Sonntag, 18. Februar 2018

Tagsüber starkes Tauwetter

- und Ines hat heute Thunder persönlich kennengelernt -


Gestern hat es bei uns über Tag sehr getaut.

Ihr werden das auch gleich sehen, wie viel Wasser da plötzlich dann überall war.

Da der Boden wiederum weiter drinnen auch noch gefroren ist, befindet sich an solchen Sonnenstunden dann das Tauwasser alles oben.

Wir hatten gestern mit Ines abgeschnackt, bei ihr mal Wasser bis an den Rand wieder aufzufüllen, damit dann in den kommenden Tagen wieder normales Nachfüllen reicht.

Hier waren wir gerade mit der ersten Ladung Wasser von zu Hause angekommen und haben dann natürlich erstmal die Hüs mit Müsli und Heu versorgt, bevor es weiter zu Ines ging.

Wir waren und sind beide natürlich noch nicht ganz durch mit der Grippe ... es wird aber besser.

Bei mir hat sich der so festsitzende Husten weitgegehend gelöst, so dass mich nun die Husterei nicht mehr so elend  viel Kraft kostet, die ich ja eigentlich auch für andere Dinge als zum ständigen Husten brauche. Bei Jürgen wird das auch allmählich.

Da haben die Pferde erstmal ihr Müsli bekommen.

Hier kann man überall sehen, wie sehr das gestern überall getaut hatte .. alles schwamm.

Und irgendwo habe ich leider schon wieder was von Neuschnee vernommen.

Na ja .. abwarten und Tee trinken und hoffen, das wird nicht so schlimm.

Es wäre toll, wenn dieses Jahr der Frühling früh und schön warm und mit nicht zu viel Regen käme.

Ines wollte mal mitkommen. Ich habe deshalb gestern spontan überlegt, keine Leckerlis zu verteilen, sondern meine nachher der Ines zu geben, damit sie mal wieder die Fellnasen füttern kann.

Ich fühlte mich schon etwas besser und habe dann, als Jürgen die erste Portion Wasser geholt hat, spontan beschlossen, solange bei den Pferden zu bleiben und eine Weile abzuäppeln.

Das ging eine Weile auch recht gut.

Ich fühlte mich noch etwas schwächlich, aber kam schon voran.


Ein Foto von mir, bevor Jürgen dann alleine los ist zu Ines, mehr Wasser holen und ich da blieb, um mal wieder das zu tun, was ich ja eigentlich immer mache bei den Pferden, Ordnung halten bezüglich der Pferdeäppel.

Boomers Ecke war trocken geblieben und die Sonne schien ja auch.

Das auf dem Foto oben ist übrigens das neue Weidestück ... sie waren da schon sehr fleißig, nicht?

Ich habe gestern dann meinen Wirkungskreis mal in erster Linie rum und die Unterstände rum eingerichtet, denn da war das am wichtigsten, dass mal wieder was getan wird.

Nachher muss ich mal schauen, wo ich weitermache.

Die drei Fellnasen waren in der Zeit gemütlich am Heufuttern.

Als Ines nachher da war, hat Thunder sicher gleich ein Herz erobert. Oh sein Rücken, meinte sie .. der Arme.
Ob er nicht Fohlenfutter oder heimlich ins Essen gemischte Eier haben könnte .. zum Aufbau. Ich habe ihr dann erstmal genau erklärt, dass in Fohlenfutter Milchpulver drin ist, das alte Pferde gar nicht mehr vertragen würden und dass Pferde Eier, so gut gemeint das auch sein mag, ganz bestimmt nicht verdauen können.

Ich habe ihr dann mal die beiden Seniorenmüslis rausgesucht, was da drin ist, die Erklärungen der beiden Futterhersteller dazu, warum sie die so zusammengestellt haben extra für alte Pferde und so weiter.
Dass das schon okay ist.
Was wir beim Schnacken noch für eine Idee hatten, warum Thunder auch so wahnsinnig runtergekommen sein könnte ist, er stand ja vor unserer Vorbesitzerin eben in einem Kuhstall, wo ihn sein Herrchen abgestellt und nicht mehr um ihn gekümmert hatte. Und diese Bäuerin hat ihn dann schließlich verkauft.

Nun haben wir ja festgestellt, dass Thunder bei uns schon auf Kleinmengen Heulage zwischendurch mit Kotwasser reagiert.

Es ging uns durch den Kopf, ob er in diesem Kuhstall mit Pech nicht sogar mit Kuh-Silage pur gefüttert worden sein könnte. Schließlich hat keiner mehr für ihn bezahlt und diese Frau hat ihn ja einfach zusammen mit ihren Kühen gefüttert. Ob sie ihn da nun extra und penibel auf so ein empfindliches Pferd abgestimmt ernährt haben wird, weiß keiner .. aber es wäre denkbar, dass nicht.

Er könnte auch von monatelangem Dauerdurchfall von Silage so runtergekommen sein und muss sich davon dann ganz sicher erstmal erholen.

Und wir müssen ja nun auch erst genau rausfinden, was Thunder am besten verträgt .. denn er ist nunmal definitiv ein großer Empfindling, was das passende Futter anbelangt, das wissen wir ja inzwischen selbst.

Da war ich bei der zweiten Wassertour zu Ines mit bei ihr zu Hause, weil ich dann doch keine Kraft mehr zum Weiter-Abäppeln gehabt hatte.

Und da hat Ines dann Thunder erstmal kennengelernt.

Und halt gesehen, was er für Schäden in der Rückenmuskulatur hat. Man kann halt nur raten, was ihm alles so angetan wurde im Laufe seines Pferdelebens.

Auf Ines .. nun ja eine Fremde für ihn .. reagierte er zuerst sehr ängstlich. Auch das ist typisch für Thunder. Er braucht viel Zeit, um Vertrauen zu entwickeln.
Ich habe Ines erzählt, dass er zum Beispiel zuerst immer Angst hatte, wenn ich mit der Mistforke am Hantieren war, inzwischen aber weiß, dass ich ihm damit nichts tue, sondern nur meine Arbeit mache.

Es wird lange dauern, bis er sich von allen diesen Sachen wirklich erholt hat, falls er sich überhaupt jemals vollständig davon erholen wird, denn die Schäden in seinem Rücken sind sehr schlimm.

Die psychischen Sachen sind dazu eine ganz andere Sache.

Auch wenn man spontan denkt, er müsste nun binnen paar Wochen sofort aufgefüttert werden .. sowas geht aber nicht. Das kann sein Körper gar nicht schaffen. Das muss alles ganz gemütlich langsam passieren.

Ich füttere Thunder, der ja auch ungefähr die gleiche Größe hat, genauso zu wie Prima. Da zu übertreiben, würde ihm sicher gar nicht bekommen. Er wird mit der Zeit schon Defizite aufholen, die er ganz bestimmt hat.

Und im Frühling können wir auch mal wieder beginnen, mit ihm ein wenig Bodenarbeit speziell auf den Rücken bezogen zu machen .. vielleicht hilft es ja doch.

LG
Renate


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