Donnerstag, 21. Januar 2016

Vorigen Freitag war Schmied-Termin

Es ist immer noch super

Hufefotos mache ich wieder, wenn das Wetter offener und die Zeit mehr Frühling ist.

Wenn wir bei den Pferden sind, ist es zur Zeit meistens so dunkel wie auf diesen alten Bildern.

Ich möchte aber kurz erzählen, dass die Entscheidung, Chiwa und Prima nach der Fesselstandsmethode ausschneiden zu lassen, eine sehr gute war.

Es geht Chiwa nach wie vor super, die Hufstellung ist optimal. Und Prima bekommt es ebenfalls gut, auch wenn die ja nicht gerade zu Hufrehe neigt.
Es ist super, dass Philipp, unser junger Schmied, so flexibel ist und das gut umsetzen kann.

Er kommt jetzt das nächste Mal am 11. März zu Chiwa und Prima.

Da wird es schon heller sein. Mal sehen, vielleicht mache ich dann mal wieder Hufefotos.

So habe ich Euch nur welche aus der Zeit jetzt raus gesucht, damit es hier etwas bunt ausschaut.

Nachti
Renate

Freitag, 8. Januar 2016

Chiwas Hufrehe-Geschichte - Teil 2

Die ersten Wanderjahre bis zum Ausbruch der 1. Hufrehe


Im Dezember 1998 kriegte meine schon lange nicht mehr perfekte Ehe einen so tiefen Knick, dass mein Ex-Mann und ich uns zum ersten Mal längere Zeit trennten. 

Ich war deshalb gezwungen, den Resthof in Depenau aufzugeben, bat noch meine Älteste Vanessa, die inzwischen verheiratet und Mutter war, ob sie nicht unser Haus und den Stall übernehmen könnte, aber sie wollte das nicht, ließ mich schon damals mit den Pferden im Stich.

So landeten wir kurz hintereinander in zwei verschiedenen Ställen in Scharsdorf. Ich vermute, beide Paare haben diese Bauernhöfe damals sehr günstig kaufen können, weil schon fest stand, dass die Umgehungsstraße nach Plön dort entlang laufen würde. Beide hatten nicht wirklich Erfahrung mit Pferdehaltung und vollkommen falsche Vorstellungen von vielem, der erste Stall war aber der Schlimmere, obwohl die Leute sehr nett, aber wirklich komplett unwissend waren, obwohl der Offenstall an sich richtig schön war ... siehe oben.



Der schönste Offenstall nutzt aber nichts, wenn er bei näherer Betrachtung nur ein Gemeinschaftsstall für 10 Pferde ohne angrenzenden nutzbaren Auslauf ist, es nicht einmal einen Reitplatz oder ein Stück Weide gibt, wo man die Pferde bewegen kann und statt anständigem Heu vollkommen siffige Silage verfüttert wird, die noch nichtmal Rindern bekommen würde.

Unsere Pferde steckten das weg, ohne krank zu werden. Vielleicht nur deshalb, weil wir binnen nur 4 Wochen fluchtartig rüber zum Nachbarn gingen, wo es besser, aber alles andere als gut war.

Ankunft in der Herde des Nachbarstalls im Januar 1999 ... wieder Hoffnung auf Besserung, wieder umsonst.

Hufrehe hat Chiwa aber dort noch nicht bekommen.

Der Lehmboden war schrecklich, das selbst gemachte Heu teils so kurz, dass Nixe einmal davon eine Schlundverstopfung bekam, aber immerhin gab es Heu und Stroh, auch genug, und wir konnten in Ruhe selbst ausmisten.

Dass wir dort weg gingen, hatte spontan den Grund, weil es einfach unerträglich war mit anzusehen, wie die Bäuerin ihr eigenes Pferd und auch ihre Kinder geschlagen hat.

Die Bodenverhältnisse in Scharsdorf sind aber auch nicht wirklich gut für Pferde, der Lehmboden geht nur im Sommer, im Winter wird alles zu einem unergründlichen Sumpf, was auf Dauer ein Grund ist, sich nach etwas Besserem umzuschauen, egal ob die Leute nett sein mögen, wo man an diesem Ort ist oder nicht.
Was damals noch halbwegs intakt war, war die Beziehung zu allen meinen Kindern .. nun ja, das ist aber für Chiwas Hufrehegeschichte nur insofern relevant, weil mich ausgerechnet unsere Tierarzthelferin auch in Bezug der Hilfe für unsere Chiwa komplett im Stich gelassen hat .. sie gab ihr nichtmal Heparin-Spritzen, als ich sie flehentlich darum bat, mir dabei zu helfen, damit Chiwa eine Überlebenschance hätte, denn dafür jedes Mal den Tierarzt zu bestellen, ist ja so teuer.








Man sieht hier deutlich den sumpigen Lehmboden im Winter, den ich meine.

Krank wurde Chiwa dort aber nicht.

Sie machte sogar gemeinsam mit meiner Kleinen Esther und einer Freundin von ihr zusammen mit Nixe einen mehrtägigen Wanderritt. Die Mädchen drehten irgendwann um, weil Nixes Barhufe sich zu sehr abgelaufen hatten. Chiwa Hufe waren damals top und sie hätte noch weiter laufen können, obwohl ohne Hufeisen.

Die Fotos in Schwarz-Weiß sind alle welche von diesem Wanderritt in dieser Zeit.

Ich weiß nicht mehr ganz genau, wo die Mädchen damals genau lang geritten sind, aber es waren mehrere Dörfer in der Nähe, unter anderem kamen sie auch durch das Dorf Berlin, wo es sogar einen Kurfürstendamm wie in der Großstadt Berlin gibt.






Tja .. noch Fotos von diesem Wanderritt, irgendwo unterwegs aufgenommen.










Das letzte der Wanderritt-Bilder .. irgendwo bei einer Rast auf einem Bauernhof.











Wir zogen wie gesagt wütend und spontan mit den Pferden aus Scharsdorf weg .. landeten dann in Pohnsdorf, wo zwar auch nicht immer alles perfekt, aber das meiste schon in Ordnung war.

Nicht so gut waren die schlauchörmigen Offenställe, in denen sich nur Nixe einen guten Platz erobern konnte, die eher rangniederen Pferde Chiwa und Reno dürften dort meistens draußen geblieben sein und hatten so gar kein Dach überm Kopf. Die Weiden waren allerdings riesig und schön.

Auch die Ausreitmöglichkeiten waren aufgrund der Einschränkungen durch das Preetzer Kloster nicht so toll dort, wofür aber die Familie nichts konnte.

Chiwa blieb auch dort gesund.

Wir gingen dort nicht weg, weil wir unzufrieden waren, sondern die Probleme entstanden in unserer Wohnung. Ich hatte mich inzwischen wieder mit meinem 1. Mann vertragen und war mit ihm nach Pohnsdorf gezogen. Wir mussten dort spontan wegen Anmeldung von Eigenbedarf raus und landeten deshalb sehr unglücklich bei einem Bauern in Boksee, der ein gnadenloses Ekel war.
Auf dem Bild rechts, wo Esther und ihre damals beste Freundin Nina Chiwa, Nixe und Reno von der Weide holen und auch unten kann man gut sehen, wie schön das Weideland in Pohnsdorf bei diesem Bauern war.

Das Weideland war aber auch nicht der Grund, warum wir innerhalb von Boksee mit den Pferden weg gingen, das war nur das Verhalten unseres damaligen Vermieters, bei dem wir alles, Wohnung, Stallungen und auch andere Räume für die Oldtimer meines Ex-Mannes gemietet hatten und mit dem keiner auskommen konnte.

Nun folgen die Bilder aus Boksee, wo Chiwa nicht nur einmal gelebt hat, sondern später mit Jürgen und mir irgendwann wieder .. aber dazu später.

Auch hier wurde sie noch nicht krank, obwohl es unschön war, dass wir dort nicht mehr in Frieden ausmisten durften, was ja nicht gut für die Hufe ist.

Dass sie krank wurde, und zwar bei einem Nachbarn auf einer sehr sumpfigen Sommerweide, hatte ganz andere Gründe. Dazu bald, noch in diesem Text.



