Die großen Pflanzenfresser mögen viel mehr als nur Möhren oder Äpfel
PS: kleine Mengen sind bei Jürgen und mir generell ca. eine Hand voll oder bei bestimmten Dingen wie im Text erwähnt sogar weniger bis hin bei manchen Sorten maximal ein Pfund pro Müsli-Portion gewesen.
Wenn unsere Pferde jetzt noch bei uns wären, dann würde als willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan zur Zeit auch ab und zu eine saftige Erdbeere mit in ihrer Müsli-Dose gewesen sein, denn mal eine Erdbeere essen Pferde zum Beispiel sehr gern.
In der freien Natur würden sich wild lebende Pferde ja sicherlich auch mal die eine oder andere Walderdbeere pflücken und mit Wonne vernaschen.
Das links ist unsere Nixe am 5. Dezember 1992 bei ihrer Ankunft in Depenau. Sie war das erste Pferd, das wir einmal gekauft haben und bekommt hier gerade von meinem Sohn Manuel, meinem Ex Hansi und meiner Tochter Vanessa ihr erstes Begrüßungsfutter.
Von ihrer Züchterin, die uns später auch noch Reno und Prima verkauft hat, habe ich damals den Tipp bekommen, Pferde zusätzlich zum Müsli und Hafer immer mit einem bunten Mix aus Obst und Gemüse zu füttern, denn darin wären besonders viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten, die gut für die großen Pflanzenfresser wären. Sie könnten bis auf wenige Ausnahmen fast alles an Obst und Gemüse vertragen, wenn diese Dinge in eher kleinen Mengen verfüttert werden und nur wenig würden Pferde von Natur aus gar nicht mögen, oft übrigens dann auch instinktiv, weil solche Dinge dann zuweilen blähen und sie das wissen und es deshalb auch gar nicht erst anrühren.
Ich finde es schade, dass ich jetzt Prima und Chiwa nicht mehr mit diesen vielen Kostbarkeiten der Natur weiterhin verwöhnen kann und möchte Euch deshalb einmal erzählen, wie vielseitig früher der Speiseplan von Nixe, Reno, Prima, Chiwa und Thunder bei uns ausgesehen hat, als sie noch von uns gefüttert worden sind, und zwar jetzt nicht auf Müsli, sondern nur Obst und Gemüse bezogen.
Auf dem Foto rechts seht Ihr Salat, Äpfel, Birnen, Bananen, Aprikosen, Zwetschgen, Pfirsiche, Zitronen, Limetten, Paprika, Tomaten, Erbsen, Zucchini, Brokkoli, Blumenkohl, Weißkohl, Kiwis und Kräuter.
Natürlich muss bei Zitrusfrüchten oder Bananen die meistens gespritzte Schale ab. Mandarinen und Orangen lassen sich gut füttern, aber selbst der Salft von einer Limette oder Zitrone wäre für ein Pferd nicht ungesund und sicher lecker. Weißkohl ist nicht so das, was gut für Pferde wäre und nur in Minimengen verträglich. Das gilt für alle Kohlsortgen, wo ich immer extrem vorsichtig mit war. Blumenkohl und Brokkoli in kleineren Mengen haben meine Pferde häufiger bekommen und auch immer gut vertragen. Beim Obst hier wäre ich mit Zwetschgen vorsichtig, denn auch die und alle Pflaumen blähen bei zu viel. Aber mal eine oder zwei finden Pferde lecker und dann sind sie auch gesund. Wichtig ist, bei Steinobst immer vorm Füttern die Steine rauszupulen, denn die enthalten meistens Blausäure und sind gar nicht gut. Die Kerne in Äpfeln und Birnen wiederum sind kein Problem, wenn Ihr es mit diesem Obst wie mit allem nicht übertreibt.
Also immer bedenken, in normalen Mengen ist vieles gesund, zu viel kann schaden, denn die Menge macht das Gift. Das gilt auch bei Obst und Gemüse für Pferde. Die Hauptmahlzeit bei einem Pferd sollte immer aus Heu oder Gras bestehen, aber kleine Mengen Obst und Gemüse ergänzen sinnvoll seinen Speiseplan uns sorgen dafür, dass es genug Vitamine und Mineralstoffe in natürlicher Form bekommt.
Vor vielen Jahren in Depenau. Reno, Nixe und Chiwa teilen sich damals gerade eine selbst gebackene Geburtstagstorte, die Esther aus Leckerli-Teig mit Möhren als Kerzen drauf für Nixe zu deren 6. Gebrurtstag gebacken hatte.
Auch in diesem bunten Korb mit Obst und Gemüse rechts befindet sich nichts, was ein Pferd in normalen Mengen frisch klein geschnitten in seinem Müsli oder auch so aus der Hand gefüttert nicht fressen und nicht vertragen würde. Natürlich müssten wie gesagt die Zitrusfrüchte geschält und die Avokado entkernt werden.
Bei manchen der Gemüsesorten rechts im Korb macht es genauso wie bei uns Menschen übrigens Sinn, sie mit ein wenig Öl dabei zu füttern, damit die Pferde das darin enthaltene Beta-Carotin (die Vorstufe zum Vitamin A, woraus alle Pflanzenfresser welches machen können) besser aufnehmen können. Das sind dort vor allen Dingen Brokkoli, Mohrrüben und Tomaten, wo besonders viel davon drin ist. Beta-Carotin ist fettlöslich und deshalb sind die Möhren im Müsli mit etwas Öl drüber für ein Pferd noch gesünder als nur so ohne Öl dabei aus der Hand gefüttert.
Auf dem nächsten Foto links sind ein paar Dinge dabei, wo Vorsicht angesagt ist, wenn es um Pferdefütterung geht.
Gesund sind zunächst einmal da drauf die Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren, Gurke, Tomaten, Paprika und Salat.
Grüne Bohnen enthalten Phasin, wenn sie roh sind. Gekocht nicht mehr. dann dürfen Pferde auch davon welche, aber weil Bohnen generell blähen, bitte nur ganz wenig.
Rhabarber würde ich keinem Pferd geben. Da ist zu viel Oxalsäure drin und die kann bei zu viel Hufrehe auslösen, also Finger weg von Rhabarber beim Pferdefüttern. Ich weiß nicht genau, ob Spargel, egal ob weiß oder grün, für Pferde schädlich wäre. Sie mögen ihn auf jeden Fall nicht. Warum nicht, kann ich Euch nicht sagen, habe auch nicht finden können, ob er ihnen schaden könnte. Aber ich würde deshalb Spargel nicht an Pferde verfüttern, egal ob roh oder gekocht.
Der bunte Haufen Obst rechts ist so denke ich komplett gesund für ein Pferd. Bei den Bananen und Zitrusfrüchten muss klar die Schale ab und ob Pferde Granatäpfel fressen oder nicht, das weiß ich nicht. Habe nie welche gekauft über gefüttert, alles andere haben unsere Pferde immer gern gegessen.
Links unser Thunder, als er noch lebte, der da im vorigen Sommer seine bunte Müslidose mit Obst und Gemüse drin genießt.
Und rechts auf dem Foto nun weiter mit Erklärungen dazu, was Pferde alles essen dürfen.
Auch Radieschen oder Rettiche mögen und dürfen sie in kleinen Mengen haben. Ebenso Kohlrabi oder Gurke.
Was ich auf dem Foto rechts nicht geben würde, sind die Frühlingszwiebeln. Pferde mögen weder Zwiebeln noch Porree oder andere Zwiebelgewächse. Ich glaube auch nicht, dass die gesund für sie wären. Alles andere hier aber ja. Das darf bedenkenlos in Kleinmengen mit ins Müsli oder so gegeben werden.
