Eine kritische Analyse mit eigenen Erfahrungsaspekten
Genauso plötzlich fiel uns im vorherigen Stall, wo Heunetzfütterung Vorschrift war, dann irgendwann dieser zu lange Zahn auf.
Dass sowas mit der Heunetzfütterung zusammenhängen kann, darauf wäre ich nie gekommen und schon gar nicht darauf, dass es ohne wieder weg geht.
Das Problem Hängerücken und Muskelverspannungen war mir schon eher bewusst, und auch das werdet Ihr nachher sehen, hat sich binnen nur weniger Wochen entspannten Grasens ohne Heunetzfütterung bei unseren beiden Pferden schon sehr verbessert, auch wenn es noch nicht ganz wieder weg ist.
Auch das können Jürgen und ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Um das Thema noch mehr zu vertiefen, ging ich im Internet auf die Suche und fand einen sehr interessanten Bericht auf einer anderen Seite über Pferde, den ich sofort im Pferdeblog verlinkt und auch ein wenig darüber geschrieben habe.
Dabei ging mir durch den Kopf, ob Heunetzfütterung bei Hufreheneigung eigentlich wirklich gut ist, obwohl es ja oft so ist, dass besonders Rehepferde viel Heu brauchen, nicht jedesWeidegras vertragen und oft, falls sie zu Übergewicht neigen, auch nicht zu viel fressen sollten. Also bietet sich die Heunetzfütterung zunächst als eventuell gut und hilfreich an.
Aber diese Idee hat Tücken ohne Ende.
Die engen Maschen können zu Irritationen der Bauchspeicheldrüse und einer verringerten Produktion der dort gebildeten Verdauungssäfte führen.
Und sowas würde eher Hufrehe begünstigen als dagegen helfen.
Auch die Darmflora wird durch enge Maschen und zu wenig Heu, dass die Tiere so kriegen, oft negativ veändert. Es kann zu Koliken kommen.
In Bezug auf Hufrehe heißt das auch .... bei Veränderungen der Darmflora kommt es bei Rehepferden oft nicht zu einer Kolik, sondern zu einem Hufrehe-Schub.
Dass engmaschige Heunetze sowas bewirken können, darauf wäre ich nie gekommen.
Die Verkrampfungen im Nacken-, Hals- und Rückenbereich durch die schlechte Haltung beim stundenlangen Stehen am Heunetz führen aber dann auch noch zu Schäden an den Hufen.
Die Pferde versuchen dann, den Schmerzen im Hals- und Rückenbereich zu entgehen, indem sie die Hufe ähnlich wie bei einer Rehestellung unterschieben, auf den Trachten stehen.
Das wiederum führt zu Hufschäden, die schlussendlich durchaus eine Belastungsrehe oder Hufgeschwüre begünstigen können.
Hat man da keinen Schmied, der es schafft, da perfekt gegenanzuarbeiten, dann ist das doppelt schlimm.
Wir haben bei beiden Pferden im alten Stall zuletzt viele Probleme mit der Hufstellung gehabt. Dass auch die Heunetzfütterung das mit begünstigen könnte, da wäre keiner von uns drauf gekommen.
Unser letzte Schmied neigte dazu, die Trachten zu flach und die Zehe zu lang zu stellen .. beides zusammen hat sich dann sicher noch verstärkt negativ ausgewirkt.
Es lag demnach auch nicht nur an der Art seiner Hufbearbeitung, dass bei uns die Hufprobleme zunehmend größer wurden, als wir noch im alten Stall waren.
Ich finde es erstaunlich, was die Haltung beim Fressen, aber auch die Einschränkung beim Fressen durch enge Maschen alles anrichten kann.
Und große Maschen taugen wiederum ja auch nichts, denn wenn ich an Chiwas fast tödlichen Unfall in einem Maschendraht denke, sollte man tunlichst auf großmaschige Heunetze sowieso verzichten.
Die wiederum bergen ja eine große Unfallgefahr in sich.
Also doch lieber vom Boden oder aus einer Wanne, einem großen Autoreifen oder so füttern, es ist auf jeden Fall besser, sowohl im Winter und auch bei Rehepferden, die bezüglich eines ungeeigneten Weidegrasbewuchses viel im Auslauf bei Heu stehen müssen, auch im Sommer.
Die letzten Fotos waren nun schon alle welche aus Juli, also ganz aktuelle.
Chiwa zeigt noch diverse Verspannungen, aber ich glaube, im Vergleich mit den alten Bildern, wo sie noch täglich am Heunetz standen, sieht man sehr deutlich, es wird besser.
Der Hängerücken geht zurück, sie stehen besser, Chiwas komischer Zahn ist spurlos verschwunden und ich hoffe, es sieht dann, weil ich da ja nicht hinein sehen kann, auch innerlich mit ihrer Bauchspeicheldrüse und dem Darmtrakt besser aus.
Besonders Chiwa war trotz ständig Heu im Netz im letzten Stall so mager, dass man selbst beim Winterfell die Rippen zählen konnte.
Auch das wird also offensichtlich von der Heunetzfütterung gekommen sein und wird nun allmählich besser.
Bis bald mal wieder. Ich hoffe, das war eine interessante Info für Euch.
Unten findet Ihr den Link in den Pferde-Blog und von dort aus dann zu dem Link mit diesen diversen interessanten Aspekten, die mir bisher vollkommen neu gewesen sind, die aber Jürgen und ich zumindest zum Teil durchaus durch eigene Beoachtung bestätigen können.
LG
Renate
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