Aus dem Hauptblog, weil es hierher gehört
Die Links zu unserem alten Siteboard-Hufrehe-Forum sind nicht mehr da, weil alle Siteboard-2.0-Foren leider damals aus Rentablilitätsgründen von damaligen Forenbetreiber gelöscht worden sind, nur die 3.0er-Foren wurden von jemand Neuem gerettet .. aber das meiste an Input war leider in diesem 2.0er-Forum zusammengesammelt .. eine Arbeit von mehr als 10 Jahren und vielen Menschen, die ein Rehepferd hatten. Schade, aber nicht zu ändern.
Hier der Link dahin und den Text ohne Quellenangaben werde ich übernehmen, weil es ja mein eigener ist und ich den kopieren darf.
LG Renate
Hufrehe unter dem Gesichtspunkt der Oxalsäure betrachtet
Es passierte eher zufällig beim Fernsehen, dass Jürgen bei einer
Zahnpasta-Werbung sagte, das sei Quatsch, denn durch Zucker im Mund
würden Bakterien Oxalsäure bilden. Ich habe ihn dann gefragt, ob
Bakterien eventuell auch im Körper Oxalsäure bilden könnten.
Dann war ich suchen, ob unsere Hufrehe-Spezies Klee, Eicheln und
Bucheckern viel Oxalsäure enthalten. Ja das tun sie, neben ebenfalls
auch noch viel Gerbsäure.
Wir haben kürzlich gelernt, dass Vitamin-D-Mangel das metabolische
Syndrom nährt, auch Magnesium-Mangel tut das, ebenfalls tut es
Mangan-Mangel und da es Vitamin-D-Mangel tut, tut es auch oder eben
eigentlich Calcium-Mangel.
Ich habe weiter gesucht, weil ich schon lange zu finden hoffte, was das
Parathormon beim metabolischen Syndrom und insofern bei Pferden bei
Hufrehe-Neigung für eine Rolle spielt. Nun wenn es aus
Krankheitsgründen, aber auch sonst erhöht ist, kommt es zu Störungen im
Kohlenhydratwechsel.
Das Parathormon schüttet der Körper bei Calciummangel aus, um Calcium
aus den Knochen zu mobilisieren. Dabei wechselt der Stoffwechsel
automatisch so, dass sich vermehrt Glykogen bildet und der
Fettstoffwechsel zunächst kein Fett einlagert, denn sonst würde kein
Parathormon freigesetzt.
Das erklärt möglicherweise die Insulinresistenz, denn Insulin ist dafür
zuständig, überschüssige Energie in Form von Fett einzulagern, nicht in
Form von Glykogen.
Wir wissen, dass beim metabolischen Syndrom Insulin reichlich vorhanden ist, aber nicht wirksam werden kann.
Oxalsäure kann also in der Nahrung bzw. im Futter reichlich vorhanden
sein, aber ein gesundes Tier und ein gesunder Mensch können es auch
schnell abbauen, nicht so bei Störungen, die bereits an Krankheit
grenzen, weil Leber, Nieren und vor allen Dingen die Bauchspeicheldrüse
nicht mehr richtig arbeiten.
Oxalsäure verbindet sich mit Mangan, Calcium, Eisen und Magnesium und möglicherweise auch noch mehr Dingen.
Wenn Calcium fehlt, dann kann das Immunsystem nicht richtig arbeiten.
Wenn Eisen fehlt, stockt die Sauerstoffversorgung im Körper.
Wenn Mangan fehlt, können sich wichtige Proteoglykane nicht bilden, so
auch die Heparine, die für die Fettspaltung sehr wichtig sind.
Wenn Magnesium fehlt, dann kann der Enzymkomplex, der den
Natrium-Kalium-Kanal auf und zu macht, nicht mehr richtig funktionieren.