Zum Foto links. Auch wenn Knoblauch oft in Müsli drin ist .. in Kleinmengen .. extra füttern würde ich den nicht. Fenchel habe ich nie ausprobiert, weil ich den persönlich nicht mag, aber denke, der wäre nicht schädlich. Chilischoten würde ich doch für zu scharf halten. Wirsingkohl wie beim Weißkohl bläht. Also da bitte Vorsicht, sowas kann leicht zu Kolik führen. Bei Melonen und Kürbissen sind das Fruchtfleisch und noch mehr die Kerne extrem gesund. Kartoffeln bitte gekocht geben, denn roh enthalten die Solanin, was leicht giftig ist, das muss ja nicht sein. Pellkartoffeln sind noch besser als Salzkartoffeln, aber falls mal Salzkartoffeln beim Essen übrig bleiben, sind auch die gut für Pferde.
Auf dem Foto rechts sind Maiskolben dabei. Über Mais haben wir noch nicht geredet. Mal ein frischer Maiskolben ist für Pferde eine Delikatesse.
Ich habe unseren aber auch oft, wenn ich Dosenmais ins Essen getan habe, davon ein bisschen abgegeben, sowas mögen sie auch gern.
Auf dem Foto links einfach mal wieder nur so zur Erinnerung an die Zeit, als wir noch eigene Pferde hatten und gefüttert haben, Chiwa, Prima und Thunder beim Genießen von ihrem Müsli-Mix, der grundsätzlich immer auch ein wenig Obst und Gemüse der unterschiedlichsten Art enthalten hat.
Zum Obst- und Gemüsekorb rechts.
Also wie gesagt, Spargel würde ich nicht füttern. Alles andere ist okay.
Kirschen sind irre teuer, aber ab und zu haben unsere auch davon welche abbekommen und lieben die auch .. aber vorher unbedingt die Kerne rauspulen, denn die enthalten Blausäure.
Auf dem Foto links noch neu dabei ist Chicorée.
Den dürfen Pferde auch in kleinen Mengen mit im Müsli haben, auch der ist gesund.
Rechts: Prima und Chiwa genießen ein paar Extra-Häppchen von Frauchen.
Foto links: auch Johannisbeeren sind gut für Pferde und sie lieben sie. Das gilt für alle Sorten, ob rote wie links oder auch weiße und schwarze.
Besonders die schwarzen haben extrem viele wertvolle Inhaltsstoffe, die Pferden genauso gut tun wie uns Menschen.
Rechts eine bunte Mischung verschiedener Pflaumen-Sorten. Die grünen sind Reneclauden. Alle diese Pflaumen nur in Mini-Mengen geben, also mal 1 oder 2 Stück .. immer ohne Steine drinnen. Pferde mögen gern mal eine Pflaume und so schaden sie ihnen auch nicht, enthalten im Gegenteil tolle Vitalstoffe.
Und zum Schluss noch zum Foto links:
Bitte Rotkohl und Zwiebeln nicht an Pferde verfüttern .. wie gesagt aus den Gründen, die ich oben auch schon genannt habe.
Brombeeren sind gesund und lecker .. Feigen mögen und dürfen sie auch haben, Auberginen und Heidelbeeren ebenso und Zwetschgen, die ja zu den Pflaumen gehören, bitte mit Vorsicht und immer ohne Steine drin.
Es mag sein, dass ich noch eine Menge Obst- und Gemüsesorten hier vergessen habe, genauer zu beschreiben.
Ich wollte aber gern, weil es bei uns gestern Erdbeeren gab und mir wieder mal leid tat, dass nun Chiwa und Prima vermutlich keine mehr davon bekommen werden, einfach mal erzählen, wie bunt in den vergangenen 25 Jahren bei uns der Pferde-Speiseplan ausgesehen hat und warum ich das so gemacht auch für sehr gesund halte und denke, Obst und Gemüse für Pferde kann viel mehr sein als nur immerzu Karotten, Äpfel oder Rote Beete.
LG
Renate
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