Noch gesunde Zwischenstation in Pohnsdorf bis zum ersten Hufrehe-Schub in Boksee
Scharstorf war wie gesagt im beiden Ställen sicher nicht der Glücksgriff.
Von allen Pensionsställen, die ich persönlich kennengelernt habe, war der in Pohnsdorf der beste, in dem wir damals nach unserem Weggang aus Scharstorf landeten.
Ich hatte mich mit meinem Ex doch nochmal vertragen und wohnte damals mit ihm in Pohnsdorf. Der Pensionsstall war um die Ecke.
Mit Vanessa und Timo gab es die ersten Probleme. Timo fand die Leute in Scharstorf nett. Es störte ihn nicht, dass die ihre Kinder und ihr eigenes Pferd schlugen, er fand das alles toll. Esther und ich fanden das gar nicht toll und hatten kein Vertrauen mehr in diese Leute. Schließlich waren wir nicht immer dabei und wussten nicht, wie die womöglich mit unseren Pferden umgehen würden, wenn wir nicht da waren.
Die Papiere von Chiwa waren bei mir und ich hatte sie auch bezahlt. Ich habe drauf bestanden, dass sie mit nach Pohnsdorf kommt. Timo reagierte dann so darauf, dass er Vanessa und Janin das Pony Silas schenkte. Siehe oben.
Der stand damals aber zumindest zuerst nicht in Scharstorf, sondern kam dann zu Uwe Bahn nach Wakendorf, weil dort auch der Wallach von Timos Schwägerin lebte. Es ging Timo schon immer in erster Linie darum, Vanessa von ihrer eigenen Familie zu trennen. Er war ein fürchterliches Muttersöhnchen und legte großen Wert darauf, fast die gesamte Freizeit bei seiner Mama zu verbringen und Vanessa musste eben mit. So ist das zu verstehen. Dass sie eigene Wurzeln hatte oder ja auch immer noch hat, hat ihn nie interessiert. Dafür sowas zu begreifen, ist Timo viel zu egoistisch.
Timo hatte damals noch Arbeit und Janin war zu klein, um nun genau erzählen zu können, was sie mit ihrer Mama tagsüber gemacht hatte. Vanessa kam uns also besuchen. Ich bin absolut sicher, sie tat das heimlich, auch wenn sie heute was anderes behauptet und nicht zugibt, dass sie genau genommen Angst vor ihrem Ehemann hat. Nun sie muss selbst wissen, was sie tut. Meine Große konnte sich leider nie gut durchsetzen, ich habe ihr das leider nicht beibringen können, vermutlich mein Erziehungsfehler, was immer ich da falsch gemacht habe.
Den Pferden ging es in Pohnsdorf gut. Es war auch dort nicht alles perfekt, aber es war in Ordnung. Perfektion erwartet ja auch niemand oder zumindest ich habe nie in einem Pensionsstall Perfektion erwartet. Ich gehe davon aus, dass auch dort, wo wir was in Eigenregie gemacht haben, vieles zwar in meinen Augen gut, aber natürlich nicht perfekt war.
Schon wegen der äußeren Umstände ist Perfektion selten wirklich zu realisieren. Man muss aus jedem Stall eben das beste machen, was geht.
Esther war damals schon mit meinem Enkel Raphael schwanger und hatte oft den Papa des Kleinen Robert oder ihre Freundin Nina mit in Pohnsdorf.
Wir sind auch nicht dort weggegangen, weil es Probleme mit den Pferden gegeben hätte. Das Problem war unser Vermieter. Wir hatten die einzige Einliegerwohnung in einem Einfamilienhaus gemietet und der Besitzer meldete Eigenbedarf für seine Schwiegermutter oder Mutter an. Es gibt bei solchen Wohnungen anders als bei anderen keinen Kündigungsschutz. Man lernt nie aus. Sowas würde ich nie wieder mieten.
Rechts eine allmählich heller werdende, aber immer noch ganz gesunde Chiwa beim Striegeln.
Na ja .. es half nichts, wir suchten und fanden in Boksee etwas, das zunächst optimal schien. Eine Wohnung auf einem Bauernhof mit Boxen, Auslauf, Sommerweide und sogar Bastelräumen für die Oldtimer meines Ex.
Was der Bauer für ein Ekel war, haben wir erst erfahren, als wir dort waren. Beim Mieten haben wir mit seiner Frau geredet, die nett war. Aber der Mann schlug nicht nur sogar seine Mieter, sondern auch seine Frau und seinen Knecht.
Oben schauten wir uns gerade die Sommerweide an.
Links seht Ihr diesen Knecht, der nicht als Hilfe gedacht war, sondern aufgrund des Geizes dieses Bauern nur dafür sorgen sollte, dass die Pferde nicht regelmäßig ausgemistet, sondern nur übergestreut werden sollten.
Es wurden uns da viele Dinge versprochen, die nie gehalten wurden und
zuletzt brach über unserer Wohnung die Decke ein und wir zogen wirklich
Hals über Kopf weg, weil das Dach schon jahrelang undicht gewesen war.
Wir selbst sind dort aber später ausgezogen als unsere Pferde, die wir von dort viel früher wegbrachten, weil es so einfach nicht ging.
Esther und Robert machten uns auch in Boksee zum zweiten Mal zu Großeltern und Vanessa kam mit Janin auch nach wie vor oft heimlich zu Besuch, wenn ihr Mann bei der Arbeit war.
Die Gegend dort war schön. Wir waren viel mit den Pferden unterwegs.
Krank sind die Pferde dort auch nicht gewesen, auch nicht Chiwa. Der erste Schub Hufrehe würde zwar in Boksee, aber nicht auf dem Weideland dieses Bauern passieren. Noch war alles okay.
Genug Bewegung hatten die Pferde dort. Es gab auch einen Winterauslauf .. siehe oben. Nachts die Boxenhaltung tat ihnen nichts. Ausgemistet haben wir unter viel Streit trotzdem anständig, aber es machte halt keinen Spaß mit diesem Bauern. Deshalb suchten wir was anderes im Dorf für die Pferde. Wir erfuhren, dass dort sowohl die Einsteller als auch die Mieter der Wohnungen oder Lagerräume alle grundsätzlich im Streit gingen. Das Weideland und auch das zur Verfügung gestellte Heu und Stroh waren aber kein Grund zur Sorge, sondern in Ordnung.
Links zum Beispiel der Reitplatz, wo wir kein Licht anmachen sollten. Beim Mieten war uns stolz erzählt worden, dass der Reitplatz ja beleuchtet wäre.
Unser Garten lag bis zu unserem Auszug voll Baumaterial, wir konnten ihn nie nutzen, bezahlten aber dafür und so Dinge. Es machte keinen Spaß, aber Hufrehe hatte Chiwa dort dennoch nie.
Im Juni 2001 fanden wir einen anderen Bauern im Dorf, der uns eine Weide verpachtete. Siehe unten.
Im Sommer haben wir dort noch nicht alles abgesteckt. Es gab auch hoch gelegene Weideecken. Aber auch recht tief gelegene.
Dass man bei sowas aufpassen muss, ich wusste das eben nicht und keiner von uns.
Es lag unter Garantie nicht an Fruktanwetter oder zu viel Weidelgras und dergleichen, dass Chiwa dort Hufrehe bekommen hat.
Es passierte im September bei Dauerregen und trübem Wetter. Das ist kein Fruktanwetter. Wir hatten auch keine Frostnächte und dergleichen.
Wenn ich damals schon Ahnung von Hufrehe gehabt hätte, hätte ich, als wir das Foto links machten, bereits an Chiwa erkannt, dass sich ein Huhrehe-Schub anbahnte. Sie hielt den Kopf sehr tief, was immer so ist, wenn Hufrehe dabei ist zu kommen. Erst einige Tage später ist es dann soweit, dass die Tiere sich vor Schmerzen ständig hinlegen.
Grund in meinen Augen. In einer erst im September von uns aufgemachten Senke der Wiese, die wir vorher gar nicht eingezäunt hatten, wuchs der giftige Sumpfschachtelhalm.
Wir hatten schon vorher, weil es ja nur eine Sommerweide ohne Stall war, nach einem Platz für den Winter gesucht, der sich in Klein-Barkau befand.
Es regnete damals ununterbrochen .. also von Fruktanwetter wirklich keine Spur, so dass wir früh dort hingingen.
Vorher aber brach noch auf der Sommerweide in Boksee bei Chiwa die erste Hufrehe aus.
Auf dem Foto oben waren wir bereits in Klein-Barkau und unsere damalige Hufheilprakterin nach Straßer gerade da.
Das war der zweite Fehler, den ich gemacht habe.
Also Fehler 1, ich habe Weideland gepachtet und auch eingezäunt und die Pferde dort laufen lassen, wo es Sumpfschachtelhalm gab .. wusste es nicht besser .. Fehler 2, ich holte keinen Schmied,sondern erinnerte mich daran, dass in der Freizeit im Sattel immer die Anzeigen der Straßer-Hufheilpraktiker standen, sie hätten so viel Ahnung von Hufrehe und rief dort an.
Die Hufbearbeitung nach Straßer gab Chiwa, die sich nach ein paar Heparinspritzen und dem Wechsel auf eine ungefährliche Weide in Klein-Barkau schon wieder recht gut erholt hatte, dann erstmal den Rest.
Davon erzähle ich Euch dann was im Teil 5.
Bis dann.
Der nächste Text und die nächsten Bilder sind vom 19. Jun i 2012 von dem Beitrag "Eigene Pferde - Unsere stolzen Freunde - Teil 11".
LG
Renate