Donnerstag, 6. Februar 2020

Meine ganz individuellen Erfahrungen und Gedanken rund um Rehepony Chiwa - Teil 15

Es geht weiter ab November 2012 ... bis zu den ersten Problemen würde es nicht mehr lange dauern


Jürgen und mir war aufgefallen, wie überlastet die eine der beiden Schwestern in Klein-Kühren mit der Arbeit rund um die Pferde war, dass die andere Schwester ihr nicht half und deren Mann auch kaum und was er tat, nur unter Protest .. auch er war enttäuscht über das Verhalten seiner Ehefrau und beklagte sich laufend bei uns darüber.

Freundlich waren sie alle drei. Also beschlossen wir, der einen Schwester bei der Stallarbeit zu helfen.




Wir misteten täglich 4 Boxen aus, was eine Menge Arbeit war, halfen auch beim Füttern und Tränken der ganzen Gruppe dort.

Natürlich fiel uns dabei dann schnell auf, dass kaum ein Heulageballen dabei war, der nicht sofort nach dem Öffnen begann zu schimmeln und wir fingen an, uns große Sorgen zu machen.

Als Erklärung sagte man uns, das hätte am verregneten Sommer gelegen.





Im Prinzip war das aber ganz egal. Schimmel im Heu und in der Heulage ist gefährlich für jedes Pferd, auch wenn dort nicht alle Pferde krank geworden sind, sondern nur einige. Offenbar ist nicht jedes Pferd gleich empfindlich. Gesund ist sowas aber für kein Pferd und kann sicherlich auch Dauerschäden anrichten, die man nicht sofort bemerkt.

Noch ging es Chiwa und Prima gut. Wir waren bei Först bei einem Showtag gewesen und inspiriert übten wir mit den beiden eine flotte Bodenarbeitsnummer ein.

Dass Jürgen dort auf Jahre hinaus seine letzten Tage mit reiten auf Chiwa genießen konnte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht.












Etliche unserer Miteinsteller gingen weg, einer nach dem anderen, sogar eine junge Frau, die ihre Stute auf diesem Hof aus der eigenen Zucht dort einmal gekauft hatte und jahrelang da gewesen war.











Bald halfen wir auch nicht mehr nur abends, sondern auch tagsüber noch einmal, denn wir stellten schnell fest, dass die Pferde auf dem Maisfeld, auf dem sie über Winter oft bis zu 12 Stunden standen, weil die eine Schwester einen sehr aufwendigen Beruf ausübte und lange weg war, immer morgens zu wenig Wasser und auch zu wenig Futter bekamen, um so ohne Probleme den ganzen Tag über auszuhalten. Wir fingen an, auch da mitzuhelfen, diese Situation zu verbessern.





Zu Weihnachten besuchte uns mein Jüngster Marius.

Damals war unsere Beziehung noch in Ordnung, seit er im Juni 19 geheiratet hat, ist sie es nicht mehr und ich weiß nichtmal warum.

Aber so können Kinder eben reagieren.

Das spielt für meine Erfahrungen in Bezug auf Chiwas Hufrehegeschichte aber keine Rolle und ich sehe nur gerade die Bilder von ihm hier.




Ich erzählte, dass mir das fröhliche Lachen hier neben Marius Anfang Januar 13 dann verging, denn dann fing es an sich auszuwirken, dass das Futter dort grundsätzlich nicht in Ordnung war.











Wir waren sauer darüber, dass das schlechte Futter nicht weggeworfen und durch neues ersetzt wurde.

Diese Familie war nicht arm. Ständig wurden Ausflüge am Wochenende gemacht und wir saßen da mit der vielen Arbeit im Stall, wo uns kaum einer wirklich bei half.

Eins der eigenen Pferd sprang in ein aufgeschnittenes Faß auf der Weide und verletzte sich so schwer, dass es monatelang behandelt wurde. Das kostete über 2.000 Euro und hätte nicht passieren dürfen, Aber Umsicht kannte dort keiner.


Chiwa fing bald an zu lahmen. Sie hatte eine Verletzung am Bein, sie bekam den ersten Hufrehe-Schub, was dazu kam und dieser Hufrehe-Schub war nicht wirklich normal. Schon bald stellten wir fest, dass die eine Schwester entgegen unserer Abmachung unsere Pferde mit kiloweise Holstenstolz-Pelletts fütterte und die Tiere so viel zu viel Selen bekamen und dachten sofort bei Chiwa an eine Selenvergiftung. Wir sprachen das an und würden später feststellen, dass es dennoch heimlich so weitergemacht wurde.




Auch unsere Bitte, Chiwa mit immer wieder mit in die Gruppe zu stellen, wo sie getreten wurde, sondern doch bitte mit Prima zusammen in einen getrennten leer stehenden Auslauf, nahm keiner ernst. Wir waren sehr sauer darüber.










Das Einzige, was später klappte war, dass Chiwa ganz alleine in ihrer Box blieb. Die Bitte, sie doch tagsüber rüber zu Ceron und Leander zu stellen, die wegen der Verletzung von Ceron auch drinnen standen, aber in einem anderen Stalltrakt, es interessierte auch das keinen und wurde nicht gemacht .. es ging immer nur pfusch pfusch husu bei denen, keine Zeit, keine Zeit.

So kann man aber keine Pensionspferdehaltung betreiben. Wir nahmen doch schon fast alles ab, was an Arbeit im Winter anlag. Und das für die ganze Herde dort, die auch aus anderen Pensionspferden und sehr vielen eigenen dieser Familie bestand.

Wenn wir da waren, versuchten wir, Chiwa auf dem Reitplatz ein wenig zu bewegen. Wie schwer ihr das fiel, sieht man rechts.












Obwohl Chiwa schon seit Mitte Januar mit keinem anderen Pferd mehr in unserem Beisein zusammen gewesen war und Prima sie über die Boxenwand sicherlich nicht hätte verletzen können, blutete Chiwa Anfang Februar mehrfach sowohl an Stellen am Bein und auch einer an der Brust. Wir dachten logischerweise nach wie vor an Hämatome von alten Trittverletzungen, die sie in der Zeit zwischen Weihnachten und Anfang Januar abbekommen haben musste. Wir wissen bis heute nicht, was da passiert ist. Wir hatten wegen zwei zerstochener Reifen zwei neue bestellen müssen und waren einige Tage nur abends im Stall gewesen. Danach fanden wir Chiwa so vor und sie hatte wochenlang damit zu tun.
Die Tierärztin, die immer auf den Hof kam, wo ein Impfzwang bestand, weil dort mal 4 Pferde an Herpes gestorben waren, konnte nur gut impfen und taugte nichts.

Sie war dafür besonders teuer. Nun ja .. auch das war eine schlechte Erfahrung dort, die wir machen mussten. Wir fanden über die Unzufriedenheit darüber aber später zurück zu Vanessas altem Chef und über den zu seinem damaligen Noch-Assistenz-Tierarzt, den wir später, weil er sich ganz selbständig machte, als superguten Tierarzt behalten würden.



Trotz aller Probleme und Kosten rund um die kranke Chiwa halfen wir weiterhin fleißig im Stall.

Gedankt hat man uns das später in keiner Weise, sondern uns sogar schlecht gemacht hinterm Rücken.

Und die Tierärztin, die sich in diesem Chaos-Stall sicher eine goldene Nase verdient hat, leugnete, dass alles von Schimmel im Futter kommen könnte .. später sogar beim Tod einer der eigenen Stuten aus dem Stall, die an Kolik starb ...an Kolik erkrankt sind dort außer ihr noch mehr Pferde.



Für heute soll es erstmal genug sein.

Ich bin jetzt zeitlich im Februar 13 angekommen und werde bald weiter berichten.

Fotos und Text werden dann vom 12. Juli 2014 stammen unter dem Titel "Eigene Pferde - Unsere stolzen Freunde - Teil 26".

LG
Renate

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