Montag, 12. Juni 2017

Chiwas Hufrehe-Geschichte - Teil 11

Der Umzug in die Preetzer Feldmark war ein großer Glücksgriff für Chiwa


Am 3. September habe ich ja den letzten Teil, nämlich Teil 10, von Chiwas Hufrehe-Geschichte geschrieben.

Kurz danach entdeckte ich bei ebay eine Hufpflegerin, mit der ich eine Weile Kontakt hatte, aber die ist nie gekommen. Mein Mann Jürgen feilt deshalb die Hufe unserer Pferde immer noch selbst, und er macht das sehr gut. Besser könnten die zwei gar nicht auf ihren Hufen laufen als jetzt.

Ich habe ja schon im vorigen Jahr sehr viel über die Pflanzen und Wildtiere geschrieben, die sich auf unserer Pachtweide und in der Umgebung tummeln. Das mache ich auch heute noch immer.

Das bildet weiter und schadet sicher nicht dabei zu wissen, welche Pflanzen bei uns gut für Pferde oder eher schädlich sind und deshalb dort nicht zugänglich für die Pferde sein sollten.




Die Ruhe und die Natur in der Feldmark kommen zum günstigen Bewuchs dazu, die Pferde haben sich einfach von Grund auf dort erholt und wirken fast jünger als vorher.

Die Ecke, wo Sumpfschachtelhalm zu finden ist, weil es zu sumpfig ist, die haben wir ausgezäunt und jetzt dort sogar eine Rote-Liste-Art, nämlich Kuckuckslichtnelken, entdeckt. Insofern haben wir in der von den Pferden nicht genutzten Sumpfecke sozusagen ein kleines geschütztes Öko-Fleckchen eingerichtet und tun was Gutes für die Umwelt.
Solange Jürgen und ich noch meistens alleine mit Chiwa und Prima Bodenarbeit gemacht haben und unsere Freundin Ines ja nur so oft dabei war, uns fotografiert hat, aber nicht direkt was mit den Pferden getan hat, war auch von der Belastung und so weiter bei den beiden alles okay. Das war dann später aber eine Weile anders, weil wir einen Fehler gemacht haben ... erzähle ich, wenn ich bei dieser Phase angekommen bin, aber noch genauer.



Am 30. September habe ich dann, weil ich ja früher mal Foren-Mama eines Hufrehe-Forums war, auch eine Rehewarnung geschrieben mit Fotos von so gefährlichen Dingen wie Eicheln und Bucheckern. Bei der Umsetzung für uns selbst habe ich später aber einen kleinen Fehler gemacht ... aber das erst später, noch nicht Ende September. Da ging es unseren Pferden nach wie vor supergut.




Die Fotos oben und links sind beide von Anfang Oktober. Jürgen, zwei Freundinnen von uns und die Pferde beim dann doch wieder selbst Hufefeilen .. denn wie oben schon erwähnt, die Hufpflegerin, mit der ich da Kontakt aufgenommen hatte, hat uns auch wieder versetzt.

Aber das machts nichts, Jürgen macht das sehr gut und was daran auch schön ist, man ist so nicht vom Wetter abhängig, sondern geht einfach dabei, wenn das Wetter günstig zum Hufemachen ist.

Mitte Oktober entdeckte ich zwei Fliegenpilze ohne Punkte ganz unten, aber hinter dem Zaun unserer Weide.

Und wir haben angefangen, den Pferden zwei nebeneinanderliegende Unterstände für den Winter aufzustellen, weil wir einen zusammenhängenden leider nicht haben bauen dürfen. So aber ist das erlaubt. Die Schreiberei mit dem Bauamt war schwierig, aber wie ich im Teil 10 schon sagte, wer aufgibt, hat schon verloren und Jürgen und ich sind Kämpfer-Naturen, die nie aufgeben.
Am 20. Oktober holten wir unsere Pferde, weil das mit den Fliegenpilzen ganz unten mehr wurde und wir deshalb etwas ängstlich waren, denn die sind ja giftig (ob Pferde die fressen würden, weiß ich nicht), hoch auf den Weideabschnitt, den ich den mittleren Weideabschnitt nenne. Das war auch nicht weiter schlimm. Ich hatte vorher genau kontrolliert, ob die Eicheln und Bucheckern weg waren und es bestand keine Gefahr mehr, hat Chiwa auch nicht geschadet. Oben waren wir ja auch noch dabei, die Schutzhütten zu bauen.

