Samstag, 30. November 2019

Schöne Adventstage für alle Rehepferde und ihre Besitzer

... und fest gedrückte Daumen für die Gesundheit Eurer Pferde


 Falls Eure Hoppis gerade im Schub sein sollten, ganz dolle gute Besserung.


Wenn es ihnen jetzt gut geht, Daumen sind gedrückt, dass Ihr gesund über die Festtage kommt.


 Und ansonsten schöne Vorweihnachtstage für Euch und Eure Pferde.


LG
Renate und Jürgen

Mittwoch, 27. November 2019

Meine ganz individuellen Erfahrungen und Gedanken rund um Rehepony Chiwa - Teil 5

Die erste Phase falscher Hufbearbeitung .. nicht die, in der ich den Zusammenhang endlich begriff


Chiwa hatte also im Nachhinein betrachtet im September 2001 von Sumpfschachtelhalm auf unserer da noch Sommerweide einen Hufrehe-Schub bekommen, Nixe und Reno nicht.

Wie ich schon erklärt habe, hat Chiwa sicher auch als Fohlen kaum von ihrer Mutter lernen können, welche Giftpflanzen ein Pferd besser nicht fressen sollte, was bei Reno und Nixe, die lange beim Muttertier und auf großen Weiden waren, anders war.

Es war ohnehin nun Winter, wir hatten einen richtigen Stall gebraucht und zogen mit den Pferden also nach Klein-Barkau.

Unsere Hufheilpraktikerin nach Straßer war schon 1 x noch auf der alten Sommerweide da gewesen und mein damaliger Tierarzt hatte mir gesagt, ich soll die Frau auf Schadensersatz verklagen, denn was die angerichtet hätte, könnte sie nie wieder gutmachen. Chiwa würde sich davon nicht mehr erholen.

Die junge Frau konnte allerdings .. denn das lernen alle Straßer-Hufheilpraktikerinnen in ihrer Ausbildung sehr gut, sehr gut argumentieren, und sie war damals noch überzeugt davon, alles richtig zu machen.


Chiwa wurde schwer krank ... der Verband, den sie auf dem Foto links trägt, hatte damit allerdings nichts zu tun .. sie hatte später auf diesem Hof noch einen fast tödlichen Unfall, den sie nur knapp überlebt hat.

Aber dazu später.

Zunächst einmal war sicher ein großes Glück für Chiwa, dass unsere Hufheilpraktikerin zum Seminare geben nach Finnland geschickt wurde und deshalb einige Monate gar nicht mehr da.




Sie hat Esther zwar gezeigt, wie sie weitermachen sollte, aber die hat später nie mehr die Sohle von unten ausgehöhlt und die Trachten auch nicht mehr so flach geschnitten, sondern wieder wie gewohnt mehr von der Zehe abgenommen.

Den Hufreheschub an sich durch Sumpfschachtelhalm hatte Chiwa nach wenigen Tagen hinter sich .. die Heparinspritzen haben super geholfen und ich empfehle seitdem jedem, der nicht gerade ein Pferd hat, das auf Heparin allergisch reagiert, bei Hufrehe eine Woche Heparin zu geben, denn das hilft wirklich gut. Warum ist vollkommen egal. Man weiß so wenig über die Pferdekrankheit, dass ich denke, das warum ist nebensächlich, wenn man weiß, dass es hilft.

Die falsche Hufbearbeitung .. und das nach nur 2 x Ausschneiden nach Straßer !!!! ... kam dann zum Tragen. Ich sollte laut Straßer-Empfehlung Chiwa trotz Hufrehe unbedingt in der Herde belassen . das ging gar nicht . ich ließ sie also nur unter Aufsicht raus, mietete ihr zum Ausruhen eine Box. Eiter lief aus ihren Kronrändern und ich hatte Angst, sie schuht mir aus, und das auf allen vier Hufen .. ich behandelte das mit Essigwasserwaschungen und Heilerde-Packungen .. 2 x am Tag. Wir schafften das, aber es war schlimm für Chiwa.


Während ich Euch hier schon Fotos von unserem Umzug von Klein-Barkau nach Kiel-Wellsee auf eine wieder Pachtweide zeige .. das war im Juni 2002 .... erzähle ich mal weiter.

Irgendwann nach einer Weile konnte man von Chiwas Hufsohlen großflächig die gesamte untere Hornschicht an allen vier Hufen einfach abpulen .. alles vergammelt ... es war durchgängig durch diese falsche Hufbearbeitung entzündet gewesen .. das war keine Hufrehe, das waren einfach großflächige Hufgeschwüre, die fast tödlich verlaufen wären. Es kann mir keiner übel nehmen, dass ich eine extreme Straßer-Gegnerin bin .. und warum, das werdet Ihr noch erfahren, wenn ich Euch erzähle, was Chiwa passiert ist, als ich viel später nochmal eine Hufheilpraktikerin an Chiwas Hufe ließ.
Unser kleines Pony hatte ihr Leben lang einen unglaublichen Lebenswillen und Kampfgeist.

