Samstag, 16. November 2019

Meine ganz individuellen Erfahrungen und Gedanken rund um Rehepony Chiwa - Teil 1

Warum Chiwa vielleicht schon als Fohlen nicht lernte, was für sie gefährlich werden kann

Chiwa kam am 1. Januar 1994 als gerade mal 7 Monate altes Fohlen zu uns hinters Haus nach Depenau. Wir hatten damals nur Nixe, die auch ein Jungpferd war, aber von einer anderen Züchterin und damit auch anders aufgewachsen. Ein Beistellpferd, das einer Freundin meines Sohnes gehört hatte, war damals gerade gestorben. Nicht an Hufrehe.

Der Unterschied zwischen fast allen Pferden bis auf Thunder (kommt viel später dran), die ich selbst durch die eigene Haltung erlebt habe, und Chiwa, war eine andere Züchterin.

Ich wusste, dass Chiwa schon mit 4 Monaten von der Mutterstute weg gekommen und mit lauter Fohlen zusammen gekommen war, als wir sie mit 7 Monaten kauften. Ich halte das in Bezug auf Chiwas spezielle Hufrehe-Neigung für sehr wichtig.




Die ersten drei Fotos hier sind alle welche von Chiwas Ankunft bei uns. Wir hatten damals nur Nixe von der anderen Züchterin, von der noch zwei weitere Pferde später dazu kommen würden.

Nixe war lange bei ihrer Mutter in einer großen Herde. Chwa war nur kurz bei der Mutterstute und dann nur noch mit anderen Fohlen zusammen.

Auch lebte Nixe in einer ganz anderen Gegend. Es gab große Weiden mit viel Bewuchs überall .. bei Chiwa nicht, nur enge Ausläufe.

Ich halte diesen Unterschied in der Fohlenzeit gerade bei unserer Chiwa im Vergleich zu allen anderen Pferden später, die ich persönlich in Eigenregie gehalten habe, für sehr wichtig.

Pferde lernen nämlich auch, was sie fressen dürfen und was nicht und wie viel von was und so weiter, und zwar von ihren Müttern. Und sie brauchen, damit sie das lernen können, natürlich auch eine möglichst abwechslungsreiche Umgebung, wo viel durcheinander wächst. So lernen sie schon als Fohlen, welche Pflanzen giftig sein können und welche nicht und wenn sie das nicht lernen können, wissen sie es später nicht.

Ich weiß nicht genau, inwiefern Chiwa noch von Nixe, ihrer neuen Freundin, übernommen haben mag, was man fressen sollte und was eher nicht. Sie hat sich zwar an Nixe sehr angeklammert damals, weil sie einen Mutterersatz suchte so früh abgesetzt, aber Nixe war nunmal nicht ihre Mutter.

Sie war nur wie alle Fohlen dieser Züchterin über ein Jahr beim Muttertier mit auf der Weide gewesen und immer in einer großen Herde in der Zeit.
Chiwa hat in meinen Augen nie Hufrehe bekommen, weil sie nun zu viel Fruktan oder Zucker aufgenommen hätte oder weil sie zu dick gewesen wäre, denn Chiwa war nie ein dickes Pferd.

Viele vermeintliche Hufrehe-Schübe waren in meinen Augen auch keine echten, sondern nur Hufgeschwüre und schlimme Entzündungen durch komplett falsche Hufbearbeitung, die aber erst gemacht wurde, als Chiwa davor schon durch Giftpflanzen Hufrehe bekommen hatte. Und damit bin ich beim Einfluss des Muttertieres, das Chiwa gefehlt hat.
Hier lernte Chiwa gerade Reno kennen, den wir dann nach ihr von der gleichen Züchterin wie Nixe dazugekauft haben. Auch Reno hatte genauso wie Nixe nie Hufrehe und neigte auch gar nicht dazu, war ein sehr stabiles und gesundes Pferd.

Auch er war lange bei seiner Mutter und mir ihr zusammen eben lange in einer Herde auf einer abwechslungsreichen Weide und konnte da vom Muttertier auch lernen, welches Futter in der freien Natur gut für ihn ist und welches nicht.



Ich vermute, auch wenn ich mich früher mangels kranker Pferde nicht ansatzweise so intensiv mit Pflanzen auf der Weide und im Knick beschäftigt habe, dass wir in Depenau und auf den Weiden ums Haus rum dort sowie einigen Alternativweiden, wo unsere Pferde auch zuweilen wochen- oder monateweise gegrast haben, dass dort keine gefährlichen Giftpflanzen waren, die Chiwa hätte fressen können oder zu viel davon, auch nicht zu viele Eicheln, Bucheckern und dergleichen.




Den ersten Schub Hufrehe, und den sicher durch eine Vergiftung, hatte Chiwa erst im Herbst 2001. Wir waren damals nicht mehr in Depenau und Umgebung. Es passierte auf einer Pachtweide in Boksee .. wo ich jetzt mit diesen Fotos und Erinnerungen aber noch nicht bin. Da gab es eine Giftpflanze .. aber alle Pferde hätten die fressen können oder zu viel davon .. auch Reno und Nixe, die damals mit Chiwa zusammen dort waren .. sie wurden aber anders als sie nicht krank davon. Ich vermute deshalb auch, Chiwa kannte diese Pflanze und ihre Gefährlichkeit nicht.

Sie hatte zu wenig Zeit mit ihrer Mutter, um genug über Giftpflanzen von ihr lernen zu können.

Für den Anfang habe ich Euch jetzt aber trotzdem erstmal genug über meine persönliche Erfahrung mit Rehepony Chiwa erzählt.

Ich bin jetzt noch lange nicht im Jahr 2001 angekommen.

Bald erzähle ich weiter und werde Euch dazu Fotos aus meinem Text vom 21. Mai 2012 verlinken, der da heißt: "Eigene Pferde - unsere stolzen Freunde - Teil 6".

Ich erzähle Euch das alles, was ich über Hufrehe gelernt und an persönlichen Erfahrungen gemacht habe und auch, was ich deshalb ganz privat nur in Bezug auf Chiwas Hufreheneigung denke, indem ich mir dazu selbst unsere alte Pferdegeschichte über mein Leben gemeinsam mit eigenen Pferden durchlese. Und da geht es dann bald weiter.

Diese privaten Erkenntnisse haben nichts damit zu tun, dass es nun bei allen Rehepferden so sein muss, denn Hufrehe ist eine so komplexe Krankheit, dass selbst die Tierärzte bis heute nicht wirklich wissen, was es da alles für Gründe gibt.

LG
Renate

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