Sonntag, 11. Dezember 2016

Genug Kochsalz ist für Pferde wichtig ...

... und bei Hufrehe-Neigung ganz besonders

 Ich habe es sicherlich hier oder aber in unserem Haupt-Blog, wo ich immer alle Beiträge der Themen-Blogs zusammenfasse und oft auch dort gesondert berichte, schon einmal genau erklärt, warum ein normaler Salzleckstein (kein Mineralstoff-Leckstein) so wichtig für Pferde und besonders bei solchen, die zu Hufrehe neigen, ist.

Es kann aber nie schaden, solche Blog-Themen ab und zu erneut anzusprechen, damit es in Erinnerung bleibt und auch gefunden wird.

 Ihr seht Chiwa hier an unserem Salzlecker schlabbern. Das ist einer mit Himalayasalz. Dieses Salz ist kein reines Natrium-Chlorid, sondern enthält viele natürlicherweise darin enthaltene Spurenelemente in für Salz normalen Mengen. Es ist deshalb besonders gut, aber eben kein Mineral-Leckstein, den ich niemals empfehlen würde aufzuhängen, weil für Pferde künstliche Mineralstoffe in meinen Augen nicht gesund sind, sondern nur natürliche. Das ist deshalb so, weil der Stoffwechsel dann nur die davon aufnimmt, die auch gebraucht werden.

 Bei falsch zugefütterten Mineralstoffen kann es zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen, wenn die Dosierung nicht richtig ist. Deshalb kaufe ich nur Futter für unsere Pferde, die mit natürlichen Mineralstoffquellen angereichert worden sind, die nur enzymatisch gespalten werden, wenn der Körper sie auch braucht, sonst werden die ausgeschieden.

Nach unserem Umzug auf die neue Pachtweide habe ich eine Weile Kochsalz so ins Futter getan, aber besser ist für Pferde ein Salzleckstein.

 Sie können dann selbst entscheiden, wie viel Natrium-Chlorid ihr Körper braucht, was sie ja instinktiv merken.

Neben vielen anderen Funktionen erfüllt Natrium im Körper unter anderem auchdie Funktion, für den Glucosetransport wichtig zu sein. Das ist bei Rehepferden noch wichtiger als bei anderen Pferden, die oft Probleme mit dem Glucosetransport durch die Zellmembranen haben, nämlich alle die, die eine Neigung zum equinen metabolischen Syndrom, aber auch zum Cushing-Syndrom haben.

 Ich möchte Euch hier deshalb einmal ein Stück aus dem Abi-Fach Cytologie rein kopieren, wo es um die Natrium-Kalium-Pumpe und dabei dann um den prmär-aktiven Transport von Stoffen und den sekundär-aktiven Transport von Stoffen durch Zellmembranen geht.

Da werden nämlich sowohl die Natrium-Kalium-Pumpe als auch der Glucose-Transport hinter Natrium her genau erklärt. Und so wisst Ihr gleich automatisch, was ich meine .. hoffe ich jedenfalls .. falls Ihr auch ein Faible für Biologie gehabt haben solltet.

 http://abitur-wissen.org/index.php/biologie/cytologie/61-cytologie-aktiver-und-passiver-transport


1 Definition aktiver Transport

Unter einem aktiven Transport versteht man einen unter Energieverbrauch ablaufenden Transport gegen ein Konzentrationsgefälle oder ein elektrisches Gefälle (=Gradient).

2 Arten des aktiven Transports

Man unterscheidet zwischen dem primär-aktiven und dem sekundär-aktiven Transport:

2.1 Primär-aktiver Transport

Der primär-aktive Transport ist dadurch gekennzeichnet, dass direkt Energie durch ATP-Spaltung (chemische Energie) gewonnen wird. In Zellen erfolgt der wichtigste primär-aktive Transport durch die Natrium-Kalium-Pumpe, die unter Verbrauch von einem mol ATP drei Natriumionen nach außen und zwei Kaliumionen in die Zelle transportiert und somit an der Aufrechterhaltung des Membranpotenzials beteiligt ist. Da das ATP von dieser Pumpe selber gespalten wird, wird sie auch als Natrium-Kalium-ATPase bezeichnet.

 

2.2 Sekundär-aktiver Transport

Beim sekundär-aktiven Transport wird indirekt Energie verbraucht: hier erfolgt der Transport entlang eines Konzentrationsgefälles, der zuvor unter Verbrauch von Energie aufgebaut wurde. Das durch die Natrium-Kalium-Pumpe aufgebaute Konzentrationsgefälle ermöglicht beispielsweise den Transport von Glucose oder auch den Transport von Aminosäuren in die Zelle entlang des Konzentrationsgefälles.

Bekommt ein Rehepferd aufgrund von Natriummangel nicht genug Glucose, entstehen sogar zwei Probleme. Dem Tier fehlt das lebenswichtige ATP, seine Energiequelle für sämtliche Funktionen im Stoffwechsel. Gleichzeitig allerdings sammelt sich zu viel Glucose im Blut an, die nicht weitertransportiert werden kann. Das ist aber nicht alles, denn auch die Fettpartikel, die sich in den Fettzellen gemeinsam mit überschüssiger Glucose dann in den Fettzellen zu Speicherenergie zusammenfügen, bleiben im Blut und lagern sich mit Pech in den Blutgefäßen an. So wird die Durchblutung auch noch gestört.

Zu wenig Bewegung aufgrund von Energiemangel wiederum ist auch Gift bei Hufrehe-Neigung und zu enge Blutgefäße, die gerade im Bereich der Hufe sowieso sehr fein sind, erst recht.

Seht Ihr, wie sichtig es ist, Pferden immer genug Natrium-Chlorid zur Verfügung zu stellen, damit es genug Glucose in seine Zellen transportieren kann, die dann zu Energie umgewandelt werden kann?

Als Rückblick in Chiwas Hufrehe-Geschichte kann ich Euch sagen, dass wir damals zwar auch unsere Pferde auf einer Wiese stehen hatten, die in einer Tieflage Sumpfschachtelhalm stehen hatte und wo ich damals nicht wusste, wie giftig der ist .. aber wir außerdem auch noch den Fehler gemacht hatten, wegen der üppigen Weide kein Müsli zu füttern und weil diese Dinger damals neu aufgekommen waren, ihnen statt dem normalen Salzlecker einen Mineralstofflecker aufgehängt hatten.

Das war 2001. Seitdem habe ich viel in Bezug auf die möglichen Auslöser von Hufrehe dazugelernt, die ja oft erst in Kombination miteinander den eigentlichen Hufreheschub in Gang setzen.

LG
Renate

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