Als es ihr wieder etwas besser ging, hatte sie dann auf diesem Hof einen Unfall. Sie zerriss sich eins ihrer Hinterbeine komplett . ich vermute an einem Maschendraht .. es wurde halt alles verschleiert .. ich wurde samst dem Tierarzt zu einem blutenden Pony gerufen, dem in der Fesselbeuge eine Schlagader gerissen war, das Bänder- und Sehnendurchrisse hatte und komplett zerfetzte Muskeln, wo man teils bis auf den nackten Beinknochen sehen konnte.
Mein Tierarzt frage, ob er sie einschläfern soll, weil sie nie mehr reitbar sein würde und ich habe gefragt, ob sie überleben könnte und er sagte, er wird es versuchen. Später hat er mir gesagt, dass er nicht daran geglaubt hat, dass Chiwa diesen Unfall überleben würde, aber sie tat es.

Auch auf diesem Hof, wo wir später nochmal einige Monate waren, haben sich die dort reichlich vorhandenen Missstände wie Tiefstreu und eben diese Unvorsichtigkeit, nicht auf Unfallgefahren zu achten, in keiner Weise geändert. Manche Pensionsstallbetreiber lernen nie dazu.
Der Unfall ereignete sich im März 2002.

Chiwa hatte da schon den Hufreheschub an sich und auch die Folgen der falschen Hufbearbeitung nach Straßer gut überstanden, sie überstand auch die Folgen dieses Unfalls.

Sie war nur jahrelang nicht mehr reitbar, aber selbst Sehnen und Bänder regenerieren sich irgendwann halbwegs wieder. Das werdet Ihr noch sehen .. später.



Da Chiwa nicht reitbar war, liefen wir von Klein-Barkau bis nach Kiel-Wellsee 4 Stunden zu Fuß, kamen gut an und erlebten eine schöne Zeit mit allen drei Pferden und der Familie, die damals auch noch eine war .. heute ja leider nicht mehr.

Auch in Kiel-Wellsee hatte Chiwa nie Hufrehe und war trotz 24 Stunden Ganzjahresweide mit nur Heu zufütern im Winter vollkommen gesund und munter.





Die eigentlichen Probleme in Pensionsställen und auch die in meiner Familie mit meinen Schwiegersöhnen will ich hier nur am Rande erwähnen.

Es bleib nicht so schön. Oben seht Ihr Nixe, die nach diversen Querelen mit meinem späteren Schwiegersohn Jan, von dem sich Esther später wieder getrennt hat genauso wie ich später doch von meinem Ex-Mann Hansi, dann zunächst alleine mit dem Haflinger Hopi eines von Esthers Schulpferden wurde .. gegen meinen Willen und durch eine in meinen Augen fiese Intrige, die ich aber schon woanders genau erklärt habe und die hier zu weit führen würde.

Mein Ex und ich waren plötzlich mit Chiwa und Reno in Wellsee alleine.

Es machte keinen Sinn mehr, die Pferde in Kiel stehenzulassen .. Esther wohnte ja in Kiel damals ... und wir fanden schließlich eine andere Pachtweide in Nettelsee, wo wir dann im Oktober 2003 mit nur noch Reno und Chiwa hinzogen.

In Nettelsee würden wir mit den nächsten Hufrehe- und/oder Hufgeschwür-Schüben konfrontiert werden.

Es wird da dann ziemlich kompliziert.

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um alle Zusammenhänge zu verstehen, die Chiwa immer wieder krank gemacht haben und falsche Hufbearbeitung gehört da mit hinein, auch wenn die nicht direkt Hufrehe, sondern eben nur ganz gemeine Hufgeschwüre auslöst.

In Wellsee blieb Chiwa von Juni 2002 bis Oktober 2003 vollkommen gesund.

Es geht dann bald weiter mit dem Text "Eigene Pferde - Unsere stolzen Freunde - Teil 13" vom 14. Juli 2012.

Also bis bald.

LG
Renate

Dienstag, 26. November 2019

Meine ganz individuellen Erfahrungen und Gedanken rund um Rehepony Chiwa - Teil 4

Noch gesunde Zwischenstation in Pohnsdorf bis zum ersten Hufrehe-Schub in Boksee


Scharstorf war wie gesagt im beiden Ställen sicher nicht der Glücksgriff.

Von allen Pensionsställen, die ich persönlich kennengelernt habe, war der in Pohnsdorf der beste, in dem wir damals nach unserem Weggang aus Scharstorf landeten.