Bewegung hatten Chiwa und auch unsere anderen beiden Pferde Nixe und Reno damals richtig viel. Vanessa kam noch oft mit meiner Enkelin Janin zu Besuch .. oben mit meiner Mutter, die uns oft auf Ausritten begleitete, als sie noch gelebt hat .. und auch meine Jüngste Esther war Mutter geworden und hatte mir den Enkel Raphael geschenkt, hatte Erziehungsurlaub und war täglich bei uns, um mit den Pferden zusammen zu sein.





Im Sommer 2001 konnten wir zwar unsere Wohnung in Boksee noch nicht kündigen, aber mit den Pferden schon einmal von dort flüchten, nachdem der Bauer sie in einem Wutausbruch einfach auf die Straße getrieben hatte, wo sie hätten unter ein Auto laufen können.

Aber diese Weide, wo man sie oben und links und auch gleich auf den anderen Bildern noch sehen wird, war nicht gut. Es gab dort große Mengen Sumpfschachtelhalm in den Senken, eine Pflanze, von der ich damals nicht ahnte, wie gefährlich sie für Pferde ist, die zu Hufrehe neigen .. und das kann im Prinzip bei jedem Pferd der Fall sein.


Auf dem Foto rechts hatte Chiwa die Hufrehe schon erwischt, aber ich wusste es noch nicht. Man sieht es an ihrer Körperhaltung. Ich begriff es erst und meine Töchter auch, als sie auf der Weide lag und nicht mehr aufstehen wollte.

Damals war mir auch noch nicht klar, dass sie sich am Sumpfschachtelhalm vergiftet hatte .. und noch weniger war mir klar, dass ich mit der Wahl der Hufheilpraktikerin, die ich dann anrufen würde, weil mein Tierarzt sagte, wir brauchen einen Schmied, auch einen großen Fehler machte.

Wir hatten damals, da das dort nur eine vorübergehende Sommerweide war, ohnehin vor umzuziehen und taten das auch genau zu der Zeit, als bei Chiwa die Hufrehe ausbrach, nämlich im September 2001, weil es so sehr anfing zu regnen und wir den Winterstall, den wir schon gefunden hatten, dann auch brauchten.

Wie es dort dann weiterging mit Chiwas Hufrehe, erzähle ich Euch im 3. Teil.

Sie kriegte auf dieser Weide zunächst eine Heparin-Spritze und unsere damals dann hinzu gerufene Hufheilpraktikerin nach Hiltrud Straßer schnitt zum ersten Mal ihre Hufe komplett falsch aus und schadete ihr damit dann zusätzlich statt ihr zu helfen, was sie im guten Glauben frisch nach dieser Ausbildung ja vor hatte.

LG Renate

Dienstag, 5. Januar 2016

Die Hufrehe-Geschichte von Chiwa - Teil 1

Chiwas Leben bei uns vor dem Ausbruch des ersten Hufrehe-Schubs auf einem gepachteten Resthof im Ort Depenau, bis wir dort wegziehen mussten

Chiwa kam Anfang Januar 1994 im Alter von 7 Monaten zu meiner Familie nach Depenau. Sie war unser 2. Pferd. Hinter meinem Rücken seht Ihr Nixe, das 1. Pferd, das wir als Familienpferd gekauft haben, mit der Chiwa in der ersten Zeit alleine bei uns hinterm Haus lebte.

Ich konnte den Pferden durch die Haltung hinter dem Haus damals optimale Haltungsbedingungen anbieten, was sich aber änderte, weil es in meiner Ehe zunehmend Probleme gab, was auch schließlich 2007 zur endgültigen Trennung und dann Scheidung führte, aber dazu später.








Als Nixe schon zugeritten war, haben wir Chiwa sehr viel zu Ausflügen mitgenommen, geführt und zu Fuß ... rechts Nixe und Chiwa mit meinem Sohn Marius, meinem Ex-Mann Hansi und mir unterwegs.





