Freitag, 13. März 2015

Die bedeutung von Oxalsäure bei Hufrehe

Aus dem Hauptblog, weil es hierher gehört


Die Links zu unserem alten Siteboard-Hufrehe-Forum sind nicht mehr da, weil alle Siteboard-2.0-Foren leider damals aus Rentablilitätsgründen von damaligen Forenbetreiber gelöscht worden sind, nur die 3.0er-Foren wurden von jemand Neuem gerettet .. aber das meiste an Input war leider in diesem 2.0er-Forum zusammengesammelt .. eine Arbeit von mehr als 10 Jahren und vielen Menschen, die ein Rehepferd hatten. Schade, aber nicht zu ändern.

Hier der Link dahin und den Text ohne Quellenangaben werde ich übernehmen, weil es ja mein eigener ist und ich den kopieren darf.

LG Renate 


Hufrehe unter dem Gesichtspunkt der Oxalsäure betrachtet

Es passierte eher zufällig beim Fernsehen, dass Jürgen bei einer Zahnpasta-Werbung sagte, das sei Quatsch, denn durch Zucker im Mund würden Bakterien Oxalsäure bilden. Ich habe ihn dann gefragt, ob Bakterien eventuell auch im Körper Oxalsäure bilden könnten.
Dann war ich suchen, ob unsere Hufrehe-Spezies Klee, Eicheln und Bucheckern viel Oxalsäure enthalten. Ja das tun sie, neben ebenfalls auch noch viel Gerbsäure.
Wir haben kürzlich gelernt, dass Vitamin-D-Mangel das metabolische Syndrom nährt, auch Magnesium-Mangel tut das, ebenfalls tut es Mangan-Mangel und da es Vitamin-D-Mangel tut, tut es auch oder eben eigentlich Calcium-Mangel.
Ich habe weiter gesucht, weil ich schon lange zu finden hoffte, was das Parathormon beim metabolischen Syndrom und insofern bei Pferden bei Hufrehe-Neigung für eine Rolle spielt. Nun wenn es aus Krankheitsgründen, aber auch sonst erhöht ist, kommt es zu Störungen im Kohlenhydratwechsel.
Das Parathormon schüttet der Körper bei Calciummangel aus, um Calcium aus den Knochen zu mobilisieren. Dabei wechselt der Stoffwechsel automatisch so, dass sich vermehrt Glykogen bildet und der Fettstoffwechsel zunächst kein Fett einlagert, denn sonst würde kein Parathormon freigesetzt.
Das erklärt möglicherweise die Insulinresistenz, denn Insulin ist dafür zuständig, überschüssige Energie in Form von Fett einzulagern, nicht in Form von Glykogen.
Wir wissen, dass beim metabolischen Syndrom Insulin reichlich vorhanden ist, aber nicht wirksam werden kann.
Oxalsäure kann also in der Nahrung bzw. im Futter reichlich vorhanden sein, aber ein gesundes Tier und ein gesunder Mensch können es auch schnell abbauen, nicht so bei Störungen, die bereits an Krankheit grenzen, weil Leber, Nieren und vor allen Dingen die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig arbeiten.
Oxalsäure verbindet sich mit Mangan, Calcium, Eisen und Magnesium und möglicherweise auch noch mehr Dingen.
Wenn Calcium fehlt, dann kann das Immunsystem nicht richtig arbeiten.
Wenn Eisen fehlt, stockt die Sauerstoffversorgung im Körper.
Wenn Mangan fehlt, können sich wichtige Proteoglykane nicht bilden, so auch die Heparine, die für die Fettspaltung sehr wichtig sind.
Wenn Magnesium fehlt, dann kann der Enzymkomplex, der den Natrium-Kalium-Kanal auf und zu macht, nicht mehr richtig funktionieren. Da Glucose aber hinter Natrium in die Zelle geht, Kalium raus und Calcium im Wechsel dann auch rein und später wieder raus, stockt hier das ganze System, das wichtig dafür ist, dass überhaupt ATP gebildet werden kann, aber auch die Blutglucose kann nicht mehr anständig verarbeitet werden, selbst dann nicht, wenn laufend neues Glycogen gebildet wird.
