Dienstag, 8. August 2017

Unser neuer Schnuffi brütet ein Hufgeschwür aus

Falls er nur deshalb vorn getickert hat, hat er das jetzt bald überstanden

 Wir haben ja Thunder mit der Angabe gekauft, er dürfte nur noch leicht belastet werden, weil er dazu neigt, bei zu viel vorn links "zu tickern".

Ich glaube, wir haben jetzt rausgefunden, woran das liegen könnte. Sollte das wirklich so sein, wäre es denkbar, dass er das komplett wieder los wird .. vorausgesetzt, dass er an diesem Bein nicht noch ein anderes Problem hat.

 Also auf dem Foto rechts von heute sieht man deutlich, Thunder entlastet den linken Vorderhuf auf der Hufspitze.

Dass er nicht einwandfrei läuft, ist mir schon an dem Tag aufgefallen, als wir ihn das zweite Mal im Round Pen hatten, und zwar an dem Tag mit Prima zusammen. Er konnte einfach nicht mithalten, das fiel auf.

 Wir haben ihn dann ja zwei Tage später mit Chiwa, die ja auf ihrem "Unfallbein" (das, mit dem sie 2002 in einem Maschdraht festhing und sich dabei diverse Sehnen und Bänder durchgerissen und Muskelschäden zugezogen hat) hinten links auch immer gern mal tickert, zusammenlaufen lassen. Das ging dann auch besser .. aber schon an dem Tag hatte ich abends das Gefühl, Thunder läuft auch generell leicht lahm .. dachte aber da noch, ob es vielleicht doch zu viel mit dem Training gewesen wäre.

 Gestern habe ich mal gefühlt und stellte fest, es ist was warm im Bereich dieses Vorderhufs ... und zwar in der Fesselbeuge und auch am hinteren Kronrand über der Fesselbeuge.

Also habe ich heute mal begonnen, das zu behandeln, denn ich vermute, da kommt binnen Kürze ein Hufgeschwür raus .. es fühlte sich heute oben auch schon leicht klebrig an .. das ist gut. Dann hat unser Schnuffi es nämlich bald geschafft.

 Behandeln lässt er sich super. Er hat mir ganz lieb sein Bein und seinen Huf in die Hand gegeben, damit ich alles, was er braucht, einmassieren konnte und schien mir sehr dankbar zu sein, dass ich versuche, ihm zu helfen.

Ich habe mir Thunders Hufe heute auch mal insgesamt genau angeschaut und vermute, dass die letzte Hufbearbeitung von einer Hufpflegerin oder einem Hufpfleger gemacht worden ist .. möglicherweise mit Straßer-Ausbildung oder was Ähnlichem.

 Die Stellung zum Fesselstand haut nicht hin, die Trachten sind viel zu flach .. die Hufe innen recht heftig ausgehöhlt .. und dann hat er ja helle Hufe, also sowieso sehr weiches Hufhorn .. dazu viel zu wenig Sohle, was dann klar die Möglichkeit, dass ein Pferd sich in so eine dünne Sohle was reintritt, sehr erhöht.
Nun wandern Hufgeschwüre ja bekanntlich. Ich habe da wegen Chiwa und der früher mal komplett falschen Hufbearbeitung nach Straßer, was schlimmer war als die Hufrehe selbst, nämlich die Folgen mit den Hufgeschwüren, mehr als genug Erfahrung.
Immer dann, wenn diese Eiterherde an Stellen vorbeiwandern, wo besonders viele Nervenzellen sitzen, dann lahmen die Pferde besonders, dann wird es oft vorübergehend wieder besser, wieder schlechter .. und am fiesesten ist der Schmerz meistens dann, wenn das Hufgeschwür kurz vorm Durchbruch am Kronrand angekommen ist, wo es in der Nähe der besonders schmerzempfindlichen Lederhaut ist.

Es kann also sein, dass Thunder, der ja bei seiner Vorbesitzerin nur ein Vierteljahr war, auch dort schon am linken Vorderhuf manchmal "getickert hat", weil er schon so lange dieses Hufgeschwür am Ausbrüten ist.

Gestern fing es an, recht schmerzhaft zu werden, heute noch mehr .. mag sein, dass der Druck morgen schon weg ist .. auf jeden Fall bald.

Wenn es nichts anderes war, dann kann es ausheilen und er wird sich bald viel besser fühlen.

Generell müssen wir ihm auf jeden Fall ab jetzt eine bessere Hufstellung und noch wichtiger eine schöne dicke Hufsohle ranzüchten. Damit kennt Jürgen sich gut aus und Thunder ist ein braver Junge, den ich heute gut behandeln konnte und der Jürgen auch lieb die Hufe gibt.

Ich werde weiter berichten, wie sich das bei Thunder weiter entwickelt hat. Morgen werde ich auf jeden Fall sein Bein und seinen Huf nochmal gut mit Salbe massieren.

LG
Renate

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