Sonntag, 8. Dezember 2019

Meine ganz individuellen Erfahrungen und Gedanken rund um Rehepony Chiwa - Teil 9

Die ersten vier Monate 2007 ...mehr Veränderung ist kaum noch machbar im Leben wie damals


Chiwa Anfang des Jahres 2007, noch bei mir und ich ahnte noch immer nicht, dass ich bald die Scheidung einreichen würde.

Ich hatte ein nicht eben gerade schönes Weihnachtsfest hinter mit, wo mir mein Ex-Mann Heiligabend erklärt hatte, er würde mir doch zuweilen den Tod wünschen, weil ich immerzu fragen würde, was in unserer Ehe nicht mehr stimmen würde. Am nächsten Tag kamen die Kinder und ich war eigentlich am Boden zerstört, musste aber fröhlich tun, um keinem Weihnachten zu versauen.


Chiwa ging es gesundheitlich mal besser, mal schlechter, ganz unabhängig davon, ob sie gerade ein Hufgeschwür ausbrütete oder es schon durch war, dann ging es ihr immer erstmal wieder besser. Wie ich ja schon im letzten Teil erzählt hatte, waren es nach der neuerlichen Hufbearbeitung durch eine Straßer-HHP insgesamt 6 Hufgeschwüre in Folge, weil diese Frau nicht auf mich gehört hatte und Chiwa trotz Bitte, es nicht zu tun, wieder die Sohle ausgehölt und die Trachten zu sehr gekürzt hatte.

Die Krankenkasse hatte meinem Ex und mir eine Ehetherapie bei einem Psychiater bewilligt und ich hatte da noch Hoffnung, das es helfen würde.

Irgendwann im Februar 2007 war mir dann klar, dass auch diese Ehetherapie, die mein Ex auch gleich wieder abgebrochen und dem Psychiater Prügel angedroht hatte, als er alleine dort gewesen war, nur eine Farce gewesen war. Ich hatte etwas getan, was ich noch nie getan hatte, nämlich nachts sein Handy untersucht und festgestellt, der Mann betrügt mich mit mindestens 3 Frauen gleichzeitig.

Als ich ihn darauf ansprach, schlug er zuerst in unserer Wohnung alles kurz und klein, rief dann selbst die Polizei an und bat darum, ihn von mir zu befreien, sonst würde er mich totschlagen. Die kamen dann auch.

Bevor die Polizei kam, zerschlug er mein Telefon, unseren Computer, zerriss mein privates Adressbuch mit allen wichtigen Telefonnummern und hat offensichtlich auch die Garage abgeschlossen, wo einer seiner Oldtimer drin war, nahm alles Bargeld bis auf 20 Euro mit (es war kurz nach dem Ersten und ich lebte auf einem Dorf) und hat sich auch den Autoschlüssel zu meinem, aber auf ihn als Zweitwagen zugelassenen Auto geschnappt. Während ich dann mit der Polizei redete, verschwand er mit meinem Auto und ich saß mit fast keinem Geld ohne Auto und auch ohne Schlüssel zu seiner Garage oder Bastelhalle, wo seine Oldtimer standen, mit Mama im Rollstuhl alleine in Nettesee.
Mein Jüngster war in London, kam erst eine Wochen später zurück und half mir,wieder Internet und Telefon zu bekommen.

Esther konnte ich nach einigen Tagen über das Telefon einer netten Nachbarin endlich erreichen. Sie half mir auch, hat mir erstmal Geld geliehen und meinte dann, ich soll mir doch "auch einfach einen Liebhaber zulegen, dann wüsste Papa doch mal, wie das ist." Ich vermute allerdings, sie hat das wörtlich gemeint und nicht begriffen, dass ich nicht der Typ fürs Fremdgehen bin, sondern ein neuer Partner was anderes für mich sein würde, nämlich eine neue feste Beziehung und Grund für die Ehescheidung.

Esther versprach mir, dass ich zum 1.4.07 Chiwa und Prima zu ihr nach Schwentinental bringen könnte .. sie wollte nur 100 Euro im Monat für beide von mir dafür haben. Klar ein Mama-Sonderpreis und kein normaler Éinstellerpreis. Es muss schwer gewesen sein, ihren Mann dazu zu überreden.

Wie schnell ich Jürgen kennenlernen würde, konnte ich zu der Zeit nicht wissen. Ich war am Boden zerstört, suchte aber schon deshalb, weil ich kaum schlafen konnte, oft über soziale Netzwerke nach einem neuen Partner.



Über die Frau meines Großen Manuel erfuhr ich, dass mein Ex schon lange vor diesem Streit in Honigsee eine Zweitwohnung gemietet hatte und lange geplant, dort hinzuziehen.

Seinen gut bezahlten Job hat er später fristlos verloren, weil er die Möbel dafür in der Tischlerwerkstatt anfertigen ließ, die er als Anleiter betreute und nicht nur dass, das Material wieder auf Kosten der DAA gekauft hatte und deshalb wie schon so oft davor wegen Unterschlagung rausflog. Lange auf Unterhalt zu hoffen war schon deshalb sowieso für die Katz .. aber das wusste ich ganz zuerst natürlich auch nicht, erfuhr es erst später.

Ich unterhielt mich eine Weile mit verschiedenen Männern im Internet, dabei auch mit dem Jürgen, der mir auf Anhieb schon beim ersten Gespräch gut gefallen hat.

Wir haben sehr schnell telefoniert und auch das war nett und uns dann am 27.04.07 erstmalig getroffen, und auch das war nett.

Ich kann es schwer beschreiben. Ich hatte jahrzehntelang eine sehr enge Bindung an meinen Ex Hansi, aber es war alles so dermaßen zu viel geworden, die war plötzlich weg und ich fühlte mich frei für was Neues.
Und ich war auch sehr froh, als Chiwa und Prima am 1.4.07 zu Esther umgezogen sind und freute mich darauf, dass sie nach einer Eingewöhnungsphase dann am 1.5.07 gemeinsam mit Nixe und Reno und allen anderen Pferden von Hof Altmühlen in Schwentinental in eine Herde kommen würden und so alle meine Pferde wieder zusammen wären.

Esther hatte einen guten Tierarzt, einen tollen Schmied, der gut mit Chiwas Hufen und sogar mit Prima und deren Hufen klarkam. Und Esther wollte versuchen, ob sie Prima nicht doch noch zureiten könnte, was ich sowas von toll fand, denn wenn einer das geschafft hätte, dann meine kleine Tochter.

Ich konnte meinen Enkel Raphael häufiger sehen, Chiwa und Prima lebten sich gut ein und ich sah so auch Nixe und Reno und alle anderen Pferde von Esther mehr als früher.

Ich fand sogar einen Nebenjob direkt nebenan in einer Baumschule, den ich, weil meine Mama noch halbwegs geistig fit war, auch noch eine Weile habe ausüben können.







Und ich kam dem Jürgen allmählich näher, von dem ich Euch hier mal das erste Foto zeige, das ich übers Internet von ihm bekam.

Und als wir uns dann getroffen und auch noch ein weiteres Mal getroffen hatten, habe ich ihn einfach mitgenommen, als am 1. Mai 07 dann Esther die Herde zusammenließ.

Nein .. meine Familie nahm Jürgen nicht so freudig auf, wie ich mir das gewünscht hatte, obwohl Hansis Freundin Katrin damals auf Altmühlen und überall aus und ein ging und heute wie auch ihre Nachfolgerin bei meinem Ex nur noch Vergangenheit ist.

Oben lernte Jürgen Prima kennen und fand sie auf Anhieb einfach toll und sie ihn auch.

Rechts begrüßten sich beim Kennlernenlauf gerade Prima und Reno, die nun wieder zusammen sein konnten.









Prima passte sehr auf Chiwa auf. Sie hat ja einen großen Beschützerinstinkt.

Mit Nixe gab es keine Probleme. Prima hat nie versucht, ihr die Leitstutenrolle abzujagen.

Nixe hat das wohl auch nicht befürchtet, denn sie fraß schon beim Kennenlernen gemütlich einfach weiter, wie man links sieht.






Tja .. der Jürgen ist mein 2. Ehemann geworden und ist es auch immer noch. Meine Familie hat ihn nie wirklich akzeptiert und mich nach und nach einfach, wie soll ich das nennen, verstoßen. Ja sie legen nicht gleich auf, wenn ich mal anrufe, aber sonst ist nichts mehr da von Familie, seit ich gegangen bin, weil ich begriff, dass mein Ex mir nur noch eins wünscht, nämlich den Tod.

Aber ich glaube, das hat keiner von ihnen wirklich verstanden und selbst wenn, sie lassen sowas nicht an sich ran .. es könnte ja eine Illusion zerstören, die sie wohl gern behalten möchten.


Auf jeden Fall half es, dass Esther Chiwa und Prima vorübergehend aufnahm.

Es half auch, dass ich über sie einen guten Schmied für die Pferde fand, egal was später noch passieren würde.

Die zwei lebten sich gut ein und waren auch beide im Mai kerngesund.

Schwer krank würde Chiwa bei Esther auch nicht werden ... aber einen leichten Hufreheschub gab es später auch bei ihr dann doch.

Dazu aber später.

Alles, was nach diesem Zusammenlassen der Herde bei Esther passierte, erzähle ich Euch im nächsten Teil.

Der heißt "Eigene Pferde - Unsere stolzen Freunde - Teil 17" und ist vom 9. August 2012.

Da geht es dann bald weiter.

LG
Renate

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