- Im Prinzip sind Pferde anhänglich und gesellig -
Auf irgendeiner der vielen Infoseiten über Pferde, über Fehler beim Umgang mit Pferden, die zu dem Fluchtverhalten und anderen Dingen führen können, die wir im letzten Vierteljahr mit Chiwa und Prima nunmal leider erlebt haben, habe ich unter anderen auch gelesen, wie gerne Pferde, die Vertrauen zu ihren Menschen haben, einfach nur miterleben, was ihre Pferdemenschen denn so auf ihrer Weide gerade machen. ... Denn Pferde sind von Natur aus gesellig und kommen von alleine an, wenn sie ihre Menschen als Teil ihrer Herde betrachten.Es wird Frühling und deshalb bricht nun auch wieder die Zeit an, wo man bei den Pferden mal gemütlich sitzen und Picknick machen kann und so weiter, also nicht nur da sein, um sie zu versorgen.
Wir haben den letzten Heuballen in diesem Frühling da und brauchen die zweite Plane nun nicht mehr zum Abdecken für einen zweiten. Deshalb kann die jetzt dazu genutzt werden, um Gartentisch, Stühle und Sonnenschirm zuzudecken. Das konnte also deshalb alles nun gestern wieder mit in den Stall kommen.
Das erste Samstagspicknick gestern bestand aus Eiersalat, den ich uns dazu gemacht habe. Und zum Trinken gab es Fruchtschorle aus Mineralwasser und einem Saft-Mix von Aldi, wo Traubensaft, schwarzer Johannisbeersaft und Apfelsaft drin war.
Das Wetter war nicht so toll, windig mit zwischendurch auch ab und zu Regen. Ines war da wie immer am Wochenende.
Da waren wir gerade dabei, alles aus dem Kofferraum auszupacken, was fürs Picknick gebraucht wurde.
Und Chiwa und Prima waren dabei, wie immer, wenn wir gerade gekommen sind, ihr Müsli zu genießen.
Inzwischen bin ich mir sicher, die Probleme, die wir zuletzt mit Chiwa und Prima gehabt haben, haben als Grund Überforderung durch unsere 12 Jahre alte Reitbeteiligung, die noch nicht alt und erwachsen genug ist, abschätzen zu können, was unsere beiden Seniorinnen können und was nicht, sich auch nicht richtig konzentrieren kann und sich sehr schwer tut, überhaupt etwas zu lernen. ... Dabei ist sie sehr selbstbewusst, was auf das überwiegende Leben als Schlüsselkind zurückzuführen ist, hält sich also für eine Erwachsene. Das wird ein hartes Stück Arbeit werden, ihr klarzumachen, dass sie das nicht ist und noch viel lernen muss, bevor man sie mit Pferden alleine lassen kann. ... Ich habe auch gefunden .. was ich vorher gar nicht wusste ... dass jede Versicherung streikt, wenn Kinder unter 16 und bei manchen Versicherungen sogar unter 18 Jahren .. ohne Aufsicht durch Erwachsene mit Pferden alleine gelassen werden und ausreiten sowieso auch erst alleine ebenfalls frühestens ab 16 oder 18 dürften, wenn kein Erwachsener dabei ist.
Meine eigenen Kinder habe ich in dem Alter natürlich nicht alleine mit den Pferden gelassen, da allerdings immer miterlebt, dass gerade meine Jüngste sehr gut mit ihnen umgehen konnte, eher besser als ich selbst. Auf jeden Fall konnte sie besser reiten als ich oder auch ihre große Schwester.
Dennoch war ich immer dabei oder mein Mann oder eben ihre große Schwester, das war klar. Ich war ja auch Hausfrau und für die Kinder da, als sie noch klein waren .. und Kinder unter mindestens 15 oder 16 finde ich zu klein, als dass man sie alleine lassen sollte.
Ich habe zwar auch gearbeitet, als meine Kinder jünger waren, aber dann war meine Mutter bei uns zu Hause für die Kinder da, die auch bei uns gewohnt hat. Und als meine Mutter aufgrund ihrer Demenz dazu nicht mehr in der Lage war, da war dann logischerweise ich zu Hause und habe mich wiederum später auch um meine dann pflegedürftige Mutter gekümmert.
Na ja ... wie geht der gute Spruch noch:
"Man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu."
Was ich neu habe lernen müssen ist, dass ich Kinder von Eltern, die aufgrund des heutigen Arbeitsmarktes zu viel arbeiten müssen und keine Zeit haben, sich oft und lange um ihre Kinder zu kümmern, ganz sicher nicht mit den Pferden alleine lassen darf, sondern nur, wenn wir auch da sind und genug Zeit haben, sie auch zu beaufsichtigen. Darüber muss ich mit ihrer Mama wenn sie denn mal Zeit hat auch reden.
Na ja ... also ich habe viel gelesen und gefunden, auch viel Neues und sehr Aufschlussreiches, woraus ich wieder mehr darüber lernen konnte, wobei ich bei Pferden noch achten muss, damit ihnen nichts passiert und es ihnen auch gut geht.
Unter anderem fand ich da auch bestätigt, wie gerne Pferde, die uns Menschen als Teil ihrer Herde betrachten, wenn wir bei ihnen was tun, egal was es ist, auch unsere Gesellschaft suchen.