Pferde mit zu großen Glycogenspeichern, die EPSSM haben, neigen besonders leicht zu Hufrehe.
Adrenalin fördert die Bildung von Oxalsäure.
Wann haben wir viel Adrenalin? Beim Cushing-Syndrom oder Stress beispielsweise, wenn über ACTH oder anders zu viel Cortisol gebildet wird und daraus cAMP, was wieder ein Gegenspieler von Insulin ist.
Gerbsäure behindert das Thiamin-Pyro-Phosphat und damit den Abbau von Pyruvat im Citratzyklus, stört also den normalen Stoffwechsel zu ATP, fördert dann auch, dass erstmal statt dessen Glycogen aufgebaut wird, da ja ATP deshalb fehlt .. und damit kommt wieder das Parathormon ins Spiel, das dann vermehrt gebildet wird und als Insulin-Gegenspieler wirkt.
Zu viel Zucker bewirkt im Körper, dass sich vermehrt Oxalsäure bildet, die fällt das Calcium aus, kann nicht mehr anständig abgebaut werden und mit Pech streiken irgendwann Leber und Nieren, was sogar tödlich enden kann.
Gebildet wird diese Oxalsäure durch Bakterienstämme, die den Zucker zu Oxalsäure umwandeln und ähnlich wie bei Karies so den ganzen Körper vergiften, der es irgendwann nicht mehr schafft, das abzubauen.
Ich fand eine alte Doktorarbeit eines Chemikers, der darin genau erklärt, warum es so problematisch ist, zu viel Oxalsäure überhaupt zu erkennen, die sich immer erst dann zeigt, wenn der Körper schon schlapp gemacht hat und kurz vorm Kollapps steht.
So wird es auch bei Hufrehe der Pferde oder einem Herzinfarkt des Menschen sein. Genauso verhält es sich nicht ganz so krass sicherlich bei Krebs beziehungsweise schweren Allergien wie dem Sommerekzem oder Rheuma in allen seinen Facetten.
In Bezug auf Hufrehe sagt man, ein Pferd, das es einmal hatte, ist danach grundsätzlich gefährdet.
Das macht Sinn, denn seine Leber und Nieren werden schwer geschädigt sein, da es fast vergiftet worden wäre. Die leisten nicht mehr dasselbe, auch wenn das Pferd es überstanden hat.
Deshalb bleibt die Empfindlichkeit, die Pferde, die noch keine Hufrehe hatten, zunächst noch nicht haben und deshalb größere Mengen Klee, Eicheln, Stress, Zucker, Fruktan oder Stärke vertragen.
Ich würde sagen, das ist eine Erklärung, die sehr viel von dem, was wir über Hufrehe wissen, auf einen gemeinsamen Nenner bringt.
Was denkt Ihr?
Ich weiß, viele Leute lesen in meinem Hufrehe-Forum oder Blog. Egal, was wir, Ihr untereinander oder vielleicht konkurrierende Foren zu meinem mal miteinander hatten. Ich würde mich freuen, wenn viele Leute mitdenken helfen, um hier noch mehr Klarheit in dieses komplexe Thema zu bringen.
Unten diverse Links, wo Ihr in meinem Forum oder zurück liegend diesem Blog mehr Infos zum Reinlesen findet.
Als ich Jürgen kennen lernte, war sein erster Gedanke, dass Rehepferden Calcium fehlen könnte, er hatte also recht damit, es wird so sein. Aber eben  noch mehr als nur Calcium.
LG
Renate
 
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PS: Wer Kommis lesen möchte, findet die beim Aufmachen des Links oben.

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