Später kam als 3. Pferd noch unser Knabstrupper Reno dazu. Durch die Haltung direkt am Haus konnten wir viel Bodenarbeit auf dem eigenen Pachtland machen und die Pferde alle drei in aller Ruhe selbst zureiten. Das übernahm meine Tochter Esther, die dazu die beste Begabung von uns hatte.








Solange meine Familie noch intakt war, würde später Esthers große Schwester Vanessa in erster Linie Chiwa reiten. Sie wurde aber auch gelegentlich von Freundinnen unserer Töchter geritten.

Chiwa hatte nie Probleme mit den Hufen, solange sie hinter unserem Haus in Depenau lebte, das kam erst später.


Rund um Depenau herum gab es sehr schöne Reitwege. Wir sind alle zusammen auch sehr oft mit allen Pferden ausgeritten, als sie alle zugeritten waren.

Die Herde war stabil, die Fütterung optimal, die Haltung im Offenstall gesund, der Boden in Ordnung, und ich hatte genug Zeit, mich von morgens bis abends ausgiebig um unsere drei Familienpferde zu kümmern.







Auf dem Foto rechts seht Ihr Teile meiner Familie .. Chiwa ist das Pferd rechts .. dahinter der Offenstall und rechts im Bild noch dahinter unser gepachtetes Wohnhaus.

So kann man Pferde natürlich optimal halten und sich auch selbst darum kümmern, dass sie anständig gefüttert werden und sonst auch nichts geschieht, das ungesund für sie wäre. Leider würde das nicht so bleiben können.


Oben seht Ihr Chiwa, Reno und Nixe bei einem 25-km-Staffelritt auf Gut Nehmten, an dem sie mehrfach teilgenommen hat.

Chiwa war immer ein sehr gelehriges und ehrgeiziges Pferd.

Links unser Reno bei der Hufbearbeitung, was wir selbst gemacht haben.

Das ist nicht unwichtig, denn obwohl wir das alleine gemacht haben, wir haben bei der Hufbearbeitung keine so gravierenden Fehler gemacht, dass es deshalb laufend zu Hufgeschwüren oder gar einer Art Belastungsrehe gekommen wäre.





Oben Chiwa bei der Hufbearbeitung mit meinen Töchtern Vanessa und Esther. Reno und Nixe schauen über den Zaun. Unten ist Nixe dran.


Ich weiß nicht genau, ob ich auch eigene Pferde angeschafft hätte, wenn ich damals geahnt hätte, dass wir nicht immer in Depenau würden bleiben können und was alles noch mit unseren Pferden passieren würde.

Ich werde im nächsten Teil damit weitermachen, wohin wir ziehen mussten, als meine Ehe in die erste Krise fiel, wie oft wir dann mit den Pferden umgezogen sind, bis es zum ersten Hufreheschub bei Chiwa kam und warum.

Aber auch das wird erst der Anfang ihrer Hufrehe-Geschichte werden.

In Depenau hatten wir hoch gelegene klee-arme Weiden, trockene Böden, ich habe sehr teures Öko-Heu gekauft, weil mich das Land nichts kostete, das wir nutzen durften und die Haltung hinter dem Haus so preisgünstig war, dass ich den Pferden deshalb alles gönnen konnte, was gut für sie war. Dieses Heu war so gut, dass es auch für Kaninchen und Meerschweinchen angeboten wurde, was sicherlich nicht unwichtig ist. Vom gleichen Bauern kaufte ich damals auch unser Stroh. Heulage oder gar Silage habe ich selbst nie verfüttert.

Gefüttert habe ich sie schon damals sehr abwechslungsreich mit viel Obst und Gemüse zum Kraftfutter. Wie gesund Omega-3-Öle sind, wusste damals noch niemand, deshalb habe ich auch keine dazu gefüttert.

Es gab keine Eicheln oder Bucheckern im Knick bei uns, keinen Sumpfschachtelhalm oder andere extrem giftige Pflanzen auf unserem Weideland .. allerdings Kastanien am Straßenrand. Ich kann aber versichern, dass Pferde Kastanien gar nicht fressen .. anders als Eicheln oder Bucheckern, denn die fressen sie leider, obwohl sie nicht gesund sind.

Dazu aber später mehr.

LG Renate