Erlebt habe ich das eigentlich schon seit 1992.
Schon in der Zeit in Depenau, als noch Nixe, Chiwa und Reno bei uns hinter dem Haus lebten, haben wir oft den Pferden auch unsere Rasenflächen abgesteckt. Sie liefen auch da oft mitten zwischen uns Menschen rum, haben uns beim Essen, bei der Gartenarbeit und sonstwas beobachtet und waren neugierig ohne Ende, haben versucht, Dinge nachzumachen, die wir getan haben, alles untersucht und so weiter.
Auch Jürgen kennt dieses Verhalten aus allen den Ecken, wo wir genug Gelegenheit hatten, ganz alleine einfach Zeit mit den Pferden zu verbringen, die nicht immer nur aus Bodenarbeit oder Reiten bestand, sondern einfach nur dem Da-sein bei den Pferden, um sonstwas zu tun.
Zwei Neugierpferde, die schauen, was ihre Menschen denn da eigentlich alles picknicken.
Erbsen kennt Chiwa .. aber nicht im Eiersalat .. lach. Aber untersuchen musste sie mal welchen, fand ihn dann aber natürlich nicht essbar, denn Pferde sind ja Vegetarier bzw. echte Veganer, die auch ein solches Verdauungssystem haben (der Mensch übrigens nicht, was etwas mit der Darmlänge zu tun hat .. by the way für alle Veganer, die was anderes sagen).
Aber Wasser mit Fruchtsaft drin fand Chiwa toll ... Jürgen hat ihr dann welchen auf einen der Teller getan, damit sie es leichter hatte, den auch zu trinken, denn im Glas funktioniert das bei einem Pferd doch nicht so wirklich.
Unter drei Fotos von einem Pony, das gerade lecker Fruchtschorle trinkt.
War gut Herrchen ... mehr davon .. sagt da ein kleines Pony.
Prima genügte es, nur bei uns rumzustehen und die Pferdeleckerlis zu naschen, die sie auch kennt, also die, die wirklich für Pferde sind.
Ganz oben sieht man übrigens, dass Prima da ein Halfter auf hat .. am Anfang dieses Beitrags.
Da war es kein Problem, das raufzutun.
Jürgen war, was ich nicht fotografiert habe, weil ich da gerade am Tischdecken war, auch mit ihr im Stangen-L .. sie ist ihm gestern dabei nicht weggelaufen.
Aber verunsichert sind beide Pferde, leider.
Sie verhalten sich aber generell am Wochenende, wenn Ines mit uns da ist, immer ruhiger als sonst.
Ich gehe davon aus, weil Pferde sehr intelligente Tiere sind, die Pferde wissen sogar genau, wenn Ines mit ist, kommt normalerweise allenfalls Kalli dazu und niemand sonst .. auch das gehört zu ihrer gewohnten Stall-Routine, dass Ines an den Wochenenden kommt, dann aber normalerweise niemand außer vielleicht Kalli.
Sie wissen genau, dann geht alles seinen für sie gewohnten Gang .. es kommt niemand, der zu lange zu viel von ihnen verlangt .. und deshalb ist es dann in ihren Augen auch nicht gefährlich, wenn einer mit dem Halfter ankommt.
Dass sie das auch genau wissen, wenn die Reitbeteiligungskinder da sind, das müssen wir nun in die Pferde reinkriegen. Ich hoffe, das funktioniert und es tut keiner womöglich was heimlich mit ihnen, was wieder zu viel wird .. ich hoffe also, das große Mädchen wird so gehorsam sein, auch das zu tun, was wir ihr sagen, nämlich in Zukunft nur nach Absprache zu kommen, wenn wir auch da sind und aufpassen können, was sie mit den Pferden macht.
Oben Jürgen am Hufefeilen. Morgen sind die hinten dran und dann die von Prima.
Für Chiwa als Rehepony, die sich anders als Prima nicht durch Flucht entzieht, könnte erneute Überforderung sehr schlimme Folgen haben.
Jedes Pferd reagiert anders auf Überforderung und kleine eher rangniedere Ponys leiden oft still vor sich hin. Es ist deshalb im Prinzip gut, dass wir auch Prima haben, die nicht still leidet, sondern "laut" protestiert, wenn es zu viel geworden ist.
Während Jürgen und Ines sich mit Chiwas Hufen beschäftigt haben, war ich wieder wie immer unten am Abäppeln.
Boomer war zu mir runter gekommen.
Heute machen wir wieder Picknick im Stall. Heute mache ich uns Nudelsalat.
Vielleicht will Chiwa ja wieder ein Glas Schorle, denn die nehme ich natürlich auch wieder mit. Lach.
Weil es gestern so windig war, gab es Heu im Unterstand, damit es nicht wegfliegt.
Wir haben dann alles zusammengeräumt und sind heim in die geheizte Wohnung.
Unten Prima beim Trinken, denn das trockene Heu muss ja runtergespült werden.
Nochmal Lächeln für die Kamera .. dann ging es nach Hause.
Auch wenn nun kein drittes Pferd gebracht wurde, der Umbau, dass man, wenn viel zu transportieren ist wie gestern die Gartenmöbel, auf die Koppel fahren kann, ist doch eine praktische Sache.
Bis denne.
LG
Renate
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