Ich hatte mich mit meinem Ex doch nochmal vertragen und wohnte damals mit ihm in Pohnsdorf. Der Pensionsstall war um die Ecke.

Mit Vanessa und Timo gab es die ersten Probleme. Timo fand die Leute in Scharstorf nett. Es störte ihn nicht, dass die ihre Kinder und ihr eigenes Pferd schlugen, er fand das alles toll. Esther und ich fanden das gar nicht toll und hatten kein Vertrauen mehr in diese Leute. Schließlich waren wir nicht immer dabei und wussten nicht, wie die womöglich mit unseren Pferden umgehen würden, wenn wir nicht da waren.

Die Papiere von Chiwa waren bei mir und ich hatte sie auch bezahlt. Ich habe drauf bestanden, dass sie mit nach Pohnsdorf kommt. Timo reagierte dann so darauf, dass er Vanessa und Janin das Pony Silas schenkte. Siehe oben.

Der stand damals aber zumindest zuerst nicht in Scharstorf, sondern kam dann zu Uwe Bahn nach Wakendorf, weil dort auch der Wallach von Timos Schwägerin lebte. Es ging Timo schon immer in erster Linie darum, Vanessa von ihrer eigenen Familie zu trennen. Er war ein fürchterliches Muttersöhnchen und legte großen Wert darauf, fast die gesamte Freizeit bei seiner Mama zu verbringen und Vanessa musste eben mit. So ist das zu verstehen. Dass sie eigene Wurzeln hatte oder ja auch immer noch hat, hat ihn nie interessiert. Dafür sowas zu begreifen, ist Timo viel zu egoistisch.

Timo hatte damals noch Arbeit und Janin war zu klein, um nun genau erzählen zu können, was sie mit ihrer Mama tagsüber gemacht hatte. Vanessa kam uns also besuchen. Ich bin absolut sicher, sie tat das heimlich, auch wenn sie heute was anderes behauptet und nicht zugibt, dass sie genau genommen Angst vor ihrem Ehemann hat. Nun sie muss selbst wissen, was sie tut. Meine Große konnte sich leider nie gut durchsetzen, ich habe ihr das leider nicht beibringen können, vermutlich mein Erziehungsfehler, was immer ich da falsch gemacht habe.
Den Pferden ging es in Pohnsdorf gut. Es war auch dort nicht alles perfekt, aber es war in Ordnung. Perfektion erwartet ja auch niemand oder zumindest ich habe nie in einem Pensionsstall Perfektion erwartet. Ich gehe davon aus, dass auch dort, wo wir was in Eigenregie gemacht haben, vieles zwar in meinen Augen gut, aber natürlich nicht perfekt war.

Schon wegen der äußeren Umstände ist Perfektion selten wirklich zu realisieren. Man muss aus jedem Stall eben das beste machen, was geht.


Esther war damals schon mit meinem Enkel Raphael schwanger und hatte oft den Papa des Kleinen Robert oder ihre Freundin Nina mit in Pohnsdorf.

Wir sind auch nicht dort weggegangen, weil es Probleme mit den Pferden gegeben hätte. Das Problem war unser Vermieter. Wir hatten die einzige Einliegerwohnung in einem Einfamilienhaus gemietet und der Besitzer meldete Eigenbedarf für seine Schwiegermutter oder Mutter an. Es gibt bei solchen Wohnungen anders als bei anderen keinen Kündigungsschutz. Man lernt nie aus. Sowas würde ich nie wieder mieten.

Rechts eine allmählich heller werdende, aber immer noch ganz gesunde Chiwa beim Striegeln.

Na ja .. es half nichts, wir suchten und fanden in Boksee etwas, das zunächst optimal schien. Eine Wohnung auf einem Bauernhof mit Boxen, Auslauf, Sommerweide und sogar Bastelräumen für die Oldtimer meines Ex.

Was der Bauer für ein Ekel war, haben wir erst erfahren, als wir dort waren. Beim Mieten haben wir mit seiner Frau geredet, die nett war. Aber der Mann schlug nicht nur sogar seine Mieter, sondern auch seine Frau und seinen Knecht.

Oben schauten wir uns gerade die Sommerweide an.

Links seht Ihr diesen Knecht, der nicht als Hilfe gedacht war, sondern aufgrund des Geizes dieses Bauern nur dafür sorgen sollte, dass die Pferde nicht regelmäßig ausgemistet, sondern nur übergestreut werden sollten.






Es wurden uns da viele Dinge versprochen, die nie gehalten wurden und zuletzt brach über unserer Wohnung die Decke ein und wir zogen wirklich Hals über Kopf weg, weil das Dach schon jahrelang undicht gewesen war.

Wir selbst sind dort aber später ausgezogen als unsere Pferde, die wir von dort viel früher wegbrachten, weil es so einfach nicht ging.


Esther und Robert machten uns auch in Boksee zum zweiten Mal zu Großeltern und Vanessa kam mit Janin auch nach wie vor oft heimlich zu Besuch, wenn ihr Mann bei der Arbeit war.

Die Gegend dort war schön. Wir waren viel mit den Pferden unterwegs.

Krank sind die Pferde dort auch nicht gewesen, auch nicht Chiwa. Der erste Schub Hufrehe würde zwar in Boksee, aber nicht auf dem Weideland dieses Bauern passieren. Noch war alles okay.






 Genug Bewegung hatten die Pferde dort. Es gab auch einen Winterauslauf .. siehe oben. Nachts die Boxenhaltung tat ihnen nichts. Ausgemistet haben wir unter viel Streit trotzdem anständig, aber es machte halt keinen Spaß mit diesem Bauern. Deshalb suchten wir was anderes im Dorf für die Pferde. Wir erfuhren, dass dort sowohl die Einsteller als auch die Mieter der Wohnungen oder Lagerräume alle grundsätzlich im Streit gingen. Das Weideland und auch das zur Verfügung gestellte Heu und Stroh waren aber kein Grund zur Sorge, sondern in Ordnung.

Links zum Beispiel der Reitplatz, wo wir kein Licht anmachen sollten. Beim Mieten war uns stolz erzählt worden, dass der Reitplatz ja beleuchtet wäre.

Unser Garten lag bis zu unserem Auszug voll Baumaterial, wir konnten ihn nie nutzen, bezahlten aber dafür und so Dinge. Es machte keinen Spaß, aber Hufrehe hatte Chiwa dort dennoch nie.

Im Juni 2001 fanden wir einen anderen Bauern im Dorf, der uns eine Weide verpachtete. Siehe unten.





Im Sommer haben wir dort noch nicht alles abgesteckt. Es gab auch hoch gelegene Weideecken. Aber auch recht tief gelegene.

Dass man bei sowas aufpassen muss, ich wusste das eben nicht und keiner von uns.

Es lag unter Garantie nicht an Fruktanwetter oder zu viel Weidelgras und dergleichen, dass Chiwa dort Hufrehe bekommen hat.

Es passierte im September bei Dauerregen und trübem Wetter. Das ist kein Fruktanwetter. Wir hatten auch keine Frostnächte und dergleichen.


Wenn ich damals schon Ahnung von Hufrehe gehabt hätte, hätte ich, als wir das Foto links machten, bereits an Chiwa erkannt, dass sich ein Huhrehe-Schub anbahnte. Sie hielt den Kopf sehr tief, was immer so ist, wenn Hufrehe dabei ist zu kommen. Erst einige Tage später ist es dann soweit, dass die Tiere sich vor Schmerzen ständig hinlegen.

Grund in meinen Augen. In einer erst im September von uns aufgemachten Senke der Wiese, die wir vorher gar nicht eingezäunt hatten, wuchs der giftige Sumpfschachtelhalm.




Wir hatten schon vorher, weil es ja nur eine Sommerweide ohne Stall war, nach einem Platz für den Winter gesucht, der sich in Klein-Barkau befand.

Es regnete damals ununterbrochen .. also von Fruktanwetter wirklich keine Spur, so dass wir früh dort hingingen.

Vorher aber brach noch auf der Sommerweide in Boksee bei Chiwa die erste Hufrehe aus.



Auf dem Foto oben waren wir bereits in Klein-Barkau und unsere damalige Hufheilprakterin nach Straßer gerade da.

Das war der zweite Fehler, den ich gemacht habe.

Also Fehler 1, ich habe Weideland gepachtet und auch eingezäunt und die Pferde dort laufen lassen, wo es Sumpfschachtelhalm gab .. wusste es nicht besser .. Fehler 2, ich holte keinen Schmied,sondern erinnerte mich daran, dass in der Freizeit im Sattel immer die Anzeigen der Straßer-Hufheilpraktiker standen, sie hätten so viel Ahnung von Hufrehe und rief dort an.

Die Hufbearbeitung nach Straßer gab Chiwa, die sich nach ein paar Heparinspritzen und  dem Wechsel auf eine ungefährliche Weide in Klein-Barkau schon wieder recht gut erholt hatte, dann erstmal den Rest.

Davon erzähle ich Euch dann was im Teil 5.

Bis dann.

Der nächste Text und die nächsten Bilder sind vom 19. Jun i 2012 von dem Beitrag "Eigene Pferde - Unsere stolzen Freunde - Teil 11".

LG
Renate