefinden des Tieres.

Oben und links eine Phase, wo auch Chiwa und Prima gemeinsam mit Nixe und Reno bei meiner Tochter in Klausdorf gelebt haben.

Manches an Pensionspferdehaltung muss ich Euch danach vorenthalten .. ich habe nicht von jedem dieser Orte Fotoalben auf dem PC .. man findet das zwar in meinen Blog-Beiträgen über die Geschichte unserer Pferde, aber das alles rauszusuchen wäre mir jetzt zu umständlich. Wer mag, kann es sich dort anschauen. Auch die Nachteile in jedem dieser Pensionsställe, denn wirklich optimal war keiner.

Hier nun nur Chiwa und Prima schon gehalten von meinem 2. Mann Jürgen und mir im letzten Pensionsstall davon in Reuterkoppel .. beim Training auf den dortigen Reitplatz.

Links mit einem der zahlreichen Drittpferde dort auf der für Rehepferde gedachten kleinen Stundenkoppel.

Und die beiden in ihren Boxen ... Beknabbern über die Boxenwand möglich. Sie hatten einen Dauerauslauf .. diese Boxen mit noch einer dritten, wo leider die Einsteller ständig wechselten .. auch sowas ist Stress für Pferde .. und eben eine Stundenkoppel, wo sie auch mal Gras knabbern konnten, soweit Chiwa das vertrug. Es gab auch im Sommer die Möglichkeit, Heu zu füttern, was für Chiwa wichtig war, weil die Stundenkoppel zu viel Klee enthalten hat, um sie dort wirklich grasen zu lassen, ging nur stundenweise.

Ab  oben nun unsere letzte Haltungsform im Außenbereich eines Landschaftsschutzgebietes in Preetz.

Die Unterstände waren so wie wir das nicht anders hätten machen dürfen .. kleine Räume nah beienander .. etwas, wo ich sehr laut die Gesetze in Deutschland kritisiere, die es heute Menschen sehr schwer machen, Tierschutz und Baurecht im Außenbereich unter einen Hut zu bringen. Sowas sollte so nicht sein, wenn man an den Tierschutz denke .. bei aller Liebe zur Umwelt.

Wir haben unseren dort zunächst ja nur 2 Pferden zuerst nur 2 dieser Unterstände gebaut .. dann als Thunder dazukam, einen dritten mehr .. den seht Ihr dann weiter unten auf den letzten Fotos auch noch.

Einstreuen ging nicht .. war schade ... gefüttert haben wir drinnen nur bei sehr schlechtem Wetter, damit die Pferde den Boden in den Unterständen möglichst nicht komplett zertreten, denn Futter zieht Feuchtigkeit an und Feuchtigkeit ist nicht gut in einem solchen Unterstand. Der sollte so trocken wie möglich bleiben.



Ich stelle Euch nun den Link von Andrea Kutsch mal hier dazu, damit Ihr den auch selbst mal ganz durchlesen könnt.



https://andreakutschakademie.com/gruppen-oder-einzelhaltung-was-ist-weniger-stressig/

Das sind nun die letzten Fotos .. da stehen alle drei Unterstände nah beieinander.

Inzwischen haben Jürgen und ich ja nun keine eigenen Pferde mehr, weil Thunder gestorben ist und Prima und Chiwa auf einem Gnadenhof leben und wir dort nur noch ihre Paten sind.

Die Pferde haben in Preetz diese Unterstände im Sommer bei Hitze mehr genutzt als im Winter.

Einen so schönen Wald wie in Nettelsee hatten wir dort leider nicht und dann suchen sie so einen Unterstand gern wegen Schatten auf .. eher wegen Schatten als bei Regen oder so .. so meine persönliche Erfahrung.





Ihr könnt hier sehen, dass bei genug Winterweide Pferde auch im Dezember .. diese Fotos sind alle aus Dezember 2017 ... noch gern grasen gehen.


Bis demnächst dann hier mit dem nächsten Thema.


LG
Renate


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen