Samstag, 30. Mai 2020

Was passiert nach Heparinspritzen mit den Lipasen?

Was Neues, das ich offenbar früher noch nicht gefunden habe

Das könnte bei Hufrehe nach wie vor interessant sein, um zu erklären, warum Heparinspritzen eben helfen.

Das könnte im Moment, da man weiß, Heparinspritzen helfen bei einem schlimmen Corona-Verlauf, aber auch in Beziehung auf diese Sache interessant sein.





Zusammenfassung

Chylomikronen sind spherische Makromoleküle mit einem Molekulargewicht von 1 × 109 bis 1 × 1010, die zu 80–95% aus Triglyzeriden, 2–10% aus Cholesterin, 3–5% aus Phospholipiden und 1–2% aus Protein bestehen. Sobald Chylomikronen aus dem ductus thoracicus in den Blutstrom gelangen, ändern sie ihre Eigenschaften sehr schnell. Sowohl Chylomicronen als auch VLDL bilden die Substrate für die sogenannte post-Heparin lipolytische Aktivität (PHLA). Hierbei handelt es sich um einen Komplex von enzymatischen Aktivitäten, die nach intravenöser Injektion von Heparin in den Blutkreislauf freigesetzt werden. Dieser Komplex besteht aus Enzymen, die sowohl Triglyzeride, Mono- und Diglyzeride als auch Phospholipide hydrolisieren. Bisher wurde angenommen, daß die Triglyzeridlipase im post-Heparin Plasma identisch mit der sogenannten Lipoproteinlipase sei. Untersuchungen mit hochgereinigten isolierten Enzymen erbrachten den Nachweis, daß zwei verschiedene Triglyzeridlipase-Aktivitäten am Abbau der Chylomikronen und VLDL beteiligt sind. Es konnte der Nachweis erbracht werden, daß es sich bei einer dieser Lipasen um eine Leber-Triglyzeridlipase handelt, während die zweite Triglyzeridlipase wahrscheinlich mit der Lipoproteinlipase aus dem Fettgewebe identisch ist. Bei beiden Enzymen handelt es sich um membrangebundene Enzyme, die erst nach Injektion von Heparin im Plasma meßbar werden. Im Gegensatz zur Lipoproteinlipase benötigt die Leberlipase in vitro eine hohe Kochsalzkonzentration (1 M) zur vollen Aktivität, während bei dieser Konzentration die Lipoproteinlipase zu mehr als 90% gehemmt wird. Während für die Lipoproteinlipase ein spezifischer Lipoproteincofaktor aus der Dichteklasse der VLDL isoliert werden konnte, ist ein solcher für die Leberlipase nicht notwendig.
...

 Das wasserlösliche Enzym Lipoproteinlipase (LPL) dient als Katalysator bei der Aufspaltung (Hydrolyse) von Triacylglycerinen (Triglyceride) aus Lipoproteinen, wie sie in Chylomikronen und Very Low Density Lipoproteinen (VLDL) gefunden werden. Die so entstehenden freien Fettsäuren werden von den Zellen zur Fettsynthese verwendet. Mutationen im LPL-Gen sind für die seltene Hyperchylomikronämie ursächlich.
Die Lipoproteinlipase (LPL) ist ein wasserlösliches Enzym, das über Proteoglykane an die Endothelzellen der Blutkapillaren gebunden ist und in der Leber hergestellt (synthetisiert) wird. Sie hat die Aufgabe, die im Blut gelösten und an Eiweiß-Fett-Komplexe gebundenen Fettsäurespeicher, die Triacylglycerine, in zwei Fettsäuren und Monoacylglycerin zu spalten und so für den weiteren Stoffwechsel nutzbar zu machen. Wie die Pankreaslipase und andere Lipasen befindet sie sich außerhalb von Zellen, man bezeichnet sie deswegen auch als extrazelluläre Lipasen. Das durch die Spaltung freiwerdende Glycerin kann in der Leber weiter verstoffwechselt werden, während die Fettsäuren von den Zielzellen aufgenommen werden. So kann die Versorgung von Fettzellen mit Fettsäuren gesichert werden. Angeregt wird die Lipoproteinlipase durch Insulin, Cofaktor für diese Reaktion ist das Apolipoprotein C-II, das Bestandteil von Chylomikronen und VLDL (Lipoproteine) ist. Nach intravenöser Heparin-Injektion kann es zu einem Herauslösen der LPL aus der Proteoglykan-Bindung kommen, was zu einer erhöhten LPL-Aktivität im Serum, genannt post-Heparin-lipolytische-Aktivität (PHLA), führt.
...



https://books.google.de/books?id=2vinBgAAQBAJ&pg=PA244&lpg=PA244&dq=Heparin+Insulin+Lipoproteinlipase&source=bl&ots=Ksah0zo5X6&sig=ACfU3U0KuzDiLo_yCId9TVDr5fZsFlq9Ww&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjC64LfwdzpAhWRKewKHQE2DO8Q6AEwBnoECAkQAg#v=onepage&q=Heparin%20Insulin%20Lipoproteinlipase&f=false

Daraus sollte ich mal was abschreiben, kopieren geht ja leider nicht.

Neben der Speicherung von Glucose als Glykogen in Leber und Muskulatur und als Triglyderide im Fettgewebe fördert Insulin auch die Speicherung des mit der Nahrung aufgenommenen Fettes.

Das wird da dann auch genauer erklärt. Dann wieder ein wichtiger Satz, den ich mal abschreiben möchte:

Das verantwortliche Enzym wird als Klärfaktor oder Lipoprotein-Lipase bezeichnet.

Es scheint nach neuesten Untersuchungen mehrere Lipoprotein-Lipasen zu geben.

Dann kommen wieder noch Erklärungen . findet Ihr bei Interesse in Link oben.

Was ich davon in Bezug auf die Wirkungsweise von Heparinspritzen speziell bei Hufrehe wichtig finde, ist folgendes:

Die klassische Lipoprotein-Lipase wird durch Heparin aktiviert. Ihre Aktivität steht auch unter dem Einfluss von Insulin. Das diabetische Fettgewebe Fettgewebe hat eine stark verminderte Lipoprotein-Lipase-Aktivität und kann deshalb nur wenig Chylomikronen spalten, aufnehmen und als Triglyceride speichern. Insulin scheint die Synthese der Lipoprotein-Lipase im Fettgewebe zu induzieren und damit die Speicherung von Chylomikronen als Triglyceride im Fett zu ermöglichen. Die im Blut geklärten Chylomikronen werden zum Teil als freie Fettsäuren in der Leber aufgenommen, von dieser dann wiederum als Prä-ß-Lipoproteine in das Blut abgegeben und schließlich vom Fettgewebe durch die Lipoprotein-Lipase gespalten und als Triglyceride gespeichert.

Dann kommt wieder viel mehr an ellenlanger Erklärung .. findet Ihr alles im Link oben .. wo ich diesen Satz draus noch wichtig finde.

Während Insulin die Aktivität der Lipoprotein-Lipase steigert, hemmt Insulin die Triglecerid-Lipase.

https://medicalforum.ch/journalfile/view/article/ezm_smf/de/smf.2002.04418/24834038177b1c8c55d5befc703e861aec7e7a56/smf_2002_04418.pdf/rsrc/jf

Hier habe ich auch nochwas gefunden, das zu diesem Thema passt, leider auch nicht wirklich abschließend erforscht. Aber auch da hat Heparin geholfen.

Ich kopiere dazu mal zwei Textabschnitte da raus:

Zusätzliche Faktoren wie Alkohol-konsum, Östrogene, Schwangerschaft, Diabe-tes mellitus oder Medikamente, welche einenabrupten Anstieg der Triglyzeride auf Werteüber 11 mmol/L verursachen, können eineakute Pankreatitis mit schweren Komplikatio-nen und fulminantem Verlauf auslösen. In15–20% der akuten Pankreatitiden tritt eineHypertriglyzeridämie auf, die meisten dieserPatienten weisen in der eingehenderen Unter-suchung eine zugrundeliegende Lipidstoff-wechselstörung auf [1], in Form einer primärgenetischen oder sekundären Verminderungder Enzymaktivität der Lipoproteinlipase [2].Die Aktivität der Lipoproteinlipase kann durch Insulin und Heparin stimuliert werden.

Und dann noch ein Stück weiter den nächsten Textausschnitt:


In einem 1999 in der Schweizerischen Medizi-nischen Wochenschrift [2] veröffentlichten Ar-tikel wurde die Gabe von Heparin und Insulinzur Therapie der akuten Hypertriglyzeridämie-induzierten Pankreatitis auch beim Nicht-Dia-betiker empfohlen. Unter dieser Therapie wares bei 5 Patienten im Mittel nach 3 Tagen zueiner Normalisierung der Pankreasenzyme ge-kommen, 4 von 5 Patienten in der Studie wareninnerhalb von 24 Stunden praktisch schmerz-frei.

 Obwohl unser Patient nur eine Thrombose-Pro-phylaxe mit Dalteparin und kein Insulin erhielt,befand sich die Pankreas-Amylase am viertenTag wieder im Normbereich, die Lipase betrugnoch 4,3% des Ausgangswertes (Absinken von7674 U/L auf 336 U/L). Inwieweit auch nieder-molekulare Heparine die Lipoproteinlipase signifikant stimulieren können, ist uns nicht bekannt

https://www.researchgate.net/publication/9640434_Lipoprotein_lipase_as_a_humoral_agent_of_the_physiological_anticoagulant_system 



 Versuche mit 450 weissen Ratten haben ergeben dass eine 8-monatige fettreiche Fütterung (nach Wilgram) eine andauernde Lipämie zur Folge hat. Die Aktivität der Lipoproteinlipase im Plasma dieser Tiere war halb so gross als bei Kontrollratten mit normaler Laborfütterung. Die intravenöse Injektion von Heparin verursachte bei den Versuchstieren eine erhebliche Aktivierung des Enzyms ohne jedoch den gleichen Grad wie bei Kontrolltieren mit denselben Heparin-Injektionen zu erreichen. Eine intravenöse Thrombin-Injektion bei normalen Tieren verursachte eine Aktivierung der Lipoproteinlipase, aufgrund der Anwesenheit einer exzessiven Menge Heparins im Blut, ausgeschieden vom physiologischen System der Antikoagulation als Reaktion auf das injizierte Thrombin. Die Entwicklung eines prä-thrombotischen Zustandes in den fettreich gefütterten Tieren wird also von einer Herabsetzung der Aktivität der Lipoproteinlipase begleitet. Die Ursache wird wahrscheinlich im Heparinmangel und möglicherweise auch im Enzym selber zu finden sein. Aus diesen Befunden wird deutlich dass die Lipoprotein- lipase mit dem physiologischen System der Antikoagulation in Beziehung steht.

Bei den Ratten im Versuch oben wurde durch eine lange Zeit einer zu fettreichen Fütterung also ein Heparinmangel verursacht und dadurch die Aktivität der Liproprotein-Lipase vermindert.

https://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/allergologie/mastzelle-19128

Heparin wird in den Mastzellen gebildet und eigentlich bei Bedarf dann auch ausgeschüttet.

https://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/allergologie/mastzelle-19128

Unten Teil-Info .. mehr ist im Link oben zu finden.

Allgemeine Information

Die Mastzellen  gehören zum angeborenen Teil des Immunsystem (innate immunity). Zu den physiologischen Aufgaben der Mastzellen zählt die unmittelbare Infektabwehr an den Grenzflächen des Körpers zu seiner Umwelt.  Mastzellen enthalten zahlreiche Mediatoren die auf „Vorrat produziert“ in 0.5-0.8 µm grossen, lichtmikroskopisch als Granula (Mastzellgranula) sichtbaren  Vesikeln gespeichert werden. Eine Mastzelle enthält etwa 500  derartiger Vesikeln.  Diese enthalten u.a.  Histamin, Heparin und Serotonin. Zudem werden von  Mastzellen wie auch von basophilen Granulozyten Mediatoren wie PAF, Prostaglandin D2 und Leukotriene (LTC4, LTD4, LTE4) produziert. Eine  Degranulation und Exozytose mit Freisetzung der Mediatoren wird z.B. bei einer Typ I-Reaktion über hochaffine IgE-Rezeptoren an der Zelloberfläche vermittelt. Diese Reaktion erfolgt dann, wenn diese Rezeptoren durch IgE gebundene Allergene kreuzvernetzt werden.
Mastzellen entwicklen sich wie basophile Granulozyten  im Knochenmark aus oligopotenten CD34 + myeloischen Stammzellen. Derartige Stammzellen reifen unter bestimmten Bedingungen zu Zellen aus, die sich zu basophilen Granulozyten differenzieren. Wachstumsfaktoren für Mastzellen sind v.a. IL-3 (Interleukin-3), IL-5 (Interleukin-5) und GM-CSF. Mastzellen interagieren mit anderen Leukozyten und spielen bei der komplexen Initiierung und Steuerung allergischer Reaktionen sowie bei der Abwehr von Parasiten eine wichtige Rolle. So bilden z.B. Mastzellen mit basophilen Granulozyten eine funktionelle Einheit und induzieren in Plasmazellen die IgE-Synthese. Bemerkenswert ist, dass basophile Granulozyten beim Menschen bei allergischen Reaktionen wesentlich sensibler reagieren als die deutlich häufiger vertretene Mastzellen.
Die Aktivierung von Mastzellen ist entscheidend für die Induktion kutaner Entzündungsreaktion im Rahmen allergischer, autoimmunologischer und infektiöser Hauterkrankungen. Eine aktivierte Mastezelle schüttet Ihre Mediatoren aus.  Insgesamt wurden bisher > 200 Mastzellmediatoren identifiziert. Die Mastzellen bewirken mit dieser Mediatorenfreisetzung, dass eingedrungene Infektionserreger akut und direkt attackiert und beseitigt werden ohne dass weitere Prozesse einer Immunkaskade benötigt werden. Bei diesen Abwehrmechanismen folgt die Mastzelle nicht einer „Alles- oder Nichts-Reaktion“,  Vielmehr fällt die Antwort der Mastzellen auf den aktivierenden Reiz je nach Art und Intensität des Reizes unterschiedlich aus. Die Mediatorfreisetzung erfolgt entweder langsam und kontinuierlich oder explosionsartig (z.B. nach Antigenkontakt). Bei langsamer Freisetzung durch schwache Reize scheint die Mastzelle intakt zu bleiben. Bei starker Reizeinwirkung löst sich hingegen die Zellmembran komplett auf. Die Mastzelle zerfällt schlagartig. Die Granula werden hierbei freigesetzt und lösen sich auf.
...
Ich habe nochmal gesucht, was eine Lipämie ist, die die Ratten durch eine zu fettreiche Fütterung bekommen haben und dadurch dann  die Verschlechterung der Aktivität der Lipoprotein-Lipase und da die Vermutung, das käme von einem Heparinmangel.

Also das ist zu viel Fett im Blut kurz gesagt.

Hier mal ein sehr interessanter Link zu dem Thema . wieder Google Books .. kann es also nicht rauskopieren.

https://books.google.de/books?id=7wu6A7utuxsC&pg=PA357&lpg=PA357&dq=Lip%C3%A4mie&source=bl&ots=WN2mqjlStL&sig=ACfU3U2BC59T-AqIU4pn9NMQjv0twn2W8g&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjeiNTl_tzpAhUBLewKHXqTDno4ChDoATAHegQIChAC#v=onepage&q=Lip%C3%A4mie&f=false

Also Ihr könnt in dem Link gern auch noch eine Seite hochgehen, auch das ist schon interessant.

Lipämie und Insulinresistenz gehen Hand in Hand sozusagen.

Die Aktivität der Lipoprotein-Lipase ist dabei herabgesetzt und auch die Heparinbildung.

Bewegung, also Training, kann das verbessern.

Das sagen wir wegen Hufrehe ja schon lange, dass es immer gut ist, sobald ein Rehepferd wieder laufen kann, ihm auch die Möglichkeit zu geben, sich viel zu bewegen.

Das ist natürlich auch für den Menschen wichtig. Thrombosen entstehen immer dann, wenn man sich nicht bewegt oder genug bewegen kann, weil man eben bettlägerig ist aus irgendeinem Grund.

Auch Fischöle in der Nahrung verbessern eine Lipädemie. Also Pferde dürften sowas nicht fresse, übertragen also alles mit vielen Omega-3-Fettsäuren. Das gilt auch für den Menschen, der Omega-3-Fettsäuren natürlich auch anders als durch viel Fischverzehr zu sich nehmen kann.

Alkohol und Nikotin wiederum fördern die Lipidämie, sind also ungesund.

Trifft nicht auf Pferde zu, die ja weder Alkohol trinken noch rauchen, aber auf dem Menschen.

....

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass sowohl Vergiftungen vorübergehend, aber auch chronische Krankheiten wie das Equine Cushing Syndrom, EPSSM oder das Equine Metabolische Syndrom mit der dazu gehörenden Insulinresistenz dann auch bei Pferden die natürliche Herapinbildung herabsetzen können und ganz unabhängig davon, dass Heparin natürlich auch beim Antithrombin III gegen Thrombose wichtig ist, Heparinspritzen deshalb helfen, weil die genauso wie Insulin dann den Fettstoffwechsel über die Aktivierung der Lipoproteinlipase ankurbeln.

LG
Renate
 

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