Mittwoch, 9. August 2017

Das Hufgeschwür von Thunder ist jetzt offen

Heute war es schon viel besser als gestern

 Ich hatte gestern ja schon gehofft, dass das Hufgeschwür von Thunder heute geöffnet sein würde und es ihm dann schon viel besser ginge.

Das war auch so. Hier bei unserer Ankunft könnt Ihr schon sehen, dass er mit Chiwa und Prima zusammen wieder Jürgen entgegengelaufen war, was darauf schließen ließ, dass ihm sein Huf nicht mehr sehr weh tut.

 Schon rechts beim Müslifressen könnt Ihr sehen, dass Thunder auch schon wieder viel sicherer auf seinen vier Beinen steht.

 Hier habe ich mal die Stelle fotografiert, wo bei Thunder das Hufgeschwür aufgegangen ist. Ich hoffe, Ihr könnt das erkennen. Dieser eher kleine dunkle Strich kurz neben dem eher längeren hellbraunen Streifen direkt unter dem Fellansatz an Kronrand, das ist die offene Stelle, wo die Flüssigkeit vom Hufgeschwür nun rausgekommen ist.

 Anhand dieses und gleich noch eines dritten Fotos, wo man diese wirklich kleine Stelle nochmal gut sehen kann, kann ich Euch nämlich erklären, warum ich überhaupt keine Freundin davon bin, bei einem Hufgeschwür ohne Not den halben Huf auseinanderzunehmen, was die meisten Tierärzte und auch nicht selten Schmiede tun, wenn sie ein Hufgeschwür entdecken.
 Oben seht ihr ein Stück nach rechts rüber unterm Kronrand nochmal die Stelle.

Kommt da die Flüssigkeit raus, bleibt der Huf stabil und heilt später auch gut wieder ab.

Wenn sich ein Hufgeschwür schwer tut rauszukommen, kann man es auch mit Wickeln mit Sauerkraut, Quark oder zerdrückten Pellkartoffeln rausziehen. Es geht dann oft schnell, dass es sich öffnet. Bei Offenstallhaltung müsst Ihr dann aber den Verband schön fest zukleben, weil sie da ja dann stundenlang drauf rumlaufen und das auch halten muss und sich nicht irgendwo verheddern, bis Ihr das nächste Mal kommt. Vermutlich versteht Ihr unter dem Aspekt auch, dass ich bei sowas immer zuerst versuche, ob ich dem Geschwür nicht mit meinen beiden Salben (Pferdesalbe und Heparinsalbe) zu Leibe rücken kann.

 Da rechts könnt Ihr sehen, wie flott Thunder heute schon wieder laufen konnte. Ein bisschen hat man aber noch gemerkt, dass da ein Hufgeschwür war, denn ganz taktrein und flüssig lief er nun doch noch nicht.

 Aber nochmal zum Rauskommen lassen statt Aufschneiden.

Bei Prima haben wir einmal ein Hufgeschwür aufschneiden lassen. Jahrelang ist der Huf dann immer an der Stelle aufgerissen, bis sich dieser durch das Geschneide entstandene Riss endlich geschlossen hat. Das vermeidet man, wenn man den Geschwür die Möglichkeit gibt, von alleine rauszukommen.
 Das klappt meistens, aber nicht immer.

Es kann mal sein, dass so ein Geschwür sich mittig unter dem Strahl befindet und nicht zu den Seiten bewegt .. dann muss geschnitten werden. Man muss das immer ein bisschen abwägen, was man im Fall eines Hufgeschwürs tun sollte.

Ich bin in Bezug auf die Hufstellung und das Aushöhlen der Hufsohle, wie meine Stammleser sicher schon längst wissen, kein Straßer-Fan. Ich habe dazu bei Chiwa zu schlechte Erfahrungen mit dieser Art der Hufbearbeitung gemacht.

 Auch bei Thunder vermute ich, dass ihm vor seinem Umzug zu uns jemand die Hufe in dieser Art gemacht hat .. es sieht nämlich danach aus.

Ich würde auch nicht ausschließen wollen, dass er noch mehr Hufgeschwüre bekommen kann, bis Jürgen da eine halbwegs passable Form und vor allen Dingen eine dickere Hufsohle hinbekommen hat.

 Es gibt allerdings auch diverse Aspekte der Lehren von Hiltrud Straßer, die ich nicht ablehne, sondern sehr gut finde.

Dazu gehört auch ihre Auffassung, bei Hufgeschwüren nicht sofort den ganzen Huf auszuschneiden, sondern dem Eiter die Möglichkeit zu geben, von alleine rauszukommen .. eben damit es nur ein ganz kleines Loch unterhalb des Kronrandes gibt, das schnell wieder zuwächst. Hufgeschwüre heilen auf diese Art nämlich viel schneller und besser aus.


 Da könnt Ihr Thunder dabei sehen, wie er gemeinsam mit seinen Stuten in gestreckten Galopp von ganz unten nach ganz oben rennt, auch vorneweg .. so gut ging es ihm heute halt schon wieder, weil das Hufgeschwür offen ist.

Aber nun weiter zu den Lehren von Hiltrud Straßer.

Natürlich ist diese Frau in manchen Punkten auch toll ... denn auch die gesamte Offenstall-Idee und dass Pferde viel Bewegung und Freiheit brauchen, stammt ja von ihr.

 Auch wenn ich sie manchmal wegen der 30-Grad-Winkel und damit zu flachen Trachten und dem zu starken Aushöhlen der Hufsohle kritisiere .. ich finde, diese Frau hat in Bezug auf die Haltung unserer Pferde und das Verständnis ihrer Bedürfnisse so viel geleistet, dass man ihr fast ein Denkmal setzen sollte dafür.

Na ja ... es geht Thunder wieder besser und in ein paar Tagen wird er wieder ganz gesund sein.

Ob nun das Tickern nur von diesem Hufgeschwür kam, wissen wir noch nicht. Das werden wir aber noch rauskriegen.

Momentan bin ich erstmal froh, dass unser Schnuffi es so schnell geschafft hat und diese Schmerzen los ist.



LG
Renate

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