Der Fehler, den ich gemacht habe, war dann der davon auszugehen, dass alle Eichen ihre Früchte gleichzeitig abwerfen und die Rehe usw. sich die auch gleichzeitig holen werden, aber das ist leider nicht so.

Als unsere Ecke oben noch ohne Dach, aber halbwegs fertig war, holten wir die Pferde nach ganz oben und ich habe übersehen, dass es da zwei Eichen gab, die rüber zum Round Pen stehen, die noch nicht mit dem Eicheln-Abwerfen fertig waren.

Das passierte am 30.10.16 ... und war zu früh, als dass wir diese beiden Eichen nicht hätten unbedingt durch einen E-Zaun auszäunen müssen.

Chiwa hat doch sofort diese Eicheln gefunden und lief wieder ein paar Tage leicht klamm .. es war aber nicht sehr schlimm, Pferdesalbe und Heparinsalbe halfen und sie kam schnell wieder auf die Beine . am meisten half allerdings, die Eicheln, die wir noch fanden, sofort alle wegzuräumen.

Am 1. November habe ich zum ersten Mal erzählt, dass uns Chiwa nicht so richtig gefallen hatte, aber wir waren halt unsicher, was ihr fehlt.











Fotos, wie ich Chiwa behandele, vom 5. November 16.










Am 6.11. habe ich erzählt, dass es Chiwa schon viel besser ging .. und Fotos gezeigt, wie wir bei den Unterständen weitergebaut haben.

Dann am 7.11., dass sie uns schon wieder am Eingangstor abgeholt hat, allerdings noch im Schritt.






Ja und am 17.11. habe ich dann erzählt, dass ich Chiwa auch wieder habe Galopp laufen sehen.

Da wir zwei ja nunmal alte Pferde haben, galoppieren die auch sonst nicht grundsätzlich, wenn wir da sind, sondern nur manchmal. Sie sind ja keine Spielkinder mehr.

Aber wie gesagt .. Vorsicht bei Hufreheneigung und Eicheln.




Am 27.11.16 haben wir dann ein erstes kleines Führtraining auch mit Antraben am Führstrick mit Chiwa gemacht, was auch gut geklappt hat. Also alles wieder gut.

Ich bin bis heute unsicher, ob es nun ein leichtes Lahmen wegen doch Eicheln gefressen war oder aber, was ja auch mal vorkommen kann, ein kleines Hufgeschwür, was sie da ausgebrütet haben könnte. .. Desalb, weil ich nur an einem Huf eine leicht warme Stelle entdeckt habe.

Am 1. Dezember berichte ich von einer superfitten Chiwa ... obwohl kurz vorher vorübergehend eine Gaststute bei uns eingezogen war.

Sowas machen wir auch nie wieder. Es war die Freundin eines langjährigen Nachbarn, die aus ihrem vorherigen Stall sofort raus musste, die uns um Hilfe bat und die wir gutmütigerweise für nur 2 Monate bei uns mit aufgenommen haben.


Die Pferde haben sich prinzipiell gut vertragen. Dennoch ist es immer Stress für Pferde, wenn sie ein neues Herdenmitglied kennenlernen und noch mehr, wenn sie sich daran gewöhnt haben und das Pferd dann wieder umzieht und plötzlich nicht mehr da ist. Schon deshalb hätte ich nein sagen sollen, aber nun ja, das Pferd war plötzlich alleine gewesen, die Stallkollegin wütend weg gegangen und hatte sie alleine gelassen .. da mochten wir nicht nein sagen.
Schon als die Stute da war, fing ich mich an zu ärgern, denn sofort hieß es, ich dürfte das Pferd nicht auf Fotos zeigen, obwohl das eigene Frauchen das durchaus öffentlich im Internet tut, aber da war sie dann schon da und wir möchten nicht mehr nein sagen und dachten uns, nun ja, sie würde ja nur 2 Monate bleiben, weil dann wohl der neue Stallplatz da wäre.
Auch die Bodenarbeit im Round Pen klappte auch mit Chiwa im Dezember wieder richtig gut.

Ärgerlich bei dieser Gaststute war nur, dass die Besitzerin zwar laufend erzählte, sie käme 2 x am Tag, das aber offensichtlich nicht tat, trotz Absprache auch so gut wie gar nicht bei der Stallarbeit half und genauso so gut wie gar nichts bei den im Winter ja Zusatzkosten für Heu beisteuerte. 



Andererseits regte sich diese Frau auch noch darüber auf, dass wir zu Weihnachten 16 ja dazu sagten, dass eine Frau mit zwei Kindern im Alter von 12 und 8 Jahren als Tüdelbeteiligungen bei uns mit dabei sein durften, die uns spontan deshalb gefragt hatten. Auch wenn auch diese spontan mit Ja beantwortete Idee langfristig nicht gut ging, dazu hatte sie ganz sicher kein Recht, denn wir hatten sie ja nur für 2 Monate als Gast bei uns aufgenommen, weil sie in Not gewesen war und sie hatte ganz sicher auf unserer Pachtweide nichts zu bestimmen.

Wir haben wirklich selten so einen unverschämten Menschen wie diese Frau kennengelernt. Später trafen wir die Leute, wo sie hat weg müssen und erfuhren, die haben sie aus dem gleichen Grund fristlos rausgeschmissen.

Auch Jürgen hat ihr dann fristlos gekündigt und sie ging mit ihrem Pferd, das man aufgrund der Gesetzgebung ja nichtmal einfach vor die Tür stellen kann .... und natürlich auch als Tierfreund sowas nicht machen kann, denn das Tier kann ja nichts dafür ...im 2. Drittel Januar 17.

Jürgen und ich machten drei Kreuze, als sie dann weg war und haben uns geschworen, egal wie sehr jemand in Not sein mag, ein Pferd, das man laut Tierschutzgesetz als Pensionspferd betrachten kann, was es wird, sobald man es aufnimmt, kommt nie wieder bei uns mit in den Stall.
Heu kauften wir damals noch bei einem anderen Bauern als heute, der dann krank wurde und plötzlich mitten im Winter sein gesamtes Heu an einen anderen Bauern verkauft hatte .. was wir dann erfuhren, als wir neues holen wollten .. ganz toll ... aber auch das Problem ließ sich spontan lösen ... den Rest des Winters haben wir dann Rundheu verfüttert, das genauso gut ist und noch nichtmal die Hälfte von den davor kostet. Bei dem Bauern werden wir sicher auch bleiben. Für den nächsten Winter können wir uns unseren Wintervorrat vorbestellen.

Oben Chiwa in der Silvesternacht, wo die junge Frau auch mit aufpassen kommen wollte, aber natürlich nicht da war .. warum sollte sie auch?

Und links am Neujahrsmorgen. Chiwa hat auch die Rennerei in der Silvesternacht gut vertragen und blieb fit wie ein Turnschuh.

Seit ein paar Tagen waren nun auch die neuen Reit- und Tüdelbeteiligungen dabei, worüber ich nun auch etwas berichten muss.


Als die Mami des jungen Mädchens rechts uns fragen kam wegen mitmachen bei den Pferden, habe ich natürlich gesagt, wir haben zwei eigentlich gar nicht mehr reitbare Pferde, haben die Kleine, weil sie ja wirklich nicht schwer war und später ihren kleinen Bruder doch ab und zu reiten lassen. Und wir haben ihr beigebracht, wie man Bodenarbeit macht.

Die Mama war sehr hilfsbereit und hat später wochenlang die Pferde morgens gefüttert und ihren Wasser gegeben. Trotzdem gab es bald ungeahnte Probleme.
Die Probleme bestanden darin, dass schon nach noch nichtmal einem Monat vor allen Dingen unsere Große anfing, ständig wegzulaufen, wenn man sie aufhalftern und führen wollte und selbst die Kleine später auch zuweilen.

Wir überlegten, was passiert sein könnte, denn so haben sich unsere Pferde ja sonst nicht verhalten. Und das wochenlang.

Wir dachten lange, Fremde machen da irgendwas mit unseren Pferden, wenn wir nicht da sind.

Am 18. Januar 17 fand ich gefrorene Möhren bei uns, die offensichtlich die Eigentümerin der Gaststute bei uns deponiert hatte. Habe mich sehr darüber aufgeregt, denn wenn man angeforenes Saftfutter verfüttert, kann man damit leicht einen Hufrehe-Schub auslösen oder auch eine Kolik. Wir kriegten richtig übelst Streit deshalb, aber danach war sie dann auch ein paar Tage später endlich weg.

Mit unserem Reitmädel gab es da noch gar keine Probleme, die kamen aber bald, nur ca. eine Woche später nämlich.
Ines und ich freuten uns, dass die Gaststute endlich weg war .. Kalli kam inzwischen auch öfter und ist heute für Jürgen besonders wichtig, denn die beiden Männer verstehen sich sehr gut und unterhalten sich gern miteinander.

Aber auch die eigentlich intensive Beziehung mit Ines ist seit ein paar Wochen vorbei. Das lag daran, dass sie laufend mit ihren doch sehr anderen politischen Ansichten aus der ganz rechten Ecke laufend Streit mit anderen Freunden von und bekommen hat und deshalb schließlich auch mit Jürgen, dem das nicht gefallen hat, dass sie sich mit einem unserer Freundinnen und Freunde nach dem anderen angelegt hat. Deshalb mit meinem Mann reden wollte sie nicht ... sie hätte angeblich ja "nur die Wahrheit" gesagt, obwohl ihr das Sagen der eigenen Meinung, die mit der Wahrheit nun rein gar nichts zu tun hat, sondern reine Ansichtssache ist, ja nicht genügte, sondern sie Leute, die bei Facebook eine andere Meinung vertraten als dieses krasse Ausländer-raus-Gemecker der NPD-Anhänger vom rechten Ufer, dann laufend gleich dort ignoriert hat .. und sowas ging dann leider doch zu weit. Na ja .. Jürgen wurde dann auch von ihr ignoriert und ich dann doch allmählich wütend, bei aller Toleranz und obwohl Ines ganz sicher eine große Tierfreundin ist, die unsere Pferde auch mochten. Nun ist sie weg, ist halt so. .. Auch mit Menschen, die eine so vollkommen andere politische Meinung haben als ich werde ich nie wieder eine so enge Beziehung anfangen, das habe ich mir geschworen.
Mit Chiwas Gesundheitszustand hatte dieses Debakel um Politik aber nichts zu tun, der schadete leider der durchaus nette Umgang mit unserer neuen Reitbeteiligungsfamilie beziehungsweise, es schadete beiden Pferden.

Aber warum, darüber waren wir uns im Januar noch nicht im Klaren. Wir ahnten da nichtmal, dass es überhaupt daran lag, sondern überlegten, was nur mit unseren beiden Pferden los ist.



Es war ja noch Winter, wir freuten uns schon auf den Sommer mit vielen netten Leuten um uns rum bei den Pferden.

Aber das würde alles nicht so kommen wie geplant.

Auch unsere Freundin Anke hatte eine Idee. Als wir Bescheid bekamen, dass wir über 1.000 Euro Überzahlung an Mietnebenkosten zurückbekommen würden, überlegten wir, dass Chiwa und Prima einen Wallach als Freund dazu bekommen sollen.
Auch die neue Reitbeteiligungsfamilie mit den beiden Kindern fand diese Idee toll.

Aber da ging es schon los, dass unsere Pferde ständig weggelaufen sind, wenn wir sie aufhalftern und was mit ihnen tun wollten, was Jürgen und ich so nicht kannten.

Rechts hatte Chiwa sich losgerissen und war gemeinsam mit Prima bis nach unten gerannt.



Jürgen und ich versuchten zu helfen und vor allen Dingen rauszufinden, was bloß mit unseren Pferden los war.

Wir freuten uns, dass die Kleine sich so darüber freute, ab und zu auf Chiwa reiten und mit Prima Bodenarbeit machen zu können.






Auch ihr kleiner Bruder durfte ab und zu auf Chiwa reiten oder mit ihr spielen.

Wir hatten keine Ahnung, wie belastend es für Prima war, mit dem Mädchen im Round Pen zu arbeiten, der wir doch zu Anfang genau erklärt hatten, wie das geht, was sie auch gut nachgemacht hatte, als wir zugeschaut haben zu Anfang.




Die ersten Zweifel kamen mir persönlich am 16. Februar, als wir den Pferden ein kleines Stück Weide aufmachten, wo es schon erste grüne Halme gab, und davon wirklich wenig im Februar.

Für mich ist es vollkommen normal, dass die Pferde, wenn ein neues Weidestück fertig ist, natürlich sofort drauf dürfen und man dann nicht reitet .. für unsere Reitbeteiligungsfamilie, auch die Mama, war das aber nicht normal, wie ich wutschnaubend feststellen musste.

Die Lütte stieg aufs Pferd, als die Weide offen war, hatte kein Verständnis für Chiwa, die nun gemeinsam mit Prima dort grasen wollte und ich hörte ihre Mama sagen, setz Dich durch und dachte, spinnt die Frau nun gänzlich ???

Wie kann man nur so wenig Einfühlungsvermögen in ein Pferd haben?

Aber ich habe es nicht gesagt, nur gedacht. Irgendwie wollte ich uns diese nette Beziehung nicht wegen dieser Sache zerstören.

Unser Boomer hatte in der Hündin der jungen Familie eine kleine Freundin.

Wir fanden auch im Februar den wirklich guten neuen Heubauern mit dem Rundheu.

Und wir suchten uns Lenny aus, der am 1. April 17 bei uns einziehen sollte und worauf sich sowohl die junge Familie als auch Anke sehr freuten .. wir natürlich auch.

Lennys Ankunft sollte ein echter Aprilscherz werden, denn der Bauer erzählte uns dann am 1. April, er brächte ihn bei Regen, jetzt hätte er keine Zeit. Er kam nie. Wir suchen immer noch den passenden Wallach für Chiwa und Prima und hätten nicht gedacht, dass es so schwierig ist, ein altes Pferd mit in einer Rentnerherde aufzunehmen. Aber nun ja, man lernt nie aus.
Es regnete viel im Februar und das einfache Nur-Aufhalftern von Prima wurde zunehmend für uns alle zu einer Geduldsprobe.

Sie fing an, aus dem Round Pen panisch zu flüchten oder sich auch loszureißen, wenn man nur in die Nähe des Round Pen ging.

Auch mit Chiwa gab es immer mehr Probleme. Jürgen merkte das beim Reiten und wir alle auch bei der Bodenarbeit.


Am 7. März schrieb ich etwas darüber, warum Heparin bei Hufrehe hilft.

Ich habe das immer vermutet, dass es gar nichts damit zu tun hat, dass es auch auf Antithrombin III einwirkt. Über zig Wege hemmt Heparin nämlich die Ausschüttung von zu vielen Matrix-Metalloproteinasen und damit die Zerstörung der Lamellen im Huf bei Hufrehe .. das ist der Grund und eine sehr wichtige Entdeckung, über die ich da gefallen bin.

Also das heißt, hat Euer Pferd einen Reheschub, ist es gut, wenn der Tierarzt Heparinspritzen gibt. Das hilft dem Pferd, dass das Hufbein nicht so stark absackt und es sich schnell wieder erholt.

...
Am 27. März wollte Jürgen auch mal wieder gern selbst ein bisschen auf seiner Chiwa reiten und musste feststellen, es ging überhaupt nicht mehr.

Auf dem Foto links sieht man das auch richtig gut, dass sie versucht hat, ihn abzuwerfen.

Ich stellte dann fest, Chiwa ist in der Muskulatur komplett verspannt .. sprich komplett überfordert worden.


Ich war dabei, die Weide neben den Schafen sauberzumachen und Jürgen hatte eine Schleuse für die Ankunft von Wallach Lenny gebaut, als mir auffiel, Chiwa und Prima holen unsere Reitbeteiligungskinder nicht am Tor ab, wenn sie zwei kommen.

Ich begann zu überlegen, warum unsere Pferde die Kinder ablehnen könnten und mir begann vage zu schwanen, die Pferde könnten komplett überfordert worden sein.


Wir fingen an, gezielt mit der jungen Mutter zu reden, das Reiten auf Chiwa erstmal komplett seinzulassen und mit den Kindern mehr als leichte Bodenarbeitsübungen zu machen.

Aber auch das würde nicht funktionieren, die Pferde waren einfach dagegen.






Am 26. April war mir dann endgültig klar, dass alle Probleme, die schon Ende Januar 17 bei uns anfingen, damit zusammenhingen, dass die junge Reitbeteiligungsfamilie von Anfang an nicht wirklich verstanden hatte, was ich gleich zu Beginn gesagt hatte, nämlich dass wir zwei alte Problempferde haben, keine Reitpferde .. und dass die auch keine Kondition haben wie ein Fohlen, was ja klar ist bei Pferden im Alter von fast 21 und 24 Jahren ... aber es war offensichtlich doch nicht klar. Noch dachte ich da aber, wir kriegen das hin.


Anfang Mai hatte ich dann in reiner Verzweiflung, weil ich bemerkte, wir kommen einfach nicht weiter, meine Tochter Esther um Hilfe gebeten und auch wenn sie sich so gut wie gar nicht mehr um mich kümmert, sie hat mir dann auch geholfen.

Esther hat ja eine Ausbildung als Reit-Therapeutin und hat mir gesagt, ich muss die junge Familie wegschicken. Unsere Problempferde sind zu schwierige Tiere, um mit Kindern fertigzuwerden, die selbst psychische Probleme haben und gut ausgebildete Therapiepferde sowie dazu auch eine Ausbilderin zu haben, die jahrelange Erfahrung im Therapeutischen Reiten hat, denn nur die könne den zwei hypermotorischen Zappelkindern dabei helfen, so ruhig zu werden, dass sie ein Pferd nicht komplett nervös machen. Tja .. mir hat das sehr leid getan, aber es war richtig, was mir Esther gesagt hat.
Unsere Pferde sind inzwischen wieder normal.

Man kann sie zu jeder Zeit aufhalftern und holen, sie anbinden und striegeln oder Bodenarbeit mit ihnen machen, ohne dass sie uns weglaufen. Auch Hufefeilen geht wieder super einfach wie früher, was ja sehr wichtig ist und bei Pferden, die sich nicht mehr anfassen lassen wollten, ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Und Jürgen und ich sind nervlich auch wieder runtergekommen.



Tja .. unsere Truppe rund um die Pferde ist kleiner geworden .. aber sowas passiert im Laufe vieler Monate nunmal.

Das Leben hat es an sich, vorwärts zu gehen.

Unten die schönen Kuckuckslichtnelken auf dem von den Pferden ungenutzten Weidestück.



Und zwei gesunde Pferde im späten Frühling, der bald in den Sommer übergeht .. mit einer immer noch sehr gesunden Chiwa .. und immer noch ohne neuen Wallach als Freund .. aber der wird sich wohl auch irgendwann noch anfinden.








Unsere Müsli-Mischung haben wir letzten Monat auch umgestellt und mixen nun immer zum Vitalmüsli Beste Jahre das Haferwiese-Strukturmüsli dazu, was die Pferde so sehr gern mögen. Es bekommt ihnen genauso gut wie der Mix vorher mit dem Alpengrün-Müsli.

Tja .. und links Jürgen und Kalli wieder dabei, das untere Weidestück einzuzäunen, wo die Hüs seit nun ein paar Tagen drauf sind.



Und dieses Mal durften die beiden wie sonst auch immer natürlich beide zusammen auf das neue Weidestück, ohne dass einer auf die Idee gekommen wäre, ausgerechnet dann reiten zu wollen.

Auch das habe ich mir geschworen ... ganz sicher nie wieder Kinder als Reitbeteiligung, egal ob sie nett sind oder nicht. Auch dann nicht, wenn sie eher ruhig und gemütlich vom Wesen her sein sollten. Unsere beiden Problempferde brauchen einfach eins ... Ruhe und feste Bezugspersonen.

Tja ...was die Zukunft bringt .. ich glaube, wie man an diesem Bericht genau erkennen kann, weiß man das nie vorher genau.

Man geht eben seinen Weg, der immer vorwärts geht, sich aber nur rückwärts oft erst richtig verstehen lässt.

Leben muss man ihn dennoch vorwärts, denn man kann nunmal nicht wirklich in die Zukunft sehen und weiß vieles, was nicht richtig ist, nicht dann, wenn man es versucht, eben im besten Glauben.

Bis bald .. ich hoffe, dass ich Euch auch im nächsten Teil wieder erzählen kann, dass es unserem Rehepony Chiwa nach wie vor eigentlich gut geht, auch wenn sicher wieder irgendwas passiert sein wird, das nicht optimal und von vornherein gut durchdacht gewesen ist.

LG
Renate

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