Meine jährliche Frühjahrs-Hufrehe-Warnung, gilt auch für Pferde, die noch nie Hufrehe hatten!
Auch wenn wir selbst dieses Jahr im Frühling keine eigenen Pferde mehr halten, sondern nur noch den Gnadenhof finanziell unterstützen, wo unsere beiden alten Stuten nun ihren Lebensabend verbringen .. die sicherlich auch in den kommenden Tagen zum ersten Mal mit der Herde auf die Weide kommen.Besonders die Zeit des Anweidens ist nicht ungefährlich, auch wenn es rein statistisch betrachtet nicht die Zeit ist, wo am meisten Pferde Hufrehe bekommen, denn das passiert meistens im September beziehungsweise Frühherbst.
Das junge Grünzeug schmeckt ihnen super, besonders dann, wenn sie nicht auf einer Ganzjahresweide leben, wo der Übergang allmählich geschieht, sondern im Winter nur Heu und dann plötzlich frisches Gras, Klee, Kräuter und so weiter auf der Weide naschen dürfen.
Es ist noch wenig Struktur im jungen Grün drin .. dafür viel Zucker und Eiweiß.
Und immer dran denken, die Darmflora eines Pferdes ist empfindlich und muss sich auch umstellen.
Neben Hufrehe, die Pferde oft bei zu unvorsichtigem und schnellem Anweiden bekommen, droht auch oft Kolik .. und die kann genauso gefährlich werden wie Hufrehe, wenn nicht sogar gefährlicher.
Wenn es bei Euch also direkt von Heu im Stall auf Gras geht .... am besten erstmal einige Tage nur kurz am Führstrick an der Hand Gras futtern lassen .. und dann langsam die Zeit steigern, die die Hüs draußen auf der Weide bleiben dürfen.
Auch wenn Euer Pferd noch nie Hufrehe hatte .. es kann jedes Jahr das erste Mal sein, dass es passiert, umso älter ein Pferd wird .. denn die Empfindlichkeit nimmt bei dieser Krankheit mit dem Alter zu.
Ganz wichtig ist es auch, Pferde dann zu beobachten.
Bewegen sie sich irgendwie anders als normal ... runter von der Weide, Heu füttern und falls es sehr gefährlich aussehen sollte, also schon ein Lahmen zu bemerken ist, unbedingt gleich den Tierarzt rufen.
Nach meiner Erfahrung sind Heparin-Spritzen mit das wichtigste bei einem akuten Hufrehe-Schub ... nebst runter vom Gras und erstmal wieder Heu, bis es besser wird.
Unterstützend wirken Kräuter wie Brennessel, Klebkraut und Weidenzweige.
Falls das Pferd schon warme Hufe hat ... Hufe in Wasser kühlen, mehrmals am Tag .. falls es die Füße nicht gern in einen Eimer stellt .. Schlauch nehmen, abspülen ..oder falls ihm das Angst machen sollte .. vorsichtig mit der Gießkanne drüber oder so.
Denn auch diese Wasseranwendungen helfen, dass der Hufrehe-Schub dann nicht so schlimm wird.
Na ja ... ansonsten .. bei aller Vorsicht eben .. genießt das Frühjahr mit Euren Pferden und freut Euch mit ihnen, wenn sie glücklich das erste Mal auf der Weide sind und das frische Grünzeug genießen.
Wir haben das ja früher auch immer getan und würden sonstwas drum gehen, wenn wir das heute nochmal wie früher im Frühling miterleben dürften.
Heu zufüttern neben dem Gras hilft, dass sich die Darmflora allmählich umgewöhnt.
Tja ... die Fotos hier sind alle möglichen und zeigen zum Teil unsere Pferde vor vielen Jahren .. dabei sind Nixe, Chiwa, Reno, Prima und weiter unten auch Thunder und zusätzlich auch ein paar der früheren Schulpferde, die nicht Jürgen und mir, sondern immer nur meiner Tochter Esther gehört haben.
Und natürlich noch einen schönen letzten Ostertag heute.
Das Wetter ist so herrlich.
Bei uns vor dem Haus wächst der Rasen wie verrückt, der Löwenzahn blüht und ich vermute, dass etliche Pferde bei so einem tollen Bewuchs jetzt schon mal kurz ein bisschen Weidegras genießen dürfen.
Also Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste .. kommt gut übers Hufrehe-geführliche Frühjahr und in einen schönen Sommer.
LG
Renate
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen