Sonntag, 24. Dezember 2017

Für Chiwas Hufrehe-Tagebuch - ein Jahr mit einem kerngesunden Pony

- 2017 ist ja nun fast rum und unser Pony fit wie ein Turnschuh -

 In einer Woche geht nun das Jahr 2017 ja zu Ende.

Wenn nicht noch was Schlimmes passiert, dann hatten wir das ganze Jahr über ein putzmunteres Pony, das keinerlei Hufprobleme hatte, auch sonst nicht krank war und besonders jetzt im Herbst und Winter zuweilen sogar diejenige ist, die laufend die beiden ja jüngeren anderen Pferde zum Spielen auffordert und dabei sogar oft Bocksprünge macht.

 Sowas in Chiwas Hufrehe-Tagebuch setzen zu können, das ist toll.

Auch wenn ich mal über Chiwas schlimme Krankheit, nämlich ihre Hufreheneigung und dann nach ihrem zweiten Schub Hufrehe binne nur zwei Jahren überhaupt dazu gekommen bin zu lernen, wie man mit dem Internet umgeht und so sicher auch vielen Leuten über die Sucherei nach den Gründen und Hilfen dagegen gemeinsam mit vielen anderen Gleichgesinnten oft Theman aufgegriffen habe, die Menschen, die jetzt vor diese Problem stehen, vielleicht mehr helfen .. es ist schön, einfach schreiben zu können, es geht unserem Pony gut.

 Ab dem 1. Mai nächsten Jahres grast sie dann bereits seit 2 Jahren durchgängig und wird im Sommer nichtmal mehr mit Heu zugefüttert, mein Mann feilt ihre Hufe einfach selbst und das nach Augenmaß nach dem Fesselstand, wie er sich das bei zwei in unseren Augen guten Schmieden abgeschaut hat, wir haben im Winter lange nur Heu zugefüttert und momentan, weil die Heuernte dieses Jahr so schlecht war, sogar eine Mischung aus Heu und einer extra für Rehepferde gemachten Heulage aus England, und selbst das verträgt Chiwa ohne Probleme jetzt schon seit einigen Wochen wunderbar.
 Sie bekommt kein ungewöhnliches Zufutter, sondern einfach ein Seniorenmüsli, etwas Raps- und Olivenöl und immer die Reste von dem Obst und Gemüse, das Jürgen und ich auch essen.


 Wir haben das Gefühl, dass es Chiwa noch besser geht, seit Thunder, unser neuer Wallach, nun ein paar Wochen bei uns war und die Herde so dann nach der ersten Hektik zusammengefunden hat.

Aber auch als er neu war, ging es ihr nicht schlecht oder gar schlechter als sonst. Sie hat das neue Herdenmitglied gut verkraftet und scheint jetzt von der Sicherheit der Dreiergruppe sogar sehr zu profitieren, ist noch gesünder geworden.
 Auch Freundin Prima war im letzten Jahr gar nicht krank, weder an den Hufen noch sonst.


 Ein wenig gekränkelt hat zu Anfang Thunder, der kurz nach seinem Einzug bei uns ein Hufgeschwür hatte, aber seit das abgeheilt ist, ist auch er absolut fit und gesund. Auch sein Hängerücken ist in unseren Augen besser geworden, also gerader.

 Vieles davon, dass es Chiwa so gut geht, führen wir auch darauf zurück, dass wir auf unserem Pachtland erstens einen sehr guten pferdegerechten Bewuchs haben, aber auch darauf, dass sich die drei ohne Einschränkung auf einer sehr großen Weide frei bewegen können, die Gegend ruhig ist und die Pferde auch nicht mehr dem Stress ausgesetzt sind, wie in jedem Pensionsstall üblich laufend neue Pferdefreunde kennenlernen zu müssen, egal ob die dazu passen oder nicht und später wieder zu verlieren, was ihnen weh tut, denn in meinen Augen haben Pferde sehr ausgeprägte Gefühle und brauchen im Herdenverband auch so viel Sicherheit und Kontinuität wie es machbar ist.

 Tja .. ich hoffe, dass es nächstes Jahr bei Chiwa und auch bei ihren Pferdefreunden Prima und Thunder genauso gut ausschaut und ich nach einem Jahr wieder in ihr Tagebuch schreiben kann, sie war von Januar bis Dezember durch kerngesund und die anderen auch.

 Um zu sehen, wie sich unsere Weide zusammensetzt, findet Ihr in den bisher über unser Weideland zusammengestellten Serien "Weidespaziergänge in der Preetzer Feldmark" aus 2016 in vielen Teilen sowie "Wie sich die Natur verändert" aus 2017 in ebenfalls vielen Teilen jede Menge Fotos über den Bewuchs und wie sich der im Laufe des Jahres eben verändert hat.

Ich werde auch 2018 wieder alles, was die Pflanzen auf unserer Weide und im Knickbereich sowie das Wetter, die Pferde und mehr betrifft, genauso oft fotografieren und beschreiben, da ich die Erfahrung gemacht habe, jedes Jahr ist anders, weil sehr viele Faktoren in die Entwicklung von Pflanzengesellschaften hineinspielen können.

 Generell ist der Anteil an Weidelgräsern bei uns verschwindend gering .. den Boden würde ich als überwiegend Hochmoor bis hin zu an einigen Ecken Niedermoor bezeichnen, wobei in den Niedermoor-Bereichen Sumpfschachtelhalm wächst und wir die Pferde dort noch nie haben grasen lassen, weil der giftig ist. Diese Ecken nutze ich, um dort dünn und großflächig die Pferdeäppel loszuwerden, wenn ich die Weide abäpple, denn so verrottet der immer ganz schnell. Bei einem hoch aufgetürmten Misthaufen wäre das nicht so.

 An Klee, den ich auch für bei Hufrehe als gefährlich einstufen würde, haben wir fast gar keinen Rotklee, diese Pflanzen konnte ich bisher an einer Hand abzählen .. wenig Weißklee, aber gar nicht mal so wenig Hornklee und wo es feuchter ist, auch Sumpfhornklee. Chiwa frisst alle Sorten Klee, aber auch das hat ihr hier offensichtlich nicht geschadet, auch wenn ich deshalb etwas ängstlich war, weil wir in meinen Augen 2017 mehr Weiß- und auch mehr Hornklee hatten als 2016, so jedenfalls war mein Empfinden beim optischen Anblick.
Es wächst bei uns sehr viel Schafgarbe, eine ganze Menge kleiner Sauerampfer, der Oxalsäure enthält, aber auch der hat Chiwa nicht geschadet.

Warum das so ist, kann ich Euch nicht sagen, nur wahrheitsgemäß berichten, dass es so ist und wie es ihr geht.

Auch Eicheln und Bucheckern habe ich als für Pferde gefährlich kennengelernt, schon ganz und gar, wenn sie zu Hufrehe neigen .. liegt in meinen Augen sowohl an der darin enthaltenen Gerbsäure (auch Tannine genannt), aber auch bei großen Mengen viel Stärke und nach meiner Beobachtung können Pferde mit Pech kiloweise Eicheln verspeisen.

Bucheckern enthalten zusätzlich Blausäure und können schon ab 300 g gefährlich werden.

Wir haben im Eingangsbereich eine Riesenbuche stehen und im oberen Weidebereich diverse riesengroße Eichen, die sicherlich zentnerweise Eicheln abwerfen.

Im Herbst 2016 lief Chiwa auch ein paar Tage klamm, dieses Jahr nicht.

2016 hatte ich übersehen, dass nicht alle Eicheln ihre Früchte zur gleichen Zeit runterschmeißen, die Pferde nach oben gelassen und als Chiwa anfing, sich klamm zu bewegen stellte ich fest, weiter rechts waren zwei Bäume noch gar nicht leer, was ich übersehen hatte.

Es war aber nicht schlimm, kein wirklicher Hufrehe-Schub.

Dieses Jahr haben wir da natürlich besser aufgepasst und so etwas, sollte es daran gelegen haben, ist uns nicht wieder passiert, weil wir die Pferde in der gefährlichen Zeit von Ende August bis ca. Anfang November nur im unteren Weidebereich haben grasen lassen, wo es nur Birken und Lärchen und eine Brombeerhecke gibt.

LG
Renate

PS: Die Fotos hier stammen alle vom Samstag vor Heiligabend .. es war da tierisch ungemütlich und windig, was man glaube ich gut an meinen Haaren sieht.

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