Da Glucose aber hinter Natrium in die Zelle geht, Kalium raus und
Calcium im Wechsel dann auch rein und später wieder raus, stockt hier
das ganze System, das wichtig dafür ist, dass überhaupt ATP gebildet
werden kann, aber auch die Blutglucose kann nicht mehr anständig
verarbeitet werden, selbst dann nicht, wenn laufend neues Glycogen
gebildet wird.
Pferde mit zu großen Glycogenspeichern, die EPSSM haben, neigen besonders leicht zu Hufrehe.
Adrenalin fördert die Bildung von Oxalsäure.
Wann haben wir viel Adrenalin? Beim Cushing-Syndrom oder Stress
beispielsweise, wenn über ACTH oder anders zu viel Cortisol gebildet
wird und daraus cAMP, was wieder ein Gegenspieler von Insulin ist.
Gerbsäure behindert das Thiamin-Pyro-Phosphat und damit den Abbau von
Pyruvat im Citratzyklus, stört also den normalen Stoffwechsel zu ATP,
fördert dann auch, dass erstmal statt dessen Glycogen aufgebaut wird, da
ja ATP deshalb fehlt .. und damit kommt wieder das Parathormon ins
Spiel, das dann vermehrt gebildet wird und als Insulin-Gegenspieler
wirkt.
Zu viel Zucker bewirkt im Körper, dass sich vermehrt Oxalsäure bildet,
die fällt das Calcium aus, kann nicht mehr anständig abgebaut werden und
mit Pech streiken irgendwann Leber und Nieren, was sogar tödlich enden
kann.
Gebildet wird diese Oxalsäure durch Bakterienstämme, die den Zucker zu
Oxalsäure umwandeln und ähnlich wie bei Karies so den ganzen Körper
vergiften, der es irgendwann nicht mehr schafft, das abzubauen.
Ich fand eine alte Doktorarbeit eines Chemikers, der darin genau
erklärt, warum es so problematisch ist, zu viel Oxalsäure überhaupt zu
erkennen, die sich immer erst dann zeigt, wenn der Körper schon schlapp
gemacht hat und kurz vorm Kollapps steht.
So wird es auch bei Hufrehe der Pferde oder einem Herzinfarkt des
Menschen sein. Genauso verhält es sich nicht ganz so krass sicherlich
bei Krebs beziehungsweise schweren Allergien wie dem Sommerekzem oder
Rheuma in allen seinen Facetten.
In Bezug auf Hufrehe sagt man, ein Pferd, das es einmal hatte, ist danach grundsätzlich gefährdet.
Das macht Sinn, denn seine Leber und Nieren werden schwer geschädigt
sein, da es fast vergiftet worden wäre. Die leisten nicht mehr dasselbe,
auch wenn das Pferd es überstanden hat.
Deshalb bleibt die Empfindlichkeit, die Pferde, die noch keine Hufrehe
hatten, zunächst noch nicht haben und deshalb größere Mengen Klee,
Eicheln, Stress, Zucker, Fruktan oder Stärke vertragen.
Ich würde sagen, das ist eine Erklärung, die sehr viel von dem, was wir
über Hufrehe wissen, auf einen gemeinsamen Nenner bringt.
Was denkt Ihr?
Ich weiß, viele Leute lesen in meinem Hufrehe-Forum oder Blog. Egal, was
wir, Ihr untereinander oder vielleicht konkurrierende Foren zu meinem
mal miteinander hatten. Ich würde mich freuen, wenn viele Leute
mitdenken helfen, um hier noch mehr Klarheit in dieses komplexe Thema zu
bringen.
Unten diverse Links, wo Ihr in meinem Forum oder zurück liegend diesem Blog mehr Infos zum Reinlesen findet.
Als ich Jürgen kennen lernte, war sein erster Gedanke, dass Rehepferden
Calcium fehlen könnte, er hatte also recht damit, es wird so sein. Aber
eben noch mehr als nur Calcium.
LG
Renate
....
PS: Wer Kommis lesen möchte, findet die beim Aufmachen des Links oben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen