Das geht zwar auf Rechnung, macht aber einen gewissen Sinn
Gewisse Vorfälle habe ich bisher noch nicht erwähnt, weil ich zuerst das Ergebnis haben wollte. Das gilt auch für sonstige Ergebnisse, die noch nicht spruchreif sind und von Jürgen veranlasst wurden, der in der Sache nicht untätig war.
Heute möchte ich über den Grund berichten, weshalb wir uns entschlossen haben, uns eine genau genommen unnötige Tierarztrechnung selbst zu verursachen.
Nur wenige Tage nachdem die Amtstierärztin aufgrund des anonymen Anrufs bei uns war, wir hätten mit einem im Hufreheschub befindlichen Pony eine Strecke von 10 - 12 km laufen wollen und sie uns bestätigt hat, dass das Unsinn gewesen ist, hat dort wieder jemand anonym angerufen und behauptet, wir würden unsere Pferde dursten lassen und die Person hätte angeblich beobachtet, dass Chiwa "krümeligen Urin" ausscheiden würde.
Mein Mann ging an die Decke, als wir diesen Anruf bekamen, denn wir waren gerade schwitzend vom Wasserziehen wieder da.
Als wir dann abends die nächste Tour mit 40 l Wasser im Schlepptau unternahmen, auch noch an einem dieser besonders heißen Tage, was eine echte Tortour war, bevor wir nun endlich unser Auto bekommen haben, hatte jemand offensichtlich die beiden Wasserbottiche ausgegossen und ganz ordentlich in einer Ecke auf den Kopf gestellt.
So kippt kein Pferd seinen Wasserbottich um, selbst dann nicht, wenn die Tiere wirklich so sehr gespielt haben sollten, dass sie alles umgerannt hätten. Die Bottiche wären dann sonstwo hin gerollt, aber nicht so wie sie da standen.
Mein Mann ging also dabei, nun seinerseits der Amtstierärztin zu schreiben, denn so geht es ja denn doch nicht.
Am nächsten Morgen rief sie an und bestätigte ihm, dass sie selbst vor diesem heimlichen Besucher auf unserem Weideland bei unseren Pferden gewesen war und persönlich gesehen hatte, dass die Tiere genug frisches Wasser bekommen hatten, um damit locker bis zum Abend auszukommen.
Sie riet Jürgen dazu, einmal unseren eigenen Tierarzt zu bestellen.
Der Sinn so einer Aktion besteht darin, dass das Kreisveterenäramt bei dem Verdacht auf reine Schikane-Anrufe allen Tierhaltern diesen Rat gibt, denn dann kann sich die Amtstierärztin mit dem Haustierarzt kurz schließen und wird beim nächsten Anruf nicht mehr raus kommen müssen, sondern hat die Möglichkeit, dann am Telefon sofort zu sagen, es besteht kein Handlungsbedarf und sie kann sich dann den wirklich relevanten Tierschutzfällen widmen.
Man hat dann so endlich seine Ruhe, auch wenn es natürlich nicht kostenlos ist, weil man diesen genau genommen sinnlosen Tierarztbesuch selbst bezahlen muss.
Die gründliche Untersuchung beider Pferde war eigentlich ganz gut. Wir haben nun die Bestätigung, dass Chiwa für die traumatische Verletzung an ihrem einen Hinterbein 2002 in einem Maschendraht sehr gut läuft, sich für ein Rehepferd sehr locker bewegt, dass Prima kerngesund ist, dass unser Weidegras sich gut für die Haltung eines Rehepferdes eignet, die Idee mit den Portionsweiden gut ist, die kleinen Heuportionen und das Strukturmüsli zum Ergänzen in Ordnung sind .. und heute kam ergänzend noch der Anruf, dass die Blutwerte in Bezug auf die Nieren von Chiwa vollkommen in Ordnung sind und leichte Abweichungen bei den Leberwerten für ein chronisch zu Hufrehe neigendes Pony vollkommen normal sind und so leicht, dass keine Gefahr besteht.
Recht gut war auch die Meinung beider Tierärzte an dem Tag .. denn unser Tierarzt hatte noch eine Kollegin dabei ...dass Jürgen und ich mit unserer Ansicht, unseren Schmied zu bitten, bei beiden Pferden die Hufe doch in Zukunft noch etwas steiler zu stellen, ebenfalls teilten. Sie fanden auch beide bei beiden Pferden die Trachten noch etwas zu flach und die Zehe dagegen etwas zu lang. Er arbeitet ja schon daran, denn das ist uns ja schon vor einigen Monaten aufgefallen. Es wird nach dem nächsten Schmied-Termin also noch mehr ausgeglichen werden.
Ja ...bisher hat noch nicht wieder jemand das Wasser bei uns ausgekippt. Wir vermuten deshalb, es war wohl auch nicht wieder jemand bei uns auf der Weide.
Inzwischen haben wir nun auch ein Auto und sind in der Lage, erheblich flexibler zu sein und für Menschen, die ohne Erlaubnis unser Weideland betreten, sicher auch nicht mehr so berechenbar wie wir das als Fußgänger mit sehr festen Laufzeiten waren.
Ein Nachbar hat uns erzählt, dass er unsere Pferde schon des öfteren ausgelassen auf der Weide hat toben sehen. Als die beiden Tierärzte da waren, haben die zwei übrigens auch gleich gezeigt, wie sie aufdrehen können und haben spontan einige Runden im Galopp gedreht. Die neue Umgebung tut beiden sehr gut. Sie sind einerseits ausgeglichener, wesentlich ruhiger, man sieht sie aber auch wieder öfter fröhlich spielen.
So .. nun gehen wir schlafen, es war heute ein extrem langer Tag.
LG Renate
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