Freitag, 30. November 2018

In Kleinmengen für Pferde gesund - Teil 33

Brokkoli

Also auch wenn Brokkoli eine Kohlsorte ist, ab und zu mal ein paar Röschen davon oder einige Scheiben vom Stiel mit ins Müsli sind garantiert gut für Eure Pferde ... übertreiben, das sagt ja schon die Überschrift meiner Serie hier, sollte man sowieso ja mit nichts von diesen Dingen, die ich hier vorstelle.

Also auch wenn Brokkoli mit dem Blumenkohl verwandt ist, den ich Euch hier ja schon vorgestellt habe, der ist noch gesünder .. für uns Menschen, aber klar auch für die Pferde.
Der gilt sogar offiziell als krebshemmend .. also was will man mehr?

Zitat aus der Apotheken-Umschau dazu:

"Die in ihm vorkommenden Glucosinolate (Vorläufer der Senföle) gelten als gesundheitsfördernd und sollen unter anderem eine krebshemmende Wirkung aufweisen."


Wenn Ihr was von gekochtem Brokkoli übrig habt, sofern halt vegan und nicht irgendwie anders zubereitet .. das dürfen die Pferde auch gern haben, ist genauso gesund.

https://www.apotheken-umschau.de/Brokkoli

Unten mal die Inhaltsstoffe, die ich Euch aus der Apotheken-Umschau rauskopiere . die habe diese Werte übrigens immer von der dge.


Mineralstoffe (mg)


Natrium (Na)
20
Kalium (K)
260
Calcium (Ca)
60
Magnesium (Mg)
20
Phosphat (P)
60
Eisen (Fe)
0,8
Zink (Zn)
0,5

Vitamine


Beta-Carotin (µg)
850
Vitamin E (mg)
0,6
Vitamin B1 (mg)
0,10
Vitamin B2 (mg)
0,18
Vitamin B6 (mg)
0,28
Folsäure (µg)
40
Vitamin C (mg)
95
...

Bei Wikipedia wird noch ein bisschen genauer auf die gesunden sekundären Pflanzenstoffe eingegangen. Das kopiere ich Euch dann auch nochmal hier dazu:

"Brokkoli ist besonders reich an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Phosphor, Eisen, Zink und Natrium und Vitaminen wie B1, B2, B6, E und besonders Ascorbinsäure (Vitamin C) und Carotin (Provitamin A).
Weiter enthält er zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide, Glucosinolate und andere). Glucosinolate speichern wiederum verschiedene Indole und viele Isothiocyanate. Im Brokkoli enthalten sind folgende Isothiocyanate: Sulforaphan, 3-Methylsulfinylpropylisothiocyanat, 3-Butenylisothiocyanat, Allylisothiocyanat und 4-Methylsulfinylbutylisothiocyanat."

LG
Renate




Mittwoch, 28. November 2018

Wenn Pferde oft gähnen, sind sie nicht müde ...

... das Gähnen hat vollkommen andere Gründe

Das wird hier im Hufrehe-Blog heute mal was Neues.

Zum Teil werde ich das auch im Pferde-Blog so machen .. also manche Themen hier im Hufrehe-Blog und manche im Pferde-Blog bearbeiten.

Und zwar habe ich über dieses Radio-Interview und dann die Suche nach diesem Pferd No-Name die Homepage der Andrea-Kutsch-Akademie und da ihren Blog und alles mögliche sonst gefunden.
 Auf dem Foto rechts gähnt Chiwa nicht, sondern sie flemt .. das heißt, sie riecht irgendwas. Dazu krempeln Pferde nämlich ihre Nase so auf.

Wenn die tatsächlich gähnen, das sieht anders aus.
Ich habe hier alle möglichen Bilder von Nixe, Chiwa, Reno, Prima und Thunder zusammengesucht, die zum Teil steinalt, teils mittelalt, teils auch relativ neu sind.

Es ist nur eins dabei, auf dem Reno tatsächlich gähnt ... darauf weise ich dann hin, wenn ich da angekommen bin, sonst kein Gähn-Foto.

Ich weiß, dass es noch eins von Chiwa beim Gähnen gibt, das ich mal in Reuterkoppel im Auslauf von ihr gemacht habe, aber das habe ich jetzt nicht finden können in der Fülle.
Pferde, die sich ausruhen, dösen, müde sind oder sich entspannen, zeige ich Euch hier öfter .. oder auch paar andere Fotos von den Pferden.

Was gut ist ... es ist nichts Negatives, dass ich kaum Fotos von unseren Pferden habe, wo die mal gähnen .. denn Gähnen, sagt Andrea Kutsch, ist nichts Gutes, sondern ein Alarmsignal, sollte man das zu oft bei seinen Pferden sehen.
Insofern bin ich da ja richtig froh, dass ich mit gutem Gewissen sagen kann, also dass unsere Pferde mal gegähnt hätten, habe ich wirklich im Leben trotz 25 Jahre Pferdehaltung, so gut wie nie gesehen.

Das ist also was, wo ich von der Haltung unserer Pferde sagen kann, das es positiv war, sie kaum mal gähnen zu sehen.
Warum Gähnen negativ ist, erzähle ich Euch jetzt.

Dazu gehe ich mal in den Blog-Beitrag rein, den ich Euch dann ganz unten auch verlinken werde, damit Ihr das auch selbst nachlesen könnt.
Also sie fängt damit an, dass man als Mensch ja denken könnte, ein Pferd, das gähnt, ist müde.

Klingt ja auch logisch.

Stimmt aber nicht.

Pferde gähnen nicht, weil die müde sind, das hat andere Gründe.
Was Andrea Kutsch neuerdings tut ist, sich sehr ernsthaft und vor allen Dingen wissenschaftlich mit dem Verhalten von Pferden zu beschäftigen.

Wie ich schon im Pferde-Blog erzählt habe, kam sie dazu, weil das Pferd No-Name nicht mehr in das Verhaltens-Schema passte, bei dem man mit dem Join up nach Monty Roberts klargekommen wäre. Sie kriegte so Zweifel an der Pferdeflüsterei, obwohl sie darin sehr gut war immer .. und begann, wissenschaftlich zu arbeiten.
Und das tut sie bis heute in ihrer Akademie.

Sie sagt, es gibt noch unendlich viel zu untersuchen und viele Themen sind noch nicht ansatzweise wirklich erforscht und zu erklären, die mit dem Verhalten von Pferden zu tun haben.

Das mit dem Gähnen wurde deshalb von einer Gruppe Wissenschaftlier erforscht, weil denen aufgefallen war, dass Pflanzenfresser nur sehr selten gähnen ... also alle .. domestizierte Pferde allerdings viel häufiger.
Und die wollten wissen, warum das so ist.

Es waren französische Wissenschaftler, die das Gähnen nun bei 59 verschiedenen Pferden, die in Stallhaltung gehalten wurden, untersucht haben, und das in verschiedenen Reitschulen, aber mit ähnlichen Haltungsbedingungen.
Es waren zwei Gruppen von Pferden.

Bei beiden Gruppen fiel auf, dass die Pferde besonders oft gegähnt haben, die auch zum Weben, Scharren und Koppen neigten.
Ansonsten war das mit dem Gähnen in beiden Gruppen verschieden.

Während in der einen Gruppe die Pferde besonders oft gegähnt haben, wenn es nachmittags kein Heu mehr gab, gähnten in der anderen Gruppe die Pferde grundsätzlich immer vor den Mahlzeiten besonders viel.
Als nächstes wurden von polnischen Verhaltsforschern 19 Przewalski-Pferde untersucht.

Dazu wurden zwei Kontrollgruppen von domestizierten Pferden untersucht.
 Alle diese Pferde, also sowohl die 19 Przewalski-Pferde als auch die domistizierten Pferde in den beiden Kontrollgruppen lebten in Polen recht frei.

Alle lebten in klar strukturierten Herdenverbänden draußen in der freien Natur. Wasser fanden sie in den umliegenden Seen und Bächen, Futter boten die Pflanzen der Umgebung genug. Die Tiere lebten ganzjährig draußen, hatten viel Freiheit und Platz.
Alle !!!!! diese Pferde, sowohl die Wildpferde der Przewalski-Gruppe als auch die sehr frei gehaltenen domestizierten Pferde gähnten wesentlich weniger als die der französischen Studie aus der Stallhaltung in den beiden Reitschulen .. und zwar 60 x weniger.

Mit der Domestikation oder Zucht oder so kann es also nichts zu tun haben, ob Pferde viel oder wenig gähnen, es liegt an den Haltungsbedingungen.
Was dabei auffiel war, diese Pferde gähnten immer dann am ehesten mal, wenn sie in einer stressigen Situation waren .. die Männchen auch mehr als die Stuten, und zwar besonders oft dann, wenn es unter den männlichen Tieren Probleme oder gar Aggressionen gegeben hatte.
Das Fazit, was diese Wissenschaftler aus dem Gähnen von Pferden gezogen haben, ist folgendes:

Wenn domestizierte Pferde oft gähnen, dann haben die Stress dort, wo sie leben.

Wer das häufit beobachtet, sollte sich überlegen, die Haltungsbedingungen so zu optimieren, dass diese Pferde nicht so viel Stress haben.

 Nachlesen könnt Ihr das hier in diesem Link:

https://andreakutschakademie.com/gaehnen-als-alarmsignal/
Die Fotos, die Ihr bisher hier gesehen habt, sind alle welche aus der Zeit, als wir noch Nixe, Chiwa und Reno in Depenau direkt hinter dem Haus gehalten haben.



Weil ich die Pferde da so nah bei mir dran hatte, ist es mir auch ab und zu mal gelungen, sie beim Dösen und Schlafen zu fotografieren.

Das ist generell nie einfach, weil wenn man Pferde nicht zu Hause hält, hören die einen kommen und sind dann meistens hellwach, weil ja Herrchen und Frauchen im Anmarsch sind.

 Man muss sich dann schon sehr viel Zeit nehmen, also man richtig viele Stunden bei ihnen auf der Koppel zubringen, bis man dann auch sehen kann, dass sie sich hinlegen, dösen und so weiter.

Was wir schon gelegentlich getan haben, auch anderswo als nur in Depenau, wo es natürlich aufgrund der Haltung hinter dem Haus besonders einfach und täglich möglich war.

Die nächsten Fotos sind welche aus Nettelsee.

Da habe ich auch das gemacht, wo Reno mal gegähnt hat. Ich weiß aber wirklich nicht mehr, in welchem Zusammenhang er das damals tat.

Es war halt nur ein wirklich seltenes Foto für meine Begriffe, weil ich Pferde beim Gähnen wirklich so gut wie nie gesehen habe, obwohl ich so viel Zeit mit ihnen verbracht habe im Leben.

 Reno lebte in Nettelsee auch ganz frei auf einer großen Koppel. Es gab da nur einen Wald, den die Pferde mit nutzen konnten, einen Unterstand auch und viel Platz.

Unser Weideland lag in einem Auengebiet und auch recht einsam. Es war da kaum was los und es kamen auch selten andere Menschen außer uns selbst da vorbei.

Reno lebte da zuerst nur mit Chiwa zusammen, denn Nixe war ja damals mit Esther nach Schwentinental gezogen und hatte dort nun Hopi als Weidekumpel.

Später kam dann Prima dazu.

Die Konstellation zu dritt sah so aus, dass Prima sich mehr mit Reno als mit Chiwa angefreundet hatte.

 Unten das Foto, wo Reno gähnte.

Das war, da Schnee liegt, offensichtlich im Winter.

Ich glaube, sie waren da schon zu dritt, kann es aber nicht zu 100 % beschwören.

Warum er sich da gestresst gefühlt haben mag, weiß ich nicht.

 Später ist Reno dann wie vorher Nixe auch zu Esther in ihre Reitschule umgezogen und Chiwa und Prima lebten noch eine Weile alleine in Nettelsee auf diesem Weideland .. danach dann lange in verschiedenen Pensionsställen unter recht unterschiedlichen Bedingungen.

Dauernd gähnen habe ich sie aber wirklich nirgends sehen, auch nicht in diesen Pensionsställen.

Ihr seht aber vermutlich, auch in Nettensee hatten unsere Pferde viel Freiheit.

 Besonders, wenn ich die Pferde in Eigenregie gehalten habe, habe ich immer versucht, ihnen Offenstallhaltung und viel Weideland und sehr viel Freiheit und Bewegungsmöglichkeiten zu bieten .. und klar auch eine konstante Gruppe und nicht den Stress, sich wie in allen Pensionsställen immer wieder erlebt, immer wieder damit auseinandersetzen zu müssen, dass Pferde aus ihrer Herde gingen und neue dazu kamen, oft nicht lange blieben, wieder gingen und so weiter.

Dass auch sowas Stress für Pferde ist, fand ich mein Leben lang logisch. Bin auch froh, dass auch wenn Jürgen und ich uns nun selbst nicht mehr um Chiwa und Prima kümmern können, sie aber in einem da auch festen Herdenverband leben.

Ab dem Foto oben sind es nun Bilder aus der Preetzer Feldmark .. auch viel Weideland .. Offenstallhaltung .. aber auch viel Unruhe, weil das eine sehr belebte Gegend war anders als die in Depenau oder Nettelsee, wo die Pferde eher in einsamen Ecken standen, wo nicht so viele Menschen unterwegs waren.

Als ich das Foto machte, wo Chiwa in Reuterkoppel gähnte, ich weiß leider nicht, ob sie damals gerade mit Camilla zusammenstand.

Chiwa hatte große Probleme mit Camilla und der Art der Fütterung dort. Wir sollten unbedingt alle Pferde dicht nebeneinander unter Dach aus Heunetzen füttern. Es lag nun zwar nicht daran, dass es dort zu wenig Heu für Chiwa und Prima gab .. aber Camilla musste laufend hungern, weil ihr Frauchen sie für zu dick hielt.
Camilla war deshalb ständig total ausgehungert.

Abgenommen hat sie trotzdem nicht .. Hafi eben. Die sind oft dick, egal was man tut, damit sie was abnehmen sollen. Die sind einfach so.

Camilla wurde nachts immer in einen Extra-Auslauf gesperrt, kriegte da zur Nacht dann nur eine Minimenge Heu-Stroh-Gemisch, was sie immer binnen paar Minuten aufgefressen hatte.
 Im Winter stand sie nicht mit Chiwa und Prima im Auslauf, sondern nachts in einer Box .. kriegte auch so wenig zu Fressen .. und brachte es täglich fertig, sogar die Stroh-Einstreu samst Pferdemist komplett aus der Box zu fressen.

Krank war sie nie dabei, das möchte ich betonen.

Sie tat mir trotzdem immer leid .. unsere Nixe hätte auch nicht abgenommen, war der gleiche Typ wie Camilla .. manche Pferde gehören halt etwas runder und die Hafis vom Ursprungstyp gehören eben dazu genauso wie die Ardenner, von denen ja Nixe abstammt.
Tagsüber war dann für Chiwa immer Stress pur .. weil Camilla futterneidisch alle Heunetzte verteidigte, um sich biss und trat.

Prima, ranghöher, ließ sich das nicht gefallen, aber Chiwa hatte in dieser Zeit tagsüber laufend Angst .. sicher auch oft Hunger, weil sie sich nicht an die Heunetze traute .. nur vorsichtig neben Prima, aber auch da fühlte sie sich halt nicht wirklich sicher.
 Es könnte also was mit Stress zu tun gehabt haben, dass ich Chiwa .. das war mitten am Tag im Sommer bei Sonnenschein ... mal habe gähnen sehen und das sogar fotografiert.

Da ich sehr viel schreibe, weiß ich leider aber beim besten Willen nicht mehr, in welchem Beitrag dieses Foto abgeblieben ist und kann deshalb auch nicht nachsehen, ob da Camilla bei ihnen war .. vermute aber ja. Und die war ein großer Stressfaktor für Chiwa in Reuterkoppel.

Dauernd gähnen habe ich Chiwa aber auch in Reuterkoppel trotz Camilla in der Gruppe nicht sehen. Da bin ich mir absolut sicher.

 Auf den letzten drei Fotos dösen Prima, Chiwa und Thunder in Preetz in der Feldmark unter ihrer Lieblings-Birke.

Da standen sie häufiger mal zum Dösen, wenn ich am Äppelsammeln war.

Gähnen habe ich nie eins von ihnen in der Feldmark sehen. Weder im Sommer noch im Winter, auch nicht, wenn sie sich ausgeruht haben.

Ich fand diesen Blog-Text schonmal sehr interessant.

Werde mich im Laufe der Zeit mal weiter durch den Blog von Andrea Kutsch durchwuseln. Es gibt da sicher noch viel mehr interessante Themen, worüber ich hier oder drüben im Pferde-Blog mal was schreiben könnte.

 LG
Renate