Sonntag, 29. März 2020

Meine ganz individuellen Erfahrungen und Gedanken rund um Rehepony Chiwa - Teil 17

Ab Ende Dezember 2013 konnte es mit Chiwa in Reuterkoppel gesundheitlich aufwärts gehen

Wir waren also im neuen Stall in Reuterkoppel angekommen.

Die Entscheidung, dorthin zu gehen, rettere damals Chiwa das Leben.

Wie in fast jedem Pensionsstall gab es auch hier was zu meckern später, aber im Vergleich zu den lebensbedrohlichen Zuständen im von der Lage her beschaulichen Klein-Kühren davor waren das Kleinigkeiten. Chiwa war in Sicherheit, es gab einen Auslauf und gutes Heu das ganze Jahr und zunächst einmal waren Chiwa und Prima im Reheauslauf ganz alleine. Eine 3. Box stand leer.

Beim Umzug war Chiwa so fertig gewesen, dass sie kaum noch stehen konnte. Um wieder auf die Beine zu kommen, kriegte sie in den ersten Tagen noch Heparinspritzen und das Schmerzmittel Metacam, ein Cox-2-Hemmer, der nicht ganz so schädlich ist wie viele andere Schmerzmittel.

Wir konnten sie lange auch tagsüber nur in der Box lassen und nur unter unserer Aufsicht, wenn wir zum Ausmisten und Abäppeln und so weiter da waren, dann gemeinsam mit Prima mal laufen lassen. Das würde auch wochenlang so weitergehen.



Unser Tierarzt war toll. Ich konnte ihn monatelang einfach anrufen und berichten. Dafür hat er mir nie was in Rechnung gestellt, sondern nur für die regelrechte Behandlung dieses bisher letzten Hufrehe-Schubs in Chiwas Leben Ende des Jahres 2013.

Ich habe ihn auch später als wirklich den besten Pferdetierarzt kennengelernt, den wir jemals hatten Schade, dass er von dem Gnadenhof, wo Chiwa und Prima nun leben, so weit weg wohnt.




Die kleine Weide, die zum Auslauf dazu gehörte, aber getrennt davon war und nur durch ein Tor erreichbar, war optimal zum ab und zu grasen, aber nicht zu viel grasen.

Eine alte Freundin, mit der wir dazwischen mal über ein Jahr keinen Kontakt hatten, kam ab da wieder häufiger mit in den Stall und der Kontakt würde auch gut bleiben, solange wir dort blieben, was fast 3 Jahre dauerte, bis durch einen Reithallenbau dort vieles anders wurde und wir dann doch leider beschlossen zu gehen.



Wirklich große Probleme ergaben sich damals dann mit dieser Freundin für uns sehr überraschend, als wir neben einer anderen Freundin von ihr und Pferdehalterin ein eigentlich sehr schönes Weidestück pachten konnten und diese Weidenachbarin dann begann, uns systhematisch zu stalken.
Unsere Freundin entschied sich in diesem Konflikt für ihre andere Freundin. Wir landeten sogar vor Gericht mit ihr. Dort hat sie ausgesagt, sämtliche Hinterhältigkeiten sind immer von dieser Weidenachbarin ausgegangen. Dennoch .. das Vertrauen, das zwischen uns mal da war, wird es wohl nie wieder geben.

Auch wenn wir wissen, dass diese Weidenachbarin eine Meisterin darin war, andere Leute systhematisch aufzuhetzen und dann die alles machen zu lassen, damit dann sie immer fein raus war und sie zur Not immer sagen konnte, nein sie wäre das doch gar nicht gewesen .. schon dass sie auf deren Seite war und wusste, was diese Frau mit uns tut, reicht für einen dauerhaften Vertrauensverlust.

Reden tun wir heute wieder miteinander. Irgendwie ergab sich das so, weil sie eine so reizende Tochter hat und die unseren Pepe so mag und so gerne streicheln wollte.


Dass ich einmal freundlich mit ihr sprechen würde und Jürgen ebenfalls, wir beide hätten uns das noch vor einigen Monaten nicht vorstellen können. Ich hätte eher angenommen, ich springe ihr an die Gurgel, wenn ich sie mal treffe .. aber nun ja. Jürgen und ich lieben Kinder und der Charme eines Kindes kann zuweilen eben wohl Wunter bewirken. Wir haben uns inzwischen nun schon mehr als einmal halt zufällig auf der Straße getroffen, gehen dann aber eben nicht mehr nur noch stur aneinander vorbei.

Tja . auch bei ihr ist viel passiert in der Zwischenzeit, genauso wie bei uns.


Damals in der Feldmark kam Chiwa ganz langsam nach und nach wieder auf die Beine. Wir begannen auch wieder mit vorsichtigem Training und irgendwann war sie sogar so fit, dass sogar mein Mann Jürgen und diese alte Freundin wieder vorsichtig und klar schonend, aber ein bisschen auf ihr haben reiten können.

Auf diesen Fotos hier hatten wir allerdings erst mit vorsichtiger Bodenarbeit begonnen.





Wie man sieht, erholte sich Chiwa zusehends.

Später kamen zunächst 2 Haflinger mit in die Gruppe.

Wie in jedem Pensionsstall war es unschön, dass die anderen Pferde immer wieder wechselten. Leider haben das alle Pensionsställe so an sich und da Pferde Herdentiere mit sehr ausgeprägten sozialen Bindungen und Gefühlen sind, ist das auch in jedem Pensionsstall eins der größten Probleme. Heute bin ich sehr froh, dass die Herde im Gnadenhof konstant ist und Chiwa und Prima so endlich Ruhe und Kontinuität dort gefunden haben.

Das sind unsere beiden mit diesen beiden Haflingern irgendwann im vorgerückten Frühling 2014.













Der Stall lag direkt an der B 76, einer stark befahrenen Straße nach Kiel .. also nicht wirklich schön. Trotzdem haben wir lange gedacht, wir hätten dort nun ein Zuhause gefunden.

Es würde aber nicht so bleiben. Ob es am Wegfall der Milchquoten lag, denn die jungen Bauern lebten in erster Linie von der Milchwirtschaft und die Milchpreise hatten eine Weile damals einen Tiefstpreis .. ich weiß es nicht wirklich. Es wurde eine Reithalle gebaut, anders als vorher, wo nur Seniorengruppen wie unsere dort waren und alles ikyllisch, viel zu viele Pferde dazugeholt und das zerstörte dann dieses Idyll.

Es wurde nicht nur alles viel zu teuer durch den Bau der Reithalle und für uns kaum noch bezahlbar, es versank auch alles in einem regelrechten Sumpf durch den Bau der Reithalle und viel zu viele Menschen und Pferde auf dem Hof, der am Hang ins Schwentinental lag und Lehmboden hatte.

Wir mussten dort weg, nicht direkt fluchtartig, aber halt schon. Also begannen wir weiterzusuchen und würden wieder wandern müssen in die nächste unsichere Zukunft für uns und unsere Pferde.



Besonders mit einem so schreckhaften Pferd wie Prima würde das nur im Sommer machbar sein, denn an der stark befahrenen B 76 wäre es mit ihr nicht gegangen und im Winter waren die Waldwege, die alternativ zur Verfügung standen, viel zu sumpfig, denn die waren noch sumpfiger als das Auslaufgelände unserer Pferde, das nun auch mehr und mehr zum Sumpf wurde.







Besuch von meinem Jüngsten Marius im Stall.

Auch das ist Vergangenheit und ich weiß nichtmal warum.

Aber so ist das im Leben. Es ist nicht immer ein Streit oder überhaupt ein erkennbarer Grund vorhanden, wenn sich Menschen einfach plötzlich zurückziehen.

Marius hasste Konflikte und ich hatte durch das Stalking dieser Weidenachbarin ja ständig Konflikte. Die könnten ausgereicht haben. Menschen, die Probleme haben, wer besucht die schon gern?

Pferde kamen, Pferde gingen, das immer wieder .. meistens gingen sie im Streit mit den Stallbetreibern.

Mit der letzten Einstellerin verstanden wir uns besonders gut, auch wenn die Pferde nicht mit unseren zusammenstanden. Sie war traurig, als wir gegangen sind. Wir haben sie nie wiedergesehen.








Als ich das Kapitel 28 meiner Pferdegeschichte beendete, sprachen wir noch relativ entspannt über nur eine einfach zu große Preiserhöhung und dass es unfair gewesen war, uns das nicht sofort zu sagen, denn zuerst hieß es, die Alten würden für die Reithalle nichts zahlen müssen, die Pferde würden sie ja auch gar nicht nutzen .. das war aber leider ein Satz mit X gewesen.

Es ging aber noch. Es würde später doch dann irgendwann ungemütlich und hektisch werden, als wir gingen.



Davon erzähle ich Euch dann aber erst etwas mit Beginn der Aufarbeitung des Kapitels meiner Pferdegeschichte "Eigene Pferde - Unsere stolzen Freunde - Teil 29" vom 25. Juni 2016.

Das hier reicht erst einmal. Chiwa wurde in Reuterkoppel gesund, blieb auch gesund und würde gesund diesen Stall verlassen und später auch gesund auf den Gnadenhof umziehen.

In Reuterkoppel wäre die kleine Waldweide nicht für eine Ganztagesbegrasung durch ein Rehepferd geeignet gewesen, zu viel Klee, zu viel Hahnenfuß und so weiter. Aber stundenweise, wenn wir dort waren, war das eine schöne Abwechslung vom Auslauf.

Ein weiteres Problem dort, das ich in seiner Auswirkung erst heute wirklich erfasst habe, weil es den Zähnen von Prima und Chiwa sehr geschadet hat, war dort der Zwang zur Heunetzfütterung, denn Heunetze machen leider Pferdezähne kaputt.

Bis bald.

LG